Bad Ischl, St. Nikolaus

Aus Organ index
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Matthäus Mauracher, 1888/1910
Bad Ischl St. Nikolaus Innen Orgel.JPG
Bad Ischl - Kirche, Orgelempore.JPG
Schallöffnung zum Fernwerk
Alternativer Name: Kaiserorgel bzw. Kaiser-Jubiläums-Orgel
Orgelbauer: Matthäus Mauracher I., Salzburg
Baujahr: 1888
Geschichte der Orgel: 1888 Neubau durch Matthäus Mauracher I., Salzburg.

1908-10 Erweiterung durch die k.u.k. Orgelbauwerkstatt Mauracher (Inh. Matthäus Mauracher II.) in Salzburg; Weihe am 18. August 1910 als Kaiser-Jubiläums-Orgel mit dem ersten Fernwerk in Österreich: 1908, zum damals 60-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef wurde ihr Bau begonnen, am 18. August 1910, zum 80. Geburtstag des Kaisers, war sie das erste Mal zu hören und sorgte für Schlagzeilen als größte und vor allem modernste Kirchenorgel im Habsburgerreich.

1966 Entfernung des Pfeifenwerks im Fernwerk. Sämtliche Pfeifen wurden auf einem Markt verkauft.

1993 Restaurierung durch Rieger Orgelbau, Schwarzach. Dabei Einbau einer Setzeranlage.

2022-2024 Restaurierung unter Umbau der Windversorgung, und Rekonstruktion des Fernwerks durch Rieger Orgelbau und Christian Scheffler, Sieversdorf (Wiederweihe am 17. Dezember 2023). Einbau eines neuen Rieger-Setzersystems, sowie eines Registercrescendos mit drei Programmen (dieses läuft über den Fernwerkschweller und kann per Knopfdruck an- oder abgewählt werden). Die Orgel kann allerdings auch im Zustand von 1910 mit den originalen freien und festen Kombinationen gespielt werden.

Umbauten: s.o.
Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: elektropneumatisch
Registertraktur: elektropneumatisch
Registeranzahl: 65 + 1 Gruppenzug
Manuale: 3 Manuale, C-c′′′′
Pedal: C-f′
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln: s. Disposition

Schwelltritt III. M., Schwelltritt Fernwerk[A 1]

Spielhilfen 1910:

1 freie Kombination

Feste Kombinationen: Piano, Mezzoforte, Forte, Fortissimo, Pleno organo; Streicher

Rohrwerkabsteller, Hauptregister-Feststellung, „Selbständige Pedal Registrierung“

automatisches Piano-Pedal[A 2]

Spielhilfen 2024:

Setzersystem mit Benutzerkartenbedienung, Stückanlegung uvm.



„Kaiser-Jubiläums-Orgel“[A 3]

I. Manual II. Manual III. Manual Pedal
Hauptwerk

Principal 16

Bordun 16

Principal 8

Viola baritona 8

Doppelflöte 8

Gedackt 8

Quintatön 8

Gemshorn 8

Nassat 5⅓

Octave 4

Fugara 4

Rohrflöte 4

Quinte 2⅔

Octavin 2

Mixtur [V] 2

Fagott 16

Trompete 8

Trompete 4


Manualkoppel II-I

Manualkoppel III-I

Oberoctavkoppel II-I

Unteroctavkoppel II-I

Leerlauf I. M.

Positiv

Lieblich Gedackt 16

Flötenprincipal 8

Gamba 8

Salicional 8

Philomele 8

Lieblich Gedackt 8

Geigen Prästant 4

Viola 4

Dolceflöte 4

Quintflöte 2⅔

Septime 22/7

Flautino 2

Terz 1⅗′

Mixtur [III] 2

Cornett [IV] 4[A 4]

Tuba mirabilis 8

Klarinette 8


Manualkoppel III-II

Oberoctavkoppel III-II

Leerlauf II. M.

Schwellwerk

Salizet 16[A 5]

Geigenprincipal 8

Dolceflöte 8

Aeoline 8

Vox coelestis 8[A 6]

Konzertflöte 8

Unda maris 8[A 7]

Traverflöte [sic!] 4

Dulciana 4

Harmonia aetheria [IV] 2⅔

Oboë 8


Fernwerk[A 8]

Fernflöte 8

Aeolsharfe 8

Vox angelica 8[A 9]

Viola 4

Pikkolo 2

Vox humana 8

Tremolant[A 10]


Oberoctavkoppel III. M.

Kontrabass 32[A 11]

Principalbass 16

Violon 16

Subbass 16

Stillgedeckt 16

Quintbass 10⅔

Octavbass 8

Cello 8

Bassflöte 8

Gedecktbass 8

Pedal Cornett [III] 8

Octave 4

Posaune 16

Trompete 8


Pedalkoppel I. M.

Pedalkoppel II. M.

Pedalkoppel III. M.


Anmerkung:

  1. steuert auch die drei programmierbaren Register-Crescendi (seit Restaurierung 2024)
  2. für die labialen 16′- und 8′-Pedalregister (außer Octavbass 8′)
  3. Schreibung wie am Instrument ohne „Fuß“-Apostroph; Ergänzungen in eckigen Klammern
  4. Sammelzug: Dolceflöte 4, Quintflöte 2⅔, Flautino 2, Terz 1⅗′
  5. C–H als 8′ + 5⅓′; ab c 16′
  6. C–H I-fach 8′, ab c schwebend II-fach
  7. ab c, Flötenschwebung
  8. Pfeifenwerk 2022/23 rekonstruiert; muss zusätzlich per Tritt aktiviert werden
  9. ab c, schwebend
  10. "Für Vox humana und Fernflöte. 2 Apparate"
  11. C–H als 16′ + 10⅔′; ab c 32′



Bibliographie

Anmerkungen: Bei der Orgelweihe 1888 spielte kein Geringerer als Anton Bruckner diese Orgel. Diese orgel beinhaltete auch das erste in Österreich seinerzeit gebaute Fernwerk auf dem Dachboden des Chorraums.
Quellen/Sichtungen: gespielt und dokumentiert von WMarkus, Februar 2025
Literatur: Schlösser, Hugo: Die neue Orgel in der Pfarrkirche in Ischl und ihr Fernwerk. Zeitschrift für Orgel-, Harmonium- und Instrumentenbau 1910 (8), 81-86

Roman Schmeißner, Die „Kaiserjumiläumsorgel“ in Bad Ischl, in: das orgelforum Nr. 29 (2024), S. 30–51

Weblinks: Die Orgel auf den Seiten der Gemeinde

Wikipedia

Beschreibung der Orgel auf www.edition-lade.com

Rieger-Orgelbau (Memento)


Videos

Stadtpfarrkirche Bad Ischl: Orgelrestaurierung - STV1 Bad Ischl Regionalfernsehen

Improvisation: Festpräludium und Fuge über die Kaiserhymne - Michael Rexeis / TheMikeOrganist:

Anton Bruckner: Fuge in d-Moll WAB 125 - Michael Rexeis / TheMikeOrganist:

Sigfrid Karg-Elert: Wachet auf, ruft uns die Stimme op. 65/33 - Michael Rexeis / TheMikeOrganist: