Stralsund, St. Jakobi

Aus Organ index
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leeres Gehäuse (Zustand 2014)
Orgelbauer: Kristian Wegscheider (Dresden)
Baujahr: 2019-20
Geschichte der Orgel: 1732-1740 Neubau durch Christian Gottfried Richter (Stralsund) III+P/42. Die Orgel wies bereits nach kurzer Zeit technische Mängle auf, und musste bereits etwa 10 Jahre später aufwendig repariert werden. Man entschloss sich 1778 für einen Neubau der Orgel.

1778-1783 Neubau der Orgel durch Ernst Marx (Berlin) unter beibehalt des Gehuses der Richter-Orgel. Die Orgel wurde 1829 durch den Orgelbauer Carl August Buchholz restauriert.

1872-77 Umbau und Erweiterung durch Friedrich Albert Mehmel (Stralsund) Disposition auf orgbase.nl

1943/44 Starke Kriegsschäden und nach 1945 Verlust des Großteils an Pfeifen, Demolierung des Spieltisches in den 1980er Jahren. Nur ca. 300 (vornehmlich Holz-) Pfeifen verblieben im Gehäuse.

ab 2012 Pläne für den Wiederaufbau, wobei für eine "Mehmel-Orgel" Spenden gesammelt werden, die schließlich - unter Verwendung erhaltener technischer Teile von Mehmel - doch im Barockstil erbaut werden sollte (vgl. Pressemeldung).

2019 Beginn des Aufbaus, September 2020 Orgelweihe

Gehäuse: Christian Gottfried Richter 1740 / 1783
Stimmtonhöhe: 440 Hz bei 18°C
Temperatur (Stimmung): Neidhardt II
Windladen: Schleifladen (Pedalladen von Richter 1741, Oberwerk von Marx 1783), Großpedallade von Mehmel (Registerkanzellenlade)
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 51
Manuale: 3 C, D-f3
Pedal: C, D-d1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln [1] I/II, III/II, II/P, 2 Tremulanten OW und UW, Cimbelstern, Paukenthon



Disposition

I Unterwerk II Hauptwerk III Oberwerk[2] Pedal
Principal 8‘[3]

Gedackt 8‘

Quintadena 8‘

Octave 4‘

Traversflöte 4‘

Fugara 4‘

Nasard 3‘

Gemshorn 2‘

Tertia 13/5

Quinte 11/3

Mixtur 3f

Hautbois 8‘

Principal 16‘[3]

Octave 8‘

Gemshorn 8‘

Viola di Gamba 8‘[4]

Rohrflöte 8‘

Quinte 6‘

Octave 4‘

Spitzflöte 4‘

Quinte 3‘

Octave 2‘

Cornet 5f[5]

Mixtur 5f

Cimbel 4f

Trompete 16‘

Quintadena 16‘


Principal 8‘[3]

Lamento 8‘ [6]

Salicional 8‘ [7]

Flöte 8‘ [8]

Octave 4‘

Gedackt 4‘

Sesquialtera 2f

Octave 2‘

Mixtur 4f

Trompete 8’

Vox humana 8‘

Principal 32‘[9]

Principal 16‘[3]

Offenbaß 16‘[9]

Subbaß 16‘

Octave 8‘

Baßflöte 8’

Octave 4‘

Mixtur 5f

Posaune 32‘ [9][10]

Posaune 16‘

Fagott 16‘

Trompete 8‘

Schalmey 4‘

Anmerkungen
  1. Manualkoppeln als Schiebekoppeln
  2. Lade von 1783
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 im Prospekt
  4. trichterförmig
  5. ab c1
  6. ab g; schwebend zu Principal 8'
  7. trichterförmig
  8. Holz offen
  9. 9,0 9,1 9,2 Großpedal-Lade + Register 1877
  10. durchschlagend


Mehmel-Orgel 1870/77 - 1944

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Friedrich Albert Daniel Mehmel (Stralsund)
Baujahr: 1870-77
Geschichte der Orgel: Die Orgel wurde von 1870 bis 1877 durch Friedrich Mehmel erbaut. (Historie der Orgeln in St. Jakobi s. o.) Nach einem Bombentreffer 1944 wurden die Metallpfeifen geraubt; die Orgel verfiel über die Jahre zusehends. Der Einbau eines Saals in der alten Turmhalle der Kirche führte zu dem Verlust der Balganlage. Das Barockgehäuse, welches für eine Orgel in der Größe des Instruments von Mehmel nicht ausgelegt war, wurde über die Jahre schwer beschädigt, so sackte es u. a. in der Mitte ab und begann sich nach vorne zu neigen. Trotz offensichtlicher technischer und baulicher Mängel berichtete Otto Wangemann (der auch die unten aufgeführte Disposition in einem Gutachten vom 7. November 1877 festhielt) über das Instrument als ein in "Wohllaut und Reichthum der Klangfarben und Intonation" als ein "vorzügliches" Instrument.
Gehäuse: Christian Gottfried Richter 1740 / 1783
Windladen: Schleifladen; Großpedalladen als Registerkanzellenladen
Spieltraktur: Mechanisch mit Barkerhebel
Registertraktur: Mechanisch
Registeranzahl: 64
Manuale: 4, C-f3
Pedal: C-d1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln und Sperrventile[1]



Disposition nach einem Gutachten von O. Wangemann (1877)

I Unterwerk II Hauptwerk III Oberwerk IV Fernwerk (schwellbar) Pedal
1. Abteilung

Principal 16'

Quintatön 16'

Principal 8'

Salicional 8'

Dolce 8'

Portunal 8'

Rohrflöte 8'

Rohrflöte 4'

Fugara 4'

Clarinetto 8'

2. Abteilung

Octave 4'

Quinte 22/3'

Cornett III-IV

Mixtur IV

1. Abteilung

Principal 16'

Principal 8'

Octave 4'

Quinte 22/3'

Octave 2'

Cornett IV

Mixtur IV-V

Cymbel III

Trompete 8'

2. Abteilung

Bordun 32'

Bordun 16'

Gemshorn 8'

Viola di Gamba 8'

Hohflöte 8'

Gedackt 8'

Quinte 51/3'

Gemshorn 4'

Hohlflöte 4'

Fagott 16'

Gedackt 16'

Geigenprincipal 8'

Terpodeon 8'

Vox celeste 8'

Flauto traverso 8'

Gedackt 8'

Principal 4'

Flauto traverso 4'

Flautino 2'

Quintflöte 22/3'

Progressiv Harmonika II-IV

Hautbois 8'

Lieblich Gedackt 16'

Viol d'amor 8'

Harmonika 8'

Lieblich Gedackt 8'

Harmonika aetheria I-III

Aeoline 16'

1. Abteilung

Principal 32'

Posaune 32'

Principal 16'

Posaune 16'

2. Abteilung

Violon 16'

Subbass 16'

Octavenbass 8'

Violoncello 8'

Flötenbass 8'

Octave 4'

Dulcian 16'

3. Abteilung

Quintenbass 102/3'

Quintflöte 52/3'

Waldflöte 2'

Trompete 8'

Clairon 4'


Anmerkungen
  1. nicht näher Bezeichnet



Bibliographie

Literatur: siehe auf orgbase.nl

organ_ (Ausgabe 2/2021, S. 17-21)

Weblinks: Angaben: Facebook-Beitrag mit Disposition der Orgel

Orgel-Beschreibung und -Chronik auf der Homepage der Kirchgemeinde

Wikipedia-Eintrag

Pressemeldung

Pressemeldung 2012

Deutschlandfunk-Beitrag zur Orgelweihe, zum Nachhören

Beschreibung und Fotos auf orgbase.nl

Orgelaufbau im Zeitraffer
Johann Ludwig Krebs – Fuga B-Dur über B-A-C-H