Česká Lípa (Böhmisch Leipa), kostel Mistra Jana Husa (Jan-Hus-Kirche)

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Česká Lípa (Böhmisch Leipa), kostel Mistra Jana Husa (Jan-Hus-Kirche) Jehmlich-Orgel im Raum.
Česká Lípa (Böhmisch Leipa), kostel Mistra Jana Husa (Jan-Hus-Kirche), Orgelansicht.
Böhmisch-Leipa, ehemalige Evangelische Kirche
Dresden, Diakonisssenanstalt mit Kirche 1906
Alternativer Name: Evangelický kostel; Erlöserkirche
Orgelbauer: Jehmlich, Carl Eduard (1824-1889), Dresden, op.35.
Baujahr: 1858 laut Firmenschild. Die Orgel stand in Dresden in der Kapelle der Diakonissenanstalt bis zum Neubau der Diakonissenhauskirche 1929 und seit 1930 in Böhmisch Leipa.
Geschichte der Orgel: 1856 wurde der Grundstein für die Diakonissenhaus-Anstaltskirche in Dresden gelegt. Die Finanzierung erfolgte durch den Grafen von Einsiedel. Ludwig Theodor Choulant (1827-1900) war der Architekt des neuen Kirchgebäudes. Die Kirchweihe erfolgte 1858.

Im gleichen Jahr baute Carl Eduard Jehmlich für die Kapelle der Diakonissenhausanstalt eine neue Orgel. Sie besaß 9 Register auf einem Manual. 1875 erhielt das Instrument noch eine Fugara 8 Fuss. Für die größer werdende Diakonissenschwesternschaft und weitere Gottesdienstbesucher war die Anstaltskirche in den 1920er Jahren inzwischen zu klein. Ein neues Haus musste gebaut werden. Die Weihe der neuen Kirche erfolgte 1928.

Die Orgel wurde 1929 in Dresden ausgebaut und 1930 an die 1928 neu erbaute Evangelischen Kirche in Böhmisch Leipa geliefert. Der Entwurf der Kirche stammte von dem Architekten Richard Brosche (1884-1965). Das Instrument stiftete der Gustav Adolf Verein. Den Einbau der Orgel übernahm der Orgelbauer Walter Thurau (1893-1972) aus Bautzen. Er war von 1924-1930 selbständig in Bautzen tätig. Die Weihe der Orgel erfolgte am 16. Februar 1930. Die neue Dresdner Diakonissenhauskirche erhielt 1933 eine neue Orgel, die 1945 verbrannte.

Die Orgel von Carl Eduard Jehmlich überlebte den Krieg und ist heute noch gut spielbar.

Nach der Vertreibung der ursprünglichen Bevölkerung wurde die Kirche von der Tschechoslowakischen Hussitenkirche erworben, in deren Besitz sie sich noch heute befindet.

Am 18. Oktober 2015 wurde die Kirche zum Gedenken an den 600. Jahrestag der Verbrennung von Meister Jan Hus in Kirche von Meister Jan Hus umbenannt.

2021 und 2023 wurde die Kirche restauriert und für die Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Sie ist wegen ihrer guten Akustik und ihrer besonderen Orgel ein wichtiger Konzertsaal in Česká Lípa.

Im Jahr 2020 fanden Elektroinstallationsarbeiten in der Kirche statt. Danach wurde die Orgel von Ivan Bok aus Krnov gereinigt und einige Funktionsmängel beseitigt. Im Anschluss beschreibt er die Orgel und den Zustand der Orgel:

„Für den sächsischen Kontext ist diese Orgel jedoch insofern von Wert, als aus der Zeit der zweiten Generation der Familie Jehmlich nicht mehr viele heute noch funktionierende Instrumente erhalten sind. Der heutige Standort gibt diesem Instrument die Möglichkeit, vielleicht besser zu klingen als in Dresden. Die Akustik in Böhmisch-Leipa ist hervorragend. In diesem Zusammenhang halte ich es für wünschenswert, dass die Orgel die nötige Pflege und den nötigen Schutz erhält. Es handelt sich um ein solides gebautes Instrument. Die Orgel besitzt noch eine Kastenbalganlage, eine technische Rarität aus der Zeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Restaurierung der gesamten Orgel würde etwa 1.000.000 CKZ kosten.“

Gehäuse: neugotischer Stil, braun gestrichen
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 10
Manuale: 1, C-d³
Pedal: 1, C-d1
Spielhilfen, Koppeln: Pedalkoppel


Die Orgel in Böhmisch Leipa seit 1930

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Jehmlich, Carl Eduard, op.35 für Dresden, Kapelle der Diakonissenanstalt
Baujahr: 1858. Die Orgel stand in Dresden in der Kapelle der Diakonissenanstalt bis zum Neubau der Diakonissenhauskirche 1929 und seit 1930 in Böhmisch-Leipa.
Geschichte der Orgel: Die Orgel wurde 1929 in Dresden ausgebaut und 1930 an die 1928 neu erbaute Evangelischen Kirche in Böhmisch Leipa geliefert. Der Entwurf der Kirche stammte von dem Architekten Richard Brosche (1884-1965). Das Instrument stiftete der Gustav Adolf Verein. Den Einbau der Orgel übernahm der Orgelbauer Walter Thurau (1893-1972 aus Bautzen. Er war von 1924-1930 selbständig in Bautzen tätig. Die Weihe der Orgel erfolgte am 16. Februar 1930.

1944 wurde die Orgel von Gebrüder Jehmlich (Otto & Rudolf), Dresden, gründlich überholt.

Die neue Dresdner Diakonissenhauskirche erhielt 1933 eine neue Orgel, die 1945 verbrannte. Die Orgel von Carl Eduard Jehmlich überlebte den Krieg und ist heute noch gut spielbar. 2021 und 2023 wurde die Jan-Hus-Kirche restauriert und für die Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Sie ist wegen ihrer guten Akustik und ihrer besonderen Orgel ein wichtiger Konzertsaal in Česká Lípa.

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 10
Manuale: 1, C-d³
Pedal: C-d1





Disposition

MANUAL PEDAL
Principal 8‘

Gedackt 8‘

Quinte 1 1/3‘

Flöte 8‘

Oktave 4‘

Rohrflöte 4‘

Fugara 8‘ [1]

Oktave 2‘

Mixtur 2' [2]

Subbass 16'
Anmerkungen
  1. eingebaut 1875
  2. C-h°5fach, c1-d³ 4fach

Die Orgel in Dresden 1858 bis 1929

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Jehmlich, Carl Eduard, Dresden, op.35
Baujahr: 1858
Geschichte der Orgel: 1856 wurde der Grundstein für die Diakonissenhaus-Anstaltskirche in Dresden gelegt. Die Finanzierung erfolgte durch den Grafen von Einsiedel. Ludwig Theodor Choulant (1827-1900) war der Architekt des neuen Kirchgebäudes. Die Kirchweihe erfolgte 1858.

Im gleichen Jahr baute Carl Eduard Jehmlich für die Kapelle der Diakonissenhausanstalt eine neue Orgel. Sie besaß 9 Register auf einem Manual. 1875 erhielt das Instrument noch eine Fugara 8 Fuss.

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 10
Manuale: 1, C-c²
Pedal: C-d1
Spielhilfen, Koppeln: Pedalkoppel und Klingel




Disposition

MANUAL PEDAL
Principal 8 Fuss

Gambe 8 Fuss

Flöte 8 Fuss

Fugara 8 Fus[1]

Rohrflöte 8 Fuss

Octave 4 Fuss

Cornett-Bass 3fach

Cornett-discant 3fach

Quinte 3 Fuss

Octave 2 Fuss

Subbass 16 Fuss
Anmerkung
  1. eingebaut 1875


Bibliographie

Literatur: Ivan Bok, Orgelbauer aus Krnov. Beschreibung der Orgel und Ihres Zustandes.

Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.396 Walter Thurau (1893-1972), Einbau der Orgel in die Evangelische Kirche in Böhmisch-Leipa.

Meyer, Siegfried: Begegnungen mit Carl Gottlieb Jehmlich und seinen Söhnen. Leben und Werk einer Orgelbauerfamilie. Erweiterte Ausgabe. Zwickau 2023, Eigenverlag. S.129-130 Dresden, Kapelle der Diakonissenanstalt, später Böhmisch-Leipa.

Die Böhmischen Länder als Orgellandschaft (Musik und Instrument). Festschrift Hans Nadler, 2005 Editio Bärenreiter Praha. S.68.

Lang, Marina: Jubiläum der sächsischen Orgelbaufirma Jehmlich. In: Sächsische Heimatblätter. Zeitschrift für sächsische Geschichte, Denkmalpflege, Natur und Umwelt. 44. Jahrgang, 6.98, S. 354 Dresden, Diakonissenanstalt.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978. Bd.1, S.13-14 Orgel in der Kapelle der Diakonissenanstalt Dresden von Carl Eduard Jehmlich aus dem Jahr 1858.

Weblinks: Wikipedia, Dresden, Diakonissenhauskirche

Wikipedia, Richard Brosche, Architekt der Jan-Hus-Kirche (ehemalige evangelische Kirche)

Wikipedia, Česká Lípa

Sächsische Zeitung, Sanierung der Jan-Hus-Kirche in ceska-lipa

[Nacht der Kirchen - Česká Lípa, Kirche des Meisters Jan Hus (nockostelu.cz) Informationen über die Kirche des Meisters Jan Hus in Česká Lípa]