Berlin, Kathedrale St. Hedwig (Hauptorgel)

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Orgelbauer: Johannes Klais Orgelbau
Baujahr: 1978 • op.1529
Geschichte der Orgel: Die letzte Vorgänger-Orgel (von Johannes Klais/Bonn, Opus 778, erbaut 1932, IV/71) wurde mit der Kathedrale am 1./2. März 1943 zerstört (s.u.).
Umbauten: 1997 Reinigung und Erweiterung um ein Register Trompete 8' im Schwellwerk, neue Setzer-Anlage (5120 Kombinationen) durch Klais (Bonn).

2019-2024 Im Zuge des heftig umstrittenen Umbaus der Kathedrale wurde auch die Orgel 2019 durch OBM Marcus Kaltenhauser abgebaut und eingelagert. Das Instrument wurde bis 2024 durch die Firma Klais umfassend umgebaut: Der Prospekt wurde weißt gefasst und in deutlich reduzierter Form dem neuen Raumkonzept angepasst, lässt jedoch schematisch den urspünglichen Werkaufbau noch erahnen. Des Weiteren wurde die Spieltraktur elektrifiziert und der neue Spieltisch unter der Orgel zu ebener Erde aufgestellt. Die Weidereinweihung der Kathedrale ist für den 24. November 2024 angesetzt.

Gehäuse: 2024
Temperatur (Stimmung): gleichschwebend
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch/elektrisch [vor 2019: mechanisch]
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: ?? [vor 2019: 68 (4.834 Pfeifen)]
Manuale: 3 C–a3
Pedal: C–g1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln:

Normalkoppeln: tba

Suboktavkoppeln: tba

Superoktavkoppeln: tba


Spielhilfen: tba



Disposition seit 2024


Klais-Orgel der Hedwigskathedrale mit dem Prospekt von 1978-2019
Berlin Hedwigskathedrale Orgel (1).jpg
Berlin, St. Hedwig (2).jpg


Disposition 1997-2019

I Rückpositiv II Hauptwerk III Schwellwerk Pedal
Praestant 8'

Rohrflöte 8'

Quintade 8'

Principal 4'

Blockflöte 4'

Gedackt 4'

Nasard 22/3'

Octave 2'

Hohlflöte 2'

Terz 13/5'

Larigot 11/3'

Sifflet 1'

Scharff 5f 1'

Dulcian 16'

Cromorne 8'

Vox humana 8'

Tremulant

Praestant 16'

Principal 8'

Holzgedackt 8'

Bifaria 8' [1]

Octave 4'

Nachthorn 4'

Rohrflöte 4'

Quinte 22/3'

Superoctave 2'

Waldflöte 2'

Mixtur 5f 11/3'

Cymbel 4f 1/2'

Cornet 5f 8'

Trompete 16'

Trompete 8'

Trompete 4'

Rohrbordun 16'

Salicional 16'

Holzprincipal 8'

Flûte harmonique 8'

Spitzgamba 8'

Vox coelestis 8' [2]

Gemshorn 51/3'

Fugara 4'

Traversflöte 4'

Dulzflöte 4'

Terz 31/5'

Sequialter 2f 22/3'

Rohrpfeife 2'

Septnon 2f 17/9'

Fourniture 6f 22/3'

Englischhorn 16'

Trompette 8' [3]

Oboe 8'

Klarine 4'

Tremulant

Principal 16'

Subbass 16'

Zartbass 16' [4]

Quinte 102/3'

Octave 8'

Cello 8'

Spitzgedackt 8'

Terz 62/5'

Superoctave 4'

Gemshorn 4'

Trichterflöte 4'

Hintersatz 4f 2'

Mixtur 3f 1'

Fagott 32'

Posaune 16'

Holztrompete 8'

Schalmey 4'

Tremulant


Koppeln (1978–2019):

Normalkoppeln: I/II, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P

Superoktavkoppel: III/P


Spielhilfen (1997-2019): Rollschweller, Setzeranlage mit 5120 Kombinationen.

Anmerkungen:

  1. Ab c0, tiefer schwebend
  2. Ab A, höher schwebend
  3. 1997 hinzugefügt
  4. Windabschwächung aus dem Subbass 16'


Klais-Orgel 1932–1943

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Johannes Klais Orgelbau
Baujahr: 1932 • op.778
Geschichte der Orgel: 1932 wurde durch die Firma Klais eine Doppelorgelanlage in der Hedwigskathedrale installert. Vier Teilwerke und Pedal befanden sich auf der Empore über dem Portal, zwei Manualwerke und das Großpedal aufgeteilt zu beiden Seiten des Altaraumes. Aufgrund der sich ergänzenden Disposition ist davon auszugehen, dass die Orgel als ein Instrument angesehen werdem konnte. Während die beiden Standorte im Altarraum die großen Pedalregister, unter anderem die Contrabombarde 32' und die große Hauptwerks-Zungenbatterie zu 16'-8'-4' beinhalteten, war die Emporenorgel eher auf die die Disposition füllenden Register hin konzipiert. Darüber hinaus war die Altarorgel auch von einem zweimanualigen Spieltisch im Choraum anspielbar. Die Klais-Orgelanlage wurde 1943 im 2. Weltkrieg durch einen Bombenangriff mit dem Dom zerstört.
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: elektropneumatisch
Registertraktur: elektropneumatisch
Registeranzahl: 59 (69)
Manuale: 4 C–g3
Pedal: C–f1
Spielhilfen, Koppeln: Normal- und Oktavkoppeln, Freie Kombinationen, Tutti, Crescendowalze


Disposition

I Hauptwerk Altar II Positiv Altar III Schwellwerk [1] IV Bombardewerk [1] Pedal Altar
Principal 16'

Principal 8'

Offenflöte 8'

Salicional 8'

Octave 4'

Hohlflöte 4'

Quinte 22/3'

Schwegel 2'

Mixtur 4-6f

Trombone 16'

Trompete 8'

Clairon 4'


I Hauptwerk Empore

Nachthorngedackt 16'

Principal 8'

Spitzflöte 8'

Octave 4'

Rohrflöte 4'

Gemsquinte 22/3'

Gemshorn 2'

Mixtur 4f

Kopftrompete 4'

Bordun 16'

Diapason 8'

Rohrflöte 8'

Spitzgamba 8'

Praestant 4'

Spillpfeife 4'

Sifflöte 2'

Sesquialter 2f

Scharff 4f

Geigendregal 4'

Geigenprincipal 8'

Rohrgedackt 8'

Querflöte 4'

Nasard 22/3'

Waldflöte 2'

Nachthorn 1'

Progressia 3-5f

Dulcian 16'

Fagott-Oboe 8'

Gemshorn 8'

Fernflöte 8'

Flötenschwebung 8'

Cornett 3-5f

Bombarde 16'

Trompette harmonique 8'

Cymbelregal 2f 2' [2]

Principalbass 16'

Subbass 16'

Bordun 16' [3]

Quintbass 102/3'

Octavbass 8'

Bassflöte 8' [4]

Praestant 4' [5]

Hintersatz 3-4f

Contrafagott 32' [6]

Posaune 16'

Basstrompete 8' [6]

Schalmey 4' [6]


Pedal Empore

Contrabass 16'

Gedacktbass 16' [7]

Spitzflöte 8' [8]

Gedacktpommer 8'

Quinte 51/3'

Choralbass 4'

Flachflöte 2'

Pedalcornett 3f

Dulcian 16' [9]

Oboe 8' [10]


Anmerkungen:

  1. 1,0 1,1 Auf der Empore und schwellbar
  2. Das Cymbelregal war eine 2f repitierende Mixtur aus kurzbechrigen Zungenpfeifen
  3. Transmission aus dem Positiv Altar (II)
  4. Extension aus dem Subbass 16'
  5. Extension aus dem Octavbass 8'
  6. 6,0 6,1 6,2 Extension aus der Posaune 16'
  7. Transmission aus dem Hauptwerk Empore (I), Nachthorngedackt 16'
  8. Transmission aus dem Hauptwerk Empore (I), Spitzflöte 8'
  9. Transmission aus dem Schwellwerk (III), Dulcian 16'
  10. Transmission aus dem Schwellwerk (III), Fagott-Oboe 8'




Bibliographie

Literatur: Uwe Pape: Orgeln in Berlin (Pape-Verlag Berlin, 2003) S. 36 - 43

Wolf Bergelt: Orgelreisen durch die Mark Brandenburg (Berlin, 2005) S. 339-341

"Die schönsten Orgeln" - Orgelkalender 2016 (St. Benno-Verlag Leipzig)

Discographie: Romantische Orgelfantasien : Orgel der Sankt Hedwigskathedrale in Berlin / Florian Wilkes. - FSM FCD 97 266 (CD). - 1997.

Trompete und Orgel aus der St.-Hedwigs-Kathedrale, Berlin / Arvid Gast (orgel) en Joachim Pliquet (trompet). - Motette CD 10191. - 1992.

Die Orgeln der St. Hedwigs-Kathedrale zu Berlin / Edgar Krapp. - Eurodics 200879 (LP). - 1979.

s.a. auf der Seite des ehemaligen Domorganisten

Weblinks: Orgelbeschreibung auf der Website der Kathedrale

Wikipedia

Pressemeldung zum Orgelabbau

Pressemeldung zum Rechtsstreit über den Umbau der Kathedrale

Stellungnahme der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

... auf den Seiten des Chors an St. Hedwig

... auf der Seite des ehemaligen Domorganisten

Beschreibung auf die-orgelseite.de

Videos

F. Mendelssohn Bartholdy: Orgelsonate d-Moll op. 65/6 – Edgar Krapp (1979):

F. Liszt: Präludium und Fuge über den Namen BACH – Edgar Krapp (1979):


Ehemaliger Domorganist Thomas Sauer im Kurzportrait: