Leipzig/Leutzsch St. Laurentius

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Leipzig Leutzsch St. Laurentiuskirche, Jehmlich Orgel. Foto: Thoralf Möbius.
Leipzig Leutzsch, St. Laurentius.
Orgelbauer: Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil), op. 159, Generalüberholung 2001+2025 Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH
Baujahr: 1899-1900
Geschichte der Orgel: Am Laurentiustag (10. August) 1397 wurde eine Kapelle der Heiligen Maria zu einer romanischen Chorturmkirche erbaut.

1689 erhielt die Kirche einen achteckigen Turmaufbau mit barocker Haube.

1900 musste der Innenraum für die zuvor erworbene neue, größere Orgel erweitert werden.

Das Kirchenschiff wurde 1902 vergrößert und mit einem Sternrippengewölbe versehen.

Orgelgeschichte

Die Anfänge der Orgeln in Leutzsch sind noch nicht erforscht. Aus Akten von 1727 geht hervor, dass es ein Instrument von 1620/21 gegeben haben muss, das 1671 repariert wurde. 1727 übernahm der Rat der Stadt Leipzig für die erweiterte Kirche die Kosten für eine neue Orgel, nachdem die alte Orgel nicht mehr repariert werden konnte. Die neue Orgel erbaute 1729 der Leipziger Orgelbauer David Apitzsch (1723 bis 1730 nachgewiesen). Der Universitätsorganist Johann Gottlieb Görner (1697-1778) weihte die Orgel am 30. November 1729 ein.

1832 erbaute Johann Gottlob Mende (1787-1850) eine neue Orgel in die St. Laurentius Kirche.

1900 wurde diese Orgel durch einen Orgelneubau von Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil), Dresden, ersetzt. Eine pneumatische Orgel mit 18 Registern auf 2 Manualen und Pedal. Die Orgelabnahme erfolgte am 19. Dezember 1900 durch den Gewandhausorganisten und Lehrer am Leipzig Conservatorium Paul Homeyer. Manuael II enthielt 1900 die Register Geigenprincipal 8′, Lieblich Gedackt 8′, Violine 8′, Aeoline 8′, Fugara 4′ und Rohrflöte 4′.

Ab 1908 wurde bereits über Veränderungen in der Disposition verhandelt und 1910 im I. Manual eine Trompete 8‘ hinzugefügt und ein Schwellkasten für das II. Manual. Im Ersten Weltkrieg mussten die „Orgelprospekt-Zinnpfeifen“ an die Kriegsindustrie abgegeben werden. Diese wurden durch Zinkpfeifen ersetzt.

1958-59 erfolgte eine Umdisponierung durch den Orgelbauer Hermann Lahmann (1905-2001) aus Leipzig:

Nr.1 Pommer 16‘, Nr.3. Rohrflöte 8‘, Nr.4: Gemshorn 8’ Nr.5 Blockflöte 4’, Nr.7: Terz 1 3/5’, II.Manual: Prinzipal 8’, Gedackt 8‘, Nachthorn 4‘ neu, Nasat 2 2/3‘ neu. Waldflöte 2‘ neu, Sesquialter 2fach 4/5‘ + 2/3‘ neu. Nr.18: Choralbaß 4‘.

In den Jahren 2001 und 2025 konnte das Instrument durch den Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH generalüberholt werden. 2025 erfolgte der Einbau einer Terz 1 3/5‘ anstelle von Zimbel 2fach.

Stimmtonhöhe: 442 Hz bei 20,0°C ( 440 Hz bei 17,3°C)
Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 19
Manuale: 2, C-f³
Pedal: C-d1
Spielhilfen, Koppeln: 3 Normalkoppeln

Oktavkoppel (2fach-Funktion = Sub II-I + Super I-II)

Mezzoforte, Fortissimo, Auslöser

Registerschalter mit separatem Aussteller



Disposition von 2025

I HAUPTWERK II HINTERWERK PEDAL
Bordun 16‘

Prinzipal 8‘

Flöte 8‘

Gambe 8‘

Dolce 8‘

Oktave 4‘

Gemshorn 4‘

Oktave 2‘

Mixtur 3fach

Trompete 8‘

Geigenprinzipal 8‘

Lieblich Gedackt 8‘

Rohrflöte 4‘

Nasat 2 2/3‘

Waldflöte 2‘

Terz 1 3/5' [1]

Violonbaß 16‘

Subbaß 16‘

Oktavbaß 8‘

Anmerkungen
  1. Einbau 2025, anstelle Zimbel 2fach.

Die Orgel von 1959 nach Frank-Harald Greß

Orgelbeschreibung

Umbauten: Restaurierung und Umdisponierung 1959 durch Hermann Lahmann, Leipzig
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 19 technisch unverändert
Spielhilfen, Koppeln: NEBENREGISTER UND SPIELHILFEN

wie 1899, Oktavkoppel stillgelegt



Disposition

I.MANUAL II.MANUAL PEDAL
Pommer 16’

Prinzipal 8’

Gemshorn 8’

Rohrflöte 8’

Oktave 4’

Blockflöte 4’

Oktave 2’

Terz 1 3/5’

Mixtur 3fach

Trompete 8’

Prinzipal (eng) 8’

Gedackt 8’

Nachthorn 4’

Nasat 2 2/3’

Waldlföte 2’

Sesquialtera 2fach

Subbass 16’

Bassflöte 8’

Choralbass 4’


Die Orgel von 1899-1900 nach Frank-Harald Greß

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil), Dresden, op.159
Baujahr: 1899-1900
Gehäuse: Das Orgelgehäuse ist im romanischen Stil gebaut, eichenholzfarbig angestrichen und ohne Goldverzierung.
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 18
Manuale: 2, C-f³
Pedal: C-d1
Spielhilfen, Koppeln: NEBENREGISTER UND SPIELHILFEN

3 Normalkoppeln (II/I, I/P, II/P)

„Octavkoppel“ (U II/I und O I/II gleichzeitig)

feste Kombinationen: mf, f, ff

Crescendowalze

Schweller II. Manual



Disposition

I.MANUAL II.MANUAL PEDAL
Bordun 16’

Principal 8’

Gambe 8’

Dolce 8'

Flöte 8’

Octave 4’

Spitzflöte 4’

Octave 2’

Mixtur 3fach

Geigenprincipal 8’

Violine 8’

Aeoline 8’

Gedackt 8’

Fugara 4’

Gedackt 4’

Violonbass 16’

Subbass 16’

Octavbass 8’

vacat



Bibliographie

Quellen/Sichtungen: Sichtungen durch Frank-Harald Greß 12.11.1956 und 11.4.1959
Literatur: Oehme, Fritz: Handbuch über die Orgelwerke in der Kreishauptmannschaft Leipzig 1905. Eine Handschrift aus dem Besitz der Universitätsbibliothek Leipzig, herausgegeben und ergänzt von Wolfram Hackel, Pape Verlag Berlin, 1994, S.154-155 Leipzig-Leutzsch, St. Laurentiuskirche, Gebrüder Jehmlich 1900.

Zeitschrift für Instrumentenbau 1900-1901, S.449 Orgelneubau Leutzsch bei Leipzig.

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.251 Mende, Johann Gottlob, 1832 Leipzig-Leutzsch, St. Laurentius.

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.14 Apitzsch, David, 1728-1730 Leipzig-Leutzsch, St. Laurentius.

Weblinks: Wikipedia, Leipzig-Leutzsch, St. Laurentius

Kirchgemeinde Leipzig-Leutzsch, St. Laurentius, Geschichte

Kirchgemeinde Leipzig-Leutzsch, St. Laurentius, Orgel

Kirche-Leipzig, Gemeinde Leutzsch

orgbase.nl, Leipzig-Leutzsch, St. Laurentius

Wikipedia, Jehmlich Orgelbau Dresden