Amorbach, Abteikirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 26. Mai 2018, 21:58 Uhr


Orgelbauer: Gebr. Stumm, Rhaunen-Sulzbach, technischer Neubau und Rekonstruktion durch Johannes Klais, Bonn, und G.F.Steinmeyer, Oettingen
Baujahr: 1782/1982
Geschichte der Orgel: Die Brüder Johann Philipp und Johann Heinrich Stumm erstellten in der damaligen Abtei Amorbach mit III/46 die größte Orgel, die die Werkstatt Stumm je erbaut hat. Das Instrument wurde 1868 von G.F.Steinmeyer unter Verwendung des Pfeifenwerks umdisponiert und auf Kegelladen gesetzt. Eine Dispositionserweiterung im Sinne der Orgelbewegung erfolgte 1936 durch Steinmeyer unter Fachberatung des damaligen Orgelsachverständigen der Ev. Landeskirche Johannes Mehl. 1982 kam es durch Klais/Steinmeyer zu einem technischen Neubau. Klais rekonstruierte die drei Manualwerke Stumms auf neuen Schleifladen, Steinmeyer fügte ein Schwellwerk als IV. Manual unter Verwendung einer der Kegelladen von 1868 dazu und baute das Pedalwerk. Die komplett oder teilweise noch vorhandenen etwa 25 Stumm-Register wurden sorgfältig überarbeitet und ergänzt. Ziel war ein Kompromiß zwischen den Forderungen der Denkmalpflege und den Bedürfnissen eines stilistisch möglichst weit gefächerten konzertanten Orgelspiels.

Die Kirche befindet sich seit der Säkularisation im Besitz des Fürstenhauses zu Leiningen. Seit 1861 ist sie die Kirche der damals errichteten ev. Pfarrei.

Umbauten: 03.02.1774 – Das Orgelwerk wird vom Amorbacher Konvent bei Johann Philipp und Johann Heinrich Stumm in Auftrag gegeben.

1782 – Vollendung der Orgel mit 3 Manualen und 46 Registern, es handelt sich dabei um die größte Orgel, die von den Gebrüdern Stumm je errichtet wurde und zugleich um die einzige Orgel aus dieser Werkstatt, bei der das Register Principal 16' vom Ton groß C an im Prospekt steht.

1839 – Reparatur

1856 – Reparatur

1866 – Auftragserteilung zu einer umfassenden Reparatur durch die Werkstatt G. F. Steinmeier & Co., die 1868 abgeschlossen wird. Dabei werden alle Stumm-Schleifladen durch neue Kegelladen ausgetauscht, die nun von einem neuen Spieltisch aus angespielt werden, der mit Blickrichtung zum Altar aufgestellt wird. Der neue Tonumfang reicht seitdem in den Manualen von C-f³ (=54 Tasten) und im Pedal von C-d¹ (=27 Tasten).

1882 – G. F. Steinmeyer & Co. tauschen die Register Trompete 8' und Vox angelica 4' des I. Manuals gegen neue Pfeifen aus. Aus der Mixtur des I. Manuals wird der Terzchor ab c° entfernt, die Mixtur IV des II. Manuals erhält dagegen eine neue Zusammensetzung mit Terzchor (C: 2', 1 1/3', 1', 4/5', repetiert bei c² nach 4', 2 2/3', 2', 1 3/5'). Im Pedal wird die Mixtur V entfernt, an deren Stelle die originale Hauptwerkstrompete 8' gesetzt.

1890 – Wiederum arbeitet G. F. Steinmeyer & Co. an der Orgel und tauscht das Register Nassard 2 2/3' gegen eine neue Oboe 8' aus. Ein gefütterter Holzkasten wird angefertigt und überdeckt die Vox humana 8'. Zeitgleich beginnt ein Programm zur Erneuerung sämtlicher stummscher Holzpfeifen aus dem Jahr 1782, da sie offensichtlich vom Holzwurm befallen sind. Im Jahr 1890 betrifft diese Maßnahme zunächst nur die Pfeifen C-h° des Bourdon 16’ 'des I. Manuals.

1912 – Austausch der Stumm-Register Prinzipalbaß 16', Subbaß 16' und Violon 16' des Pedals durch neue wegen Holzwurmbefalls

1913 – Austausch der Stumm-Register Oktavbaß 8', Flötenbaß 4' und Posaune 16' des Pedals durch neue wegen Holzwurmbefalls

1922 – Die Register Gambe 8' des I. Manuals, Gemshorn 4' und Pikkolo 2' des III. Manuals werden von G. F. Steinmeyer gegen neue Register gleicher Bauart ausgetauscht.

1934 – 1936 – Der Orgelsachverständige Johannes Mehl hat einen Plan für einen erweiternden Umbau des Instruments entworfen, der wiederum von G. F. Steinmeyer umgesetzt wird. Dabei werden erste denkmalpflegerische Überlegungen in die Planung einbezogen (wie z. B. die Bereitstellung der originalen Disposition, ohne jedoch verlorene Pfeifen zu rekonstruieren), aber auch die Hinzufügung von Elementen zur Schaffung eines „Barockinstruments“ im Sinne der seinerzeit aufgekommenen norddeutschen Orgelbewegung durchgeführt. Dabei wurde die technische Anlage von 1868 (Kegelladen mit mechanischer Traktur) nicht verändert, Zubauten wurden auf elektropneumatisch angesteuerten Zusatzladen untergebracht. Auch wurde der Tonumfang aller vorhandenen Pedalregister um die Töne dis¹-f¹ erweitert, auch dies auf auch dies auf einer Zusatzlade. Schließlich wurden zur Vermeidung weiteren Holzwurmbefalls sämtliche noch vorhandenen Holzpfeifen in den drei Manualwerken gegen neue Naturgusspfeifen ausgetauscht. Hierbei ging ein weiterer Bestand originaler Stumm-Pfeifen von 1782 verloren, u. a. die bis dahin noch erhaltene Flaut Travers 8' und die Hohlpfeife 8'.

1965 – In dieser Zeit gab es neue Pläne für eine weitere Umgestaltung der Orgel. Allerdings wurde Anfang 1965 offensichtlich nur der erste Bauabschnitt dieser Planung umgesetzt. Neben der reinen Rückführung der Disposition, die 1934 – 1936 im Vordergrund stand, ging es nun um die Rückführung auf die originäre Technik. So wurde für das I. Manual (=Hautpwerk) eine neue Schleiflade gebaut, die eine mechanische Spiel- und elektropneumatische Registertraktur hatte. Eine neue Spielanlage wurde an ursprünglicher Stelle in das Untergehäuse der Orgel eingebaut. Die alten Kegelladen für die übrigen Werke blieben erhalten, wurden aber nun mit Hilfe von „elektropneumatischen Apparaten“ gesteuert. Änderungen an den Registern wurden in diesem Bauabschnitt keine vorgenommen.

1981 – 1982 – Als Gemeinschaftsarbeit der Werkstätten G. F. Steinmeyer, Oettingen und Johannes Klais, Bonn, welche nun erstmals im Sinne einer denkmalgerechten Restaurierung die originalen Bestände Stumms in die nach dem ursprünglichen Zustand wiederhergestellte Disposition des I., II. und III. Manuals zurückführte und dabei die seit 1868 hinzugekommenen Pfeifenbestände würdigt und in einem IV. Manual als Schwellwerk auf einer der alten Kegelladen zusammenführt. Das Pedal wird an die Aufgaben des konzertanten Spiels angepasst und gegenüber dem Zustand von 1782 um wenige Register erweitert wiederhergestellt. Die Spieltraktur ist bis auf das IV. Manual, in dem sie elektrisch ausgeführt wurde, wieder mechanisch, die Registertraktur elektrisch, was den Einbau einer Setzeranlage ermöglichte.

2015 – Nach dreijähriger Schließung der Abteikirche und vollständiger, grundhafter Sanierung des Bauwerks und der Gemälde wurde die Orgel von der Werkstatt Johannes Klais gereinigt und zur Wiedereröffnung der Kirche am 18. Juli 2015 revidiert. Veränderungen an der Disposition sind aus der Website Klais (Disposition mit Pfeifenherkunft als pdf-Download verfügbar) nicht erkennbar.

Gehäuse: Sowohl bei Schnell&Steiner als auch auf der Website Klais wird berichtet, dass das Gehäuse in den Jahren 1774-1780 von der Schreinerei des Klosters errichtet.
Stimmtonhöhe: a'=440 Hz
Temperatur (Stimmung): gleichschwebend
Windladen: Schleifladen in I, II, III, Ped; Kegelladen in IV
Spieltraktur: mechanisch in I, II, III, Ped, elektrisch in IV
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 66
Manuale: 4 C-g3
Pedal: C-f'
Spielhilfen, Koppeln: I/II (Schiebekoppel), II/III mechanisch, IV/III, IV/II, IV/I elektrisch, PK II mechanisch, PK IV elektrisch,Setzeranlage mit 100x8 Kombinationen



Disposition seit 1982[1]

I. Echowerk II. Hauptwerk III. Positiv IV. Schwellwerk Pedal
Hohlpfeife 8'[2]

Flaut 4'[3]

Gämsenhorn 4'[4]

Oktav 2'[5]

Quint 1 1/3'[5]

Flageolet 1'[5]

Krummhorn Bass 8'[4]

Hautbois Disc. 8'[4]

Vox humana 8'[3]


Tremulant

Prinzipal 16'[3]

Bourdon 16'[2]

Oktav 8'[3]

Gedackt 8'[2]

Quinta Töne 8'[3]

Viol di Gamb 8'[5]

Super Oktav 4'[3]

Klein Gedackt 4'[3]

Quint 2 2/3'[4]

Oktav 2'[3]

Cornet V 5f 8'[6][3]

Mixtur VI 2'[2]

Cymbal III 1'[4]

Trompet 8' Bass/Diskant[7]

Vox angelica Bass 2'[5]

Prinzipal 8'[3]

Flaut Travers 8' Diskant[4]

Grob Gedackt 8'[2]

Solicinal 8'[2]

Oktav 4'[3]

Rohr Flaut 4'[3]

Quint 2 2/3'[2]

Super Oktav 2'[3]

Terz 1 3/5'[2]

Mixtur IV 1'[2]

Krummhorn 8'[3]

Vox humana 8'[4]


Tremulant

Bourdon 16'[8]

Geigenprinzipal 8'[8]

Flûte harmonique 8'[8]

Bourdon 8'[9]

Viola di Gamba 8'[9]

Vox coelestis 8'[9]

Geigenprinzipal 4'[5]

Konzertflöte 4'[9]

Piccolo 2'[8]

Sesquialtera II 2 2/3'[8]

Plein Jeu V 2'[8]

Grobmixtur XII-XVI 2'[5][10]

Basson 16'[8]

Trompette harmonique 8'[8]

Hautbois 8'[8]

Clairon 4'[8]


Tremulant

Offener Bass 16'[11]

Subbass 16'[11]

Violonbass 16'[11]

Oktavbass 8'[12]

Cello 8'[7]

Super Oktavbass 4'[5]

Flötenbass 4'[4]

Mixturbass VI 2'[13]

Posaune 32'[8]

Posaunenbass 16'[8]

Fagottbass 16' [14]

Basstrompete 8'[3][15]

Klarinetbass 4'[3]

Cornetbass 2'[13]


Anmerkungen
  1. Die Angaben zur Pfeifenherkunft wurden der detaillierten Aufstellung bei Schnell&Steiner entnommen. Das Pdf-Dokument auf der Website Klais gibt hier teilweise andere Ursprünge wieder.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 Register teilweise von Stumm, 1782
  3. 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 3,12 3,13 3,14 3,15 Register ganz oder überwiegend von Stumm, 1782
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 4,7 Register 1982 rekonstruiert
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 5,7 Register von Steinmeyer, 1934-1936
  6. ab c¹
  7. 7,0 7,1 Register von Steinmeyer, 1868
  8. 8,00 8,01 8,02 8,03 8,04 8,05 8,06 8,07 8,08 8,09 8,10 8,11 Register 1982 neu angfertigt
  9. 9,0 9,1 9,2 9,3 Register aus Steinmeyer-Bestand, 1982 hier eingebaut.
  10. Die 1936 für dieses Register eingerichtete elektropneumatische Zusatzlade wurde ebenfalls übernommen, sie steht mit dem Register auf dem Dach des Schwellwerks und ist elektrisch an die Traktur desselben angeschlossen.
  11. 11,0 11,1 11,2 Register von Steinmeyer, 1912
  12. Register von Steinmeyer, 1913
  13. 13,0 13,1 Register von Steinmeyer, 1936
  14. Unterteile von Steinmeyer, 1934-1936, Becher Klais/Steinmeyer 1982
  15. ursprüngliche Hauptwerkstrompete, seit 1882 im Pedal



Bibliographie

Literatur: Jürgen Eppelsheim, "Die Amorbacher Stumm-Orgel", Schnell, Kunstführer Nr. 1369, Verlag Schnell&Steiner, München/Zürich, 1. Auflage 1982
Weblinks: Website der Werkstatt Klais über die letzte Revision der Orgel 2015

Disposition auf der Website Klais

Pdf-Dokument der Werkstatt Klais mit Informationen zur Pfeifenherkunft




Orgelgeschichte seit 1782 im Detail

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Johann Philipp und Johann Heinrich Stumm, Rhaunen-Sulzbach
Baujahr: In Auftrag gegeben am 03.02.1774, vollendet 1782
Geschichte der Orgel: siehe oben
Gehäuse: Das Gehäuse wurde nach den Angaben bei Schnell&Steiner durch den „Klosterschreiner“ angefertigt, der namentlich allerdings nicht genannt ist.
Stimmtonhöhe: a¹=424 Hz bei 15°C (=‘‘regionaler Chorton“, durch Messungen an Originalpfeifen rekonsutriert)
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 46 Register
Manuale: 3 Manuale, Tonumfang: C-d³ (=51 Tasten)
Pedal: Tonumfang: C-c¹ (= 25 Tasten)
Spielhilfen, Koppeln: Manualkoppel Positiv an Hauptwerk (Schiebekoppel), Pedalkoppel Hauptwerk an Pedal (Ventilkoppel)



Disposition bei der Fertigstellung 1782[1]

I. Echowerk II. Positiv III. Hauptwerk Pedal
Hohlpfeife 8'

Flaut 4'

Gämsenhorn 4'

Oktav 2'

Quint 1 1/2'

Flageolet 1'

Krummhorn Bass/Hautbois Disc. 8'

Vox humana 8'


Tremulant


Glockenspiel von c¹ bis d³[2]

Prinzipal 8'

Flaut Travers 8' Diskant

Grob Gedackt 8'

Solicional 8'

Oktav 4'

Rohr-Flaut 4'

Quint 3'

Super Oktav 2'

Terz 1 3/5'

Mixtur IV 1'

Krummhorn 8'

Vox humana 8'


Tremulant

Prinzipal 16'

Bourdon 16'

Oktav 8'

Gedackt 8'

Quint aTöne 8'[3]

Viol di Gamb 8'

Super Oktav 4'

Klein Gedackt 4'

Quint 3'

Oktav 2'

Cornet V 8'[4]

Mixtur VI 2'

Cymbal III 1'

Trompet 8' "Bass/Diskant"

Vox angelica 2' "Bass"

Offener Baß 16'

Subbaß 16'

Violonbaß 16'

Oktav-Baß 8'

Super Oktavbaß 4'

Mixturbaß VI 2'

Posaunenbaß 16'

Fagotbaß 16'[3]

Klarinetbaß 4'

Cornetbaß 2'


Anmerkungen
  1. Schreibweisen und Registerbezeichnungen nach Schnell&Steiner, nach den dortigen Angaben wurde das Hauptwerk vom Obermanual, das Positiv vom mittleren Manual und das Echowerk vom Untermanual aus angespielt.
  2. Nach Schnell&Steiner, S. 4, ist die Zuordnung des Glockenspiels zum Echo-Manual (=unteres Manual) ungewiss, denkbar ist auch nach dem Vorbild der Stumm-Orgel zu Kirchheimbolanden, dass es vom Hauptwerk (=oberes Manual) angesprochen wurde.
  3. 3,0 3,1 sic!
  4. ab c¹


Disposition nach dem Umbau von 1868

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Johann Philipp und Johann Heinrich Stumm, Rhaunen-Sulzbach (1782) und G. F. Steinmeyer & Co. (1868)
Geschichte der Orgel: siehe oben
Umbauten: 1868
Gehäuse: Das Gehäuse hat der Schreiner des Klosters angefertigt.
Stimmtonhöhe: a¹=435 Hz bei 15°C (="Pariser A")
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 46 Register
Manuale: 3 Manuale, Tonumfang: C-f³ (=54 Tasten)
Pedal: Tonumfang: C-d¹ (= 27 Tasten)
Spielhilfen, Koppeln: Normalkoppeln: II/I, III/II, I/Ped, II/Ped

4 Kolletkivtritte für piano, mezzoforte, forte, Tutti (die Tritte hatten allerdings keine Bezeichnungen)

Windventil

Kalkantenglocke



Disposition seit dem Umbau von 1868[1]

I. Manual II. Manual III. Manual Pedal
Prinzipal 16'[2]

Bourdon 16'[2]

Oktav 8'[3]

Gedeckt 8'[4]

Flöte 8'[5]

Quintatön 8'[3]

Gambe 8'[6]

Oktave 4'[2]

Gedeckt 4'[2]

Oktave 2'[2]

Kornett III-V 8'[7][6]

Mixtur VI 2 2/3'[8][9]

Cymbal II 1'[2]

Trompet 8'[2]

Vox angelica 4'[2][10]

Salicional 16'[6]

Prinzipal 8'[5]

Traversflöte 8'[6]

Gedeckt 8'[4]

Dulcian 8'[5][11]

Aeoline 8'[5]

Prinzipalflöte 4'[2]

Rohrflöte 4'[2]

Nassard 2 2/3'[2]

Waldflöte 2'[2]

Mixtur IV 1'[2]

Cromorne 8'[2]

Fagott und Klarinette 8'[5][12]

Geigenprinzipal 8’[5]

Hohlflöte 8'[2]

Dolce 8'[5]

Flöte 4'[2]

Gemshorn 4'[2]

Pikkolo 2'[2]

Vox humana 8'[2]


Glockenspiel von c¹ bis f³[2]

Prinzipalbaß 16'[2]

Subbaß 16'[2]

Violon 16'[2]

Quintbaß 10 2/3'[5]

Oktavbaß 8'[2]

Cello 8’[5]

Flötenbaß 4'[2]

Mixturbaß V 2'[2]

Posaune 16'[2]

Klarine 4'[2]


Anmerkungen
  1. Schreibweisen und Registerbezeichnungen nach Schnell&Steiner, die Manuale haben nun keine Bezeichnungen mehr!
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 2,13 2,14 2,15 2,16 2,17 2,18 2,19 2,20 2,21 2,22 2,23 2,24 2,25 2,26 2,27 Register von Stumm, 1782
  3. 3,0 3,1 Register überwiegend (bis auf einzelne Pfeifen) von Stumm, 1782, jedoch teilweise aus anderen Registern ergänzt zur Erreichung des größeren Tonumfangs
  4. 4,0 4,1 Bis 1913 noch von Stumm aus dem Jahr 1782, Bass aus Holz, daher dieser im Jahr 1913 wegen Holzwurmbefall von Steinmeyer ausgetauscht. Im Diskant weiterhin Pfeifen von Stumm, 1782.
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 5,7 5,8 Neues Register von Steinmeyer, 1868
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Register teilweise Stumm, 1782, und teilweise Steinmeyer, 1868
  7. ab c°
  8. aus Pfeifen der alten Register Mixtur VI 2', Quint 3', Terz 1 3/5' und Quint 1 1/2' sowie 7 neuen Pfeifen von 1868
  9. Die Mixtur besteht bei C aus den Chören 2 2/3', 2', 1 3/5', 1 1/3', 1' und 1/2', sie repetiert bei c°, c¹ und c² bis auf 8', 5 1/3', 4', 3 1/5', 2 2/3', 2'.
  10. Das Register reicht nun durch das gesamte Manual, es repetiert bei fis² nach 8'. Bei Schnell&Steiner wird die Annahme aufgestellt, dass neben den Pfeifen der Stummschen Vox angelica weiter Pfeifen aus den Registern Krummhorn Bass/Hautbois Disc. 8' sowie Cornetbaß 2' verwendet worden sein könnten.
  11. Streicher
  12. einschlagend


Disposition nach Ausführung verschiedener kleinerer Arbeiten im Jahr 1934 vor dem Umbau durch G. F. Steinmeyer[1]

I. Manual II. Manual III. Manual Pedal
Prinzipal 16'[2]

Bourdon 16'[3]

Oktav 8'[4]

Gedeckt 8'[2]

Flöte 8’[5]

Quintatön 8'[4]

Gambe 8'[6]

Oktave 4'[2]

Gedeckt 4'[2]

Oktave 2'[2]

Kornett III-V 8'[7][8]

Mixtur V 2 2/3'[9][10]

Cymbal II 1'[2]

Trompet 8'[11]

Vox angelica 4'[11][12]

Salicional 16'[8]

Prinzipal 8'[5]

Traversflöte 8'[8]

Gedeckt 8'[2]

Dulcian 8'[5][13]

Aeoline 8'[5]

Prinzipalflöte 4'[2]

Rohrflöte 4'[2]

Waldflöte 2'[2]

Mixtur IV 2'[2][14]

Cromorne 8'[2]

Oboe 8'[15]

Fagott und Klarinette 8'[5][16]

Geigenprinzipal 8'[5]

Hohlflöte 8'[2]

Dolce 8'[5]

Flöte 4'[2]

Gemshorn 4'[6]

Pikkolo 2'[6]

Vox humana 8'[2][17]


Glockenspiel von c¹ bis f³[2]

Prinzipalbaß 16'[18]

Subbaß 16'[18]

Violon 16'[18]

Quintbaß 10 2/3'[5]

Oktavbaß 8'[19]

Cello 8’[5]

Flötenbaß 4'[19]

Posaune 16'[19]

Baßtrompete 8'[2][20]

Klarine 4'[2]


Anmerkungen
  1. Schreibweisen und Registerbezeichnungen nach Schnell&Steiner
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 2,13 2,14 2,15 2,16 2,17 Register von Stumm, 1782
  3. C-h° (=Holzpfeifen) werden 1890 wegen Holzwurmbefall von Steinmeyer ausgetauscht. Restliche Pfeifen von Stumm aus dem Jahr 1782 bleiben erhalten.
  4. 4,0 4,1 Register überwiegend (bis auf einzelne Pfeifen) von Stumm, 1782, jedoch teilweise aus anderen Registern ergänzt zur Erreichung des größeren Tonumfangs
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 5,7 5,8 Neues Register von Steinmeyer, 1868
  6. 6,0 6,1 6,2 Neues Register von Steinmeyer, 1922
  7. ab c°
  8. 8,0 8,1 8,2 Register teilweise Stumm, 1782, und teilweise Steinmeyer, 1868
  9. aus Pfeifen der alten Register Mixtur VI 2', Quint 3' und Quint 1 1/2' sowie 7 neuen Pfeifen von 1868
  10. Die Mixtur besteht bei C aus den Chören 2 2/3', 2', 1 3/5', 1 1/3', 1' und 1/2', sie repetiert bei c°, c¹ und c² bis auf 8', 5 1/3', 4', 2 2/3', 2', der Terzchor entfällt ab c°.
  11. 11,0 11,1 Neues Register von Steinmeyer, 1882
  12. ab fis² labial
  13. Streicher
  14. Mixtur mit Hilfe des aus der Mixtur des I. Manuals entfernten Terzchors sowie der zeitgleich entfernten Mixtur des Pedals neu aufgebaut: Bei C besteht sie aus den Chören 2', 1 1/3', 1' und 4/5' und repetiert bei c² nach 4', 2 2/3', 2', 1 3/5'.
  15. Neues Register von Steinmeyer, 1890
  16. einschlagend
  17. 1890 mit einem gefütterten Holzkasten überbaut
  18. 18,0 18,1 18,2 Bis 1912 noch von Stumm aus dem Jahr 1782, durchgehend aus Holz, daher im Jahr 1912 wegen Holzwurmbefall von Steinmeyer ausgetauscht.
  19. 19,0 19,1 19,2 Bis 1913 noch von Stumm aus dem Jahr 1782, durchgehend aus Holz, daher im Jahr 1913 wegen Holzwurmbefall von Steinmeyer ausgetauscht.
  20. Ehemalige Trompete des Hauptwerks, 1882 aus dem I. Manual ins Pedal versetzt.


Disposition nach dem erweiternden Umbau nach den Plänen von Johannes Mehl in den Jahren 1934 – 1936 durch G. F. Steinmeyer[1]

I. Manual[2] II. Manual III. Manual Pedal
Prinzipal 16'[3]

Bourdon 16'[4]

Oktav 8'[5]

Gedeckt 8'[3]

Quintatön 8'[5]

Viol di Gamb 8'[6]

Oktave 4'[3]

Gedeckt 4'[3]

Quint 3'[6]

Oktave 2'[3]

Kornett V 8'[7][8]

Mixtur VI 2 2/3'[9]

Cymbal III 1'[3][10]

Trompet 8'[11]

Vox angelica 2' Baß[6][12]

Geigenprinzipal 8'[13]

Traversflöte 8'[8]

Gedeckt 8'[3]

Salicional 8'[8]

Prinzipalflöte 4'[3]

Rohrflöte 4'[3]

Nasat 2 2/3'[6]

Waldflöte 2'[3]

Terz 1 3/5'[6]

Grobmixtur XII-XVI 2'[14][15]

Mixtur IV 2'[16]

Dulzian 16'[6][14]

Cromorne 8'[3]

Claron 4'[6][14]


"Tremulant"

Prinzipal 8'[3]

Hohlflöte 8'[3]

Geigend Principal 4'[6][14]

Flöte 4'[3]

Octav 2'[6]

Gämsenhorn 2'[6][17]

Quint 1 1/3'[18]

Flageolet 1'[6]</ref>[15]

Scharf III-IV 2/3'[6][14][15]

Klingend Cimbel IV-V 1/4'[6][14][15]

Rankett 16'[6][14][15]

Krummhorn Baß 8'[6][15]

Hautbois Diskant 8'[6][15]

Vox humana 8'[3][19]

Singend Regal 4'[6][14][15]


"Tremulant"


Glockenspiel von c¹ bis f³[3]

Prinzipalbaß 16'[20]

Subbaß 16'[20]

Violon 16'[20]

Oktavbaß 8'[21]

Violbaß 8'[13]

Superoctavbaß 4'[6]

Pommerbaß 4'[6][14]

Nachthornbaß 2'[6][14][15]

Mixturbaß VI 2'[6][15][22]

Cimbelbaß[23]

Posaunenbaß 32'[6][15]

Posaunenbaß 16'[6]

Dulzianbaß 16'[24]

Trompetbaß 8'[3][25]

Krummhornbaß 8'[23]

Klarine 4'[3]

Regalbaß 4'[23]

Cornetbaß 2'[6][15]


Anmerkungen
  1. Schreibweisen und Registerbezeichnungen nach Schnell&Steiner
  2. Die Wiederherstellung der Disposition von 1782 geschah teilweise nur durch Umbenennung des vorhandenen Registerbestandes.
  3. 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 3,12 3,13 3,14 3,15 3,16 3,17 Register von Stumm, 1782
  4. C-h° (=Holzpfeifen) Steinmeyer 1890, restliche Pfeifen von Stumm 1782
  5. 5,0 5,1 Register überwiegend (bis auf einzelne Pfeifen) von Stumm, 1782, jedoch teilweise aus anderen Registern ergänzt zur Erreichung des größeren Tonumfangs
  6. 6,00 6,01 6,02 6,03 6,04 6,05 6,06 6,07 6,08 6,09 6,10 6,11 6,12 6,13 6,14 6,15 6,16 6,17 6,18 6,19 6,20 6,21 6,22 6,23 Register von Steinmeyer, 1936
  7. ab c¹
  8. 8,0 8,1 8,2 Register teilweise Stumm, 1782, und teilweise Steinmeyer, 1868
  9. 122 Pfeifen von Stumm, 1782, wurden gegen neue ausgetauscht, um die Mixtur wie folgt aufbauen zu können: C: 2 2/3', 2', 1 3/5', 1', 2/3' und 1/2', sie repetiert bei c° nach 4', 2 2/3', 2', 1 3/5', 1 1/3', 1', bei c¹ nach 4', 3 1/5', 2 2/3', 2', 1 1/3', 1' und c² nach 8', 5 1/3', 4', 3 1/5', 2 2/3', 2'
  10. tatsächliche Zusammensetzung auf C: 1/2', 1/3', 1/4', repetiert bei g°, g¹ und g² in Oktaven
  11. Neues Register von Steinmeyer, 1882
  12. von C-h°
  13. 13,0 13,1 Register von Steinmeyer, 1868
  14. 14,0 14,1 14,2 14,3 14,4 14,5 14,6 14,7 14,8 14,9 Ergänzung im Sinne der Orgelbewegung
  15. 15,00 15,01 15,02 15,03 15,04 15,05 15,06 15,07 15,08 15,09 15,10 15,11 Aufstellung auf einer Zusatzlade.
  16. Mixtur mit Hilfe von 102 neuen Pfeifen von Steinmeyer, 1936 – wofür noch erhaltene Stumm-Pfeifen von 1782 wichen – neu aufgebaut (restliche Pfeifen von Stumm, 1782, blieben erhalten): C (entgegen der Beschriftung am Spieltisch): 1', 2/3', 1/2' und 1/2', repetiert bei c¹ und c² in Oktaven.
  17. Die Rekonstruktion als 2'-Register basiert auf einer Registerbeschriftung von 1782, die jedoch nach Schnell&Steiner fehlerhaft gewesen sein soll.
  18. Neues Register von Steinmeyer, 1922
  19. 1890 mit einem gefütterten Holzkasten überbaut
  20. 20,0 20,1 20,2 Register von Steinmeyer, 1912
  21. Bis 1913 noch von Stumm aus dem Jahr 1782, durchgehend aus Holz, daher im Jahr 1913 wegen Holzwurmbefall von Steinmeyer ausgetauscht.
  22. Zusammensetzung auf C: 2', 1 3/5', 1 1/3', 1', 2/3', 1/2' ohne Repetition.
  23. 23,0 23,1 23,2 Transmission aus dem III. Manual
  24. Transmission aus dem II. Manual
  25. Ehemalige Trompete des Hauptwerks, 1882 aus dem I. Manual ins Pedal versetzt.