Chemnitz/Reichenbrand, Johanneskirche

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Chemnitz-Reichenbrand, Johanneskirche, Orgel (1).jpg
Orgelbauer: Gebrüder Jehmlich (Otto & Rudolf), Dresden, op.565
Baujahr: 1938, Erweiterungsumbau von op.7, Neubau aus dem Jahr 1838 von Carl Gottlieb Jehmlich (1786-1867), Zwickau
Geschichte der Orgel: Geschichte

Bereits 1346 wurde Reichenbrand als Kirchdorf erwähnt. 1632 brannten die Schweden das Kirchdorf nieder. Der Schulmeister bewahrte die Kirche vor den Flammen. Von 1699 bis 1701 wurde ein Kirchen Neubau errichtet. Der Turm der alten Kirche blieb erhalten. Im Januar 1802 erfolgte der Abriss der alten Kirche von 1701, und im März 1802 legte man den Grundstein für die jetzige Kirche. Als Baumeister wurde Johann Traugott Lohse (1760- 1836) aus Pleißa verpflichtet. Am 27. Juni 1810 wurde das im „Empire-Stil“ errichtete Gotteshaus geweiht.

Orgelgeschichte

Die erste Orgel war ein Positiv I/6 für Siegmar. Es wurde 1669 von Lorenz Uhlig: Richter und Müller in der Oberlungwitz auf der Abteyen, erbaut.

Tobias Dressler (1635-1717) aus Buchholz erbaute 1692 in der Johanneskirche Chemnitz-Reichenbrand-Siegmar eine neue Orgel.

Die dritte Orgel für die 1802 erbaute Kirche errichtete Johann Andreas Hesse (1763-1835) aus Lunzenau. Diese Orgel hat sich infolge ungenügender Technik nicht bewährt.

1837-1838 wurde eine neue Orgel in Auftrag gegeben. Den Auftrag für die 4. Orgel erhielt der Orgelbauer Carl Gottlieb Jehmlich (1786-1867) aus Zwickau. Jehmlich op.7, eigene Werkzählung von Carl Gottlieb Jehmlich, op.2.

1869 erfolgte eine Generalreparatur der Orgel durch Wilhelm Fürchtegott Jehmlich (1826-1874) aus Zwickau.

1885 erfolgte eine Reparatur der Orgel durch Instrumentenbauer Göhler aus Chemnitz. 1897 und 1900 Stimmung der Orgel ebenfalls durch A. Göhler.

1917 per Erlass der „Heeresverwaltung“ vom 10.01.1917 wurden die aus einer hochwertigen Zinnlegierung gefertigten Prospektpfeifen zur Verwendung in der Rüstungsindustrie beschlagnahmt (Die Zinn-Blei-Legierung wurde für die Geschütze benötigt). Die Orgel sei auch ohne diese Pfeifen zur Einstimmung eines Chorals und zur Begleitung des Gemeindegesangs noch genügend spielbar – so lautete die knappe Begründung.

1938 erfolgte der Neubau durch Gebr. Jehmlich.

1999 Orgelreparatur durch den Orgelbauer Christian Reinhold (*1995) aus Bernsdorf.

Gehäuse: 1837 von Carl Gottlieb Jehmlich (Zwickau)
Stimmtonhöhe: 431,9 Hz
Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: elektrisch
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 48 (+ 1 Transmission)
Manuale: 3, C - g3
Pedal: C - f1
Spielhilfen, Koppeln: 6 Normalkoppeln, 3 freie Kombinationen, Tutti, Crescendo-Walze, Piano-Pedal



Disposition Orcasa 1999

I Hauptwerk II Brustwerk III Schwellwerk Pedal
Prinzipal 16'

Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Oktave 4'

Salicet 4'

Spitzflöte 4'

Quinte 22/3'

Oktave 2'

Terz 13/5'

Mixtur 4fach

Trompete 8'

Großoktave 8'

Gedackt 8'

Prinzipal 4'

Rohrflöte 4'

Nassard 22/3'

Superoktave 2'

Flachflöte 2'

Terz 13/5'

Cympel 3fach

Krummhorn 8'

Quintatön 16'

Flötenprinzipal 8'

Gemshorn 8'

Aeoline 8'

Prästant 4'

Blockflöte 4'

Rohrquinte 22/3'

Waldflöte 2'

Blockflötenterz 13/5'

Superquinte 11/3'

Septime 11/7'

Sifflöte 1'

None 8/9'

Larigot 2fach

Scharff 4fach

Oboe 8'

Clairon 4'


Tremulant

Prinzipal 16'

Subbaß 16'

Quintatön 16'

Oktavbaß 8'

Choralbaß 4'

Nachthorn 2'

Mixturbaß 6fach

Posaune 16'

Trompetenbaß 8'

Trechterregal 4'

Singend Cornett 2'


Disposition der Orgel von Carl Gottlieb Jehmlich, 1838

I Hauptwerk II Oberwerk Pedal
Prinzipal 16'

Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Viola di Gampe 8'

Oktave 4'

Spitzflöte 4'

Quinte 3'

Oktave 2'

Tertie 1 3/5 '

Cornet 4fach

Mixtur 4fach

Prinzipal 4'

Gedackt 8'

Quintatön 8'

Salicet 4'

Rohrflöte 4'

Nassat 3'

Oktave 2'

Sifflöte 1'

Cymbel 2fach

Prinzipal 16'

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

Trompetenbaß 8'



Bibliographie

Literatur: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.406 Uhlig, Lorenz: Richter und Müller, 1669 Siegmar, Positiv I/6; S.69 Tobias Dressler (1635-1717) aus Buchholz, 1692 Chemnitz-Reichenbrand-Siegmar, Johanneskirche.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.138 Reichenbrand, Johanneskirche Siegmar II 244 vergl. III 298: Erbaut 1837 von Carl Gottlieb Jehmlich, NB 1938 gebr. Jehmlich (49/III/Ped.), 16 Reg. u. das Gehäuse wurden von alter Orgel Übernommen (Orgelbüchlein Johanneskirche).

Orgelbüchlein der Johanneskirche. Siegmar-Schönau 1.Advent 1938“. Herausgegeben von Kurt Bechert, Kantor der Johanneskirche Siegmar-Schönau. Druck: Ernst Flick, Siegmar-Schönau. S.10 Johann Andreas Hesse (1763-1835) aus Lunzenau, Bau einer Orgel um 1810

Lang, Marina: Jehmlich. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Personenteil 9, Him-Kel, Kassel, Bärenreiter 2003, Spalten 993.

Weblinks: siehe auf orgbase.nl

Wikipedia, Johanneskirche (Chemnitz-Reichenbrand)

Homepage der Kirchgemeinde

Orgelbeschreibung

Wikipedia, Jehmlich Orgelbau Dresden