Groß-Rohrheim, Evangelische Kirche

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Außenansicht der Evangelischen Kirche Groß-Rohrheim
Orgelbauer: Philipp Gottlieb Dietz
Baujahr: 1814
Geschichte der Orgel: Bei der Orgel der evangelischen Kirche Groß Rohrheim handelt es sich um die einzige (!) erhaltene Orgel nach dem Simplifikationsprinzip von Abbé Vogler. Das zweimanualige Instrument besitzt folgende konstruktive Besonderheiten:

- Das Hauptmanual (II) verfügt über 80 Tasten (1C-g4), wobei sich die Fußtonzahlen der Register nicht wie üblich auf das große C, sondern auf die tiefste Taste der Klaviatur (1C) beziehen. Ein am Spieltisch mit 16' bezeichnetes Register klingt also bei Ton C als 8'.

- Das Hauptmanual (II), lässt sich sowohl in Äqual-, als auch in Sub- und Superoktavlage an das I. Manual koppeln. Ursprünglich war das I. Manual rein als Koppelmanual angelegt. 1857 wurde das Instrument durch Valentin Eberlein um ein gewöhnliches Unterwerk erweitert, welches ebenfalls vom I. Manual angespielt werden kann. Die gleichzeitige Verwendung des I. Manuals als Koppelmanual sowie des Unterwerkes von 1857 ist laut Richard Rensch nicht sinnvoll. Aus diesem Grund existiert ein zugehöriges Sperrventil „Unterwerk an“.

- Mit Ausnahme des Bourdon 16' repetieren sämtliche Register des Hauptmanuals über den Verlauf der Klaviatur um ein- bis vier Oktaven (siehe Disposition). Aufgrund der Repetitionen sowie der Oktavkoppeln sind Mixturen überflüssig.

Umbauten: 1831 Umbau durch Bernhard Dreymann

1857 Erweiterung um ein Unterwerk durch Valentin Eberlein und Entfernung der Oktavkoppeln zum I. Manual.

1979 Restaurierung der Orgel und Wiederherstellung der Oktavkoppeln durch Richard Rensch.

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 22
Manuale: I. Manual: C-g3

II. Manual: 1C-g4

Pedal: 1 C-c1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln:

Normalkoppel: II/I, (keine Pedalkoppeln!)

Suboktavkoppel: II/I

Superoktavkoppeln: II/I, P/P[1]


Spielhilfen: Unterwerk An



Disposition

I Unterwerk II Hauptwerk Pedal
Gedackt 8'

Salicional 8'

Aeoline 8' [2]

Spitzflöte 4'

Waldflöte 2'

Bourdon 16'

Viola di Gamba 16' [3]

Groß Flauto 16' [4]

Principal 8' [5]

Doppelt Flauto 2f 8' [6][7]

Quint Flauto 6' [8]

Principal Octav 4' [9]

Quint 3' [10]

Superoctav 2' [11]

Terzia 13/5' [12]

Octav 1' [13]

Trompete 8' B/D [14]

Vox humana 16' B/D [15]

Supp Bass 16'

Principal Bass 8'

Violon Bass 8'

Posaunen Bass 16'


Anmerkungen:

  1. Superoktave nicht ausgebaut.
  2. C-H mit Salicional 8' verführt.
  3. 1C-1H 8', Repetition ab C 16'.
  4. 1C-fis0 8', Repetition ab g0 16'.
  5. Repetition ab gis2 16', ab gis3 32'.
  6. Einzigartige Bauform zweier Orgelpfeifen, die als „siamesische Zwillinge“ miteinander „verwachsen“ sind.
  7. 1C-Fis gedeckt, ab gis2 16', ab gis3 32'.
  8. Repetition ab gis2 102/3', ab gis3 211/3'.
  9. Repetition ab gis2 8', ab gis3 16'.
  10. Repetition ab c2 51/3', ab gis2 102/3', ab gis3 211/3'.
  11. Repetition ab c0 4', ab c1 8', ab gis3 16'.
  12. Repetition ab c0 31/5', ab c1 62/5', ab c3 124/5'.
  13. Repetition ab c0 2', c1 4' ab gis2 8', ab gis3 16'.
  14. Repetition ab gis2 16', ab gis3 labial.
  15. 1C-1H 8', Repetition ab C 16', ab gis3 32'.



Bibliographie

Quellen/Sichtungen: Beschreibung der Orgel auf der Webseite der Firma Rensch
Weblinks: Webseite der Kirchengemeinde


Video

Torsten Pirkl - Orgelschätze in Hessen: Die Dietz-Orgel in Groß-Rohrheim: