Amorbach, Abteikirche: Unterschied zwischen den Versionen

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|GEHÄUSE        = 1782 Gebr. Schäfer, Karlstadt am Main
 
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|GESCHICHTE      = Die Brüder Johann Phillip und Johann Heinrich Stumm erstellten in der damaligen Reichsabtei Amorbach mit III/38 ihre bis dahin größte Orgel. Das Instrument wurde von verschiedenen Orgelbauern im ausgehenden 19. und frühen 20. Jh. im Zeitgeschmack umdisponiert, der überwiegende Teil der Stumm'schen Pfeifen blieb jedoch erhalten. Den schwersten Eingriff in die Originalsubstanz nahm Steinmeyer 1936 mit Billigung und unter Fachberatung des damaligen Landeskonservators Johannes Mehl vor. Die Schleifladen Stumms wurden durch elektropneumatische Taschenladen Steinmeyers ersetzt, die Stumm-Pfeifen an den höheren Winddruck angepaßt (Aufschnitte, Kernstiche). 1982 kam es zu einem grundlegenden technischen Neubau. Klais rekonstruierte den Kern der dreimanualigen Orgel Stumms auf neuen Schleifladen. Das Originalmaterial Stumms wurde sorgfältig überarbeitet und ergänzt. Die klanglichen Zutaten des 19. Jh. integrierte Klais in ein neues Schwellwerk auf elektrischen Kegelladen. Ziel war ein Kompromiß zwischen den Forderungen der Denkmalpflege und den Bedürfnissen eines stilistisch möglichst weit gefächerten Literaturspiels.  
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|GESCHICHTE      = Die Brüder Johann Phillip und Johann Heinrich Stumm erstellten in der damaligen Abtei Amorbach mit III/46 die größte Orgel, die die Werkstatt Stumm je erbaut hat. Das Instrument wurde 1868 von G.F.Steinmeyer unter Verwendung des Pfeifenwerks umdisponiert und auf Kegelladen gesetzt. Eine Dispositionserweiterung im Sinne der Orgelbewegung erfolgte 1936 durch Steinmeyer unter Fachberatung des damaligen Orgelsachverständigen der Ev. Landeskirche, Johannes Mehl. 1982 kam es durch Klais/Steinmeyer zu einem technischen Neubau. Klais rekonstruierte den Kern der dreimanualigen Orgel Stumms auf neuen Schleifladen, Steinmeyer fügte ein Schwellwerk (IV. Manual)unter Verwendung einer der Kegelladen von 1868 dazu und baute das Pedalwerk. Die noch vorhandenen etwa 25 Stumm-Register wurden sorgfältig überarbeitet und ergänzt. Ziel war ein Kompromiß zwischen den Forderungen der Denkmalpflege und den Bedürfnissen eines stilistisch möglichst weit gefächerten konzertanen Orgelspiels.  
Die Kirche ist seit der Säkularisation Schloßkirche der Fürsten zu Leiningen und in deren Besitz. Sie ist seither Predigtstätte der ev. Kirchengemeinde.  
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Die Kirche befindet sich seit der Säkularisation im Nesitz des Fürstenhauses zu Leiningen. Seit 1861 ist sie Pfarrkiche der ev. Kirchengemeinde.  
 
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Version vom 8. September 2013, 14:19 Uhr


Orgelbauer: Gebr. Stumm, Rhaunen, technischer Neubau und Rekonstruktion durch Johannes Klais, Bonn
Baujahr: 1782/1982
Geschichte der Orgel: Die Brüder Johann Phillip und Johann Heinrich Stumm erstellten in der damaligen Abtei Amorbach mit III/46 die größte Orgel, die die Werkstatt Stumm je erbaut hat. Das Instrument wurde 1868 von G.F.Steinmeyer unter Verwendung des Pfeifenwerks umdisponiert und auf Kegelladen gesetzt. Eine Dispositionserweiterung im Sinne der Orgelbewegung erfolgte 1936 durch Steinmeyer unter Fachberatung des damaligen Orgelsachverständigen der Ev. Landeskirche, Johannes Mehl. 1982 kam es durch Klais/Steinmeyer zu einem technischen Neubau. Klais rekonstruierte den Kern der dreimanualigen Orgel Stumms auf neuen Schleifladen, Steinmeyer fügte ein Schwellwerk (IV. Manual)unter Verwendung einer der Kegelladen von 1868 dazu und baute das Pedalwerk. Die noch vorhandenen etwa 25 Stumm-Register wurden sorgfältig überarbeitet und ergänzt. Ziel war ein Kompromiß zwischen den Forderungen der Denkmalpflege und den Bedürfnissen eines stilistisch möglichst weit gefächerten konzertanen Orgelspiels.

Die Kirche befindet sich seit der Säkularisation im Nesitz des Fürstenhauses zu Leiningen. Seit 1861 ist sie Pfarrkiche der ev. Kirchengemeinde.

Gehäuse: 1782 Gebr. Schäfer, Karlstadt am Main
Windladen: Schleifladen in I, II, III, Ped; Kegelladen in IV
Spieltraktur: mechanisch/elektrisch
Registertraktur: mechanisch/elektrisch
Registeranzahl: 66
Manuale: 4 C-g3
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: I/II, II/III mechanisch, IV/III, IV/II, IV/I elektrisch, PK II mechanisch, PK IV elektrisch,Setzeranlage mit 100x8 Kombinationen



Disposition

I. Echowerk II. Hauptwerk III. Positiv IV. Schwellwerk Pedal
Hohlpfeife 8'

Flaut 4'

Gämsenhorn 4'

Oktav 2'

Quint 1 1/3'

Flageolet 1'

Krummhorn Bass 8'

Hautbois Disc. 8'

Vox humana 8'

-Tremulant-

Prinzipal 16'

Bourdon 16'

Oktav 8'

Gedackt 8'

Quinta Thöne 8'

Viol di Gamb 8'

Super Oktav 4'

Klein Gedackt 4'

Quint 2 2/3'

Oktav 2'

Cornet ab c' 5f 8'

Mixtur 6f 2'

Cymbal (sic) 3f 1'

Trompet 8' Bass/Diskant

Vox angelica Bass 2'

Prinzipal 8'

Flaut Travers 8' Diskant

Grob Gedackt 8'

Solicinal 8'

Oktav 4'

Rohr Flaut 4'

Quint 2 2/3'

Super Oktav 2'

Terz 1 3/5'

Mixtur 4f 1'

Krummhorn 8'

Vox humana 8'

-Tremulant-

Bourdon 16'

Geigenprinzipal 8'

Flute harmonique 8'

Bourdon 8'

Viola di Gamba 8'

Vox coelestis 8'

Geigenprinzipal 4'

Konzertflöte 4'

Piccolo 2'

Sesquialtera 2f 2 2/3'

Plein Jeu 5f 2'

Grobmixtur 7-14f 2'

Basson 16'

Trompette harmonique 8'

Hautbois 8'

Clairon 4'

-Tremulant-

Offener Bass 16'

Subbass 16'

Violonbass 16'

Oktavbass 8'

Cello 8'

Super Oktavbass 4'

Flötenbass 4'

Mixturbass 6f 2'

Posaune 32'

Posaunenbass 16'

Fagottbass 16'

Basstrompete 8'

Klarinetbass 4'

Cornetbass 2'



Bibliographie