Castrop-Rauxel/Ickern, St. Antonius
Adresse: Kirchstraße 109, 44581 Castrop-Rauxel, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Gebäude: Katholische Kirche St. Antonius
Weitere Orgeln: elektronische Orgel (50, III/P)
| Orgelbauer: | Orgelbau Franz Eggert (Inh. Anton Feith) |
| Baujahr: | 1929 (Weihe am 25. August 1929) |
| Geschichte der Orgel: | Die Orgel wurde vier Jahre nach Fertigstellung des Kirchengebäudes von Orgelbau Eggert bzw. Feith errichtet. Heute befinden sich weder am Spieltisch noch am Gehäuse konkrete Hinweise auf den Orgelbauer; im Spieltisch findet sich mehrfach die Zahl 634, evtl. handelt es sich dabei um die Opuszahl. Pläne für einen Umbau und eine teilweise Erneuerung des Instruments gab es schon seit 1958. Ein Umbau erfolgte aber erst nach Renovierung der Kirche 1973. Die Orgel, zuvor zwischen Turmgewölbe und Außenmauer und damit vom Hauptschiff aus nicht sichtbar untergebracht (sogenannte Tonhallenorgel, siehe Tonhallenorgel), wurde mittig auf die Orgelbühne versetzt.
Die Disposition wurde 1973 neobarock verändert. Das heutige Gehäuse stammt aus dieser Zeit, während der Spieltisch in seiner für Feith typischen Form mit einer einzigen durchlaufenden Registerstaffel original (mit Veränderungen aufgrund der Umdisponierung) zu sein scheint. Die Oktavkoppeln und einige Spielhilfen wie die festen Kombinationen und die Tritte wurden offenbar entfernt. Die Walze wurde ausgebaut und durch ein Vorsatzbrett mit drei Pistons ersetzt. Ob es zu weitergehenden Änderungen in der technischen Anlage bzw. der Traktur kam, ist noch nicht bekannt. Die Traktur ist offenbar seit 1929 elektropneumatisch. 2007 stellte ein Gutachten den sehr schlechten Zustand des Instruments fest. Eine Restaurierung wurde als unwirtschaftlich abgelehnt. Seit 2019 ist die Orgel de facto durch eine elektronische Orgel (50, III/P) von Kisselbach (Monarke) abgelöst. Die alte Orgel ist (Stand 2025) noch voll funktionsfähig: Windversorgung sowie Spiel- und Registertraktur funktionieren passabel; das Pfeifenwerk befindet sich in einem schlechten Zustand (stark verstimmt und verschmutzt, teils von Bleifraß betroffen). |
| Umbauten: | 1973 Neuaufstellung, Renovierung und Umbau durch Orgelbau Stockmann. |
| Windladen: | Kegelladen |
| Spieltraktur: | elektropneumatisch |
| Registertraktur: | elektropneumatisch |
| Registeranzahl: | 32 |
| Manuale: | 2 C-g3 |
| Pedal: | 1 C-f1 |
| Spielhilfen, Koppeln: | (ab 1973): freie Kombination[1], freie Kombination Pedal, Tutti[1], Zungen ab[2], Koppeln: II-I, PK I, PK II
(1929-1973 zusätzlich: Oktavkoppeln [3] Super II/I, Super I, Super I/P, Super II/P; Feste Kombinationen p - mf - f - T; Als Tritte: HR zu/ab; Walze zu/ab; Tutti zu/ab; Ad lib. zu/ab; Auslöser) |
Disposition
| I. Manual | II. Manual | Pedal |
| Bordun 16'
Prinzipal 8' Gamba 8' Rohrflöte 8' Oktave 4' Flöte 4' Quinte 22/3' Trichterflöte 2' Cornett 4f 2' Mixtur 5f 11/3' Trompete 8' Clairon 4' |
Gedackt 16'
Engprinzipal 8' Gedackt 8' Quintade 8' Weidenpfeife 8' Prinzipal 4' Hohlflöte 4' Prinzipal 2' Sesquialtera 2f 22/3' Scharff 3f 1' Zimbel 3f 1/2' Dulzian 16' Oboe 8' |
Violon 16'
Subbaß 16' Zartbaß 16'[4] Offenbaß 8' Choralbaß 4' Hintersatz 4f 22/3' Posaune 16' |
Disposition 1929-1973
| I. Manual[5] | II. Manual[6] | Pedal[7] |
| Bordun 16'
Prinzipal 8' Gamba 8' Flaut major 8' Dolce 8' Oktave 4' Rohrflöte 4' Mixtur 22/3' Cornett 4' Trompete 8' Clairon 4' |
Gedackt 16'
Geigenprinzipal 8' Liebl. Gedackt 8' Quintatön 8' Doppelflöte 8' Konzertflöte 8' Aeoline 8' Vox coelestis 8' Fugara 4' Piccolo 2' Terzflöte 13/5' Mixtur 2' Oboe 8' |
Violon 16'
Subbaß 16' Zartbaß 16' Oktavbaß 8'[8] Violoncello 8' Posaune 16' |
- Anmerkungen
- ↑ 1,0 1,1 als Druckknopf und Piston
- ↑ als Piston
- ↑ die entsprechenden Wippen sind seit 1973 ohne Funktion und nicht mehr beschriftet
- ↑ Abschwächung von Subbaß 16'
- ↑ gemeinsamer Schwellkasten mit Pedal
- ↑ im Schwellkasten
- ↑ gemeinsamer Schwellkasten mit I. Manual
- ↑ in der Quelle irrtümlich als Subbass 8' angegeben
Bibliographie
| Anmerkungen: | Zum 1. Januar 2015 wurden die vier Kirchengemeinden des Pastoralverbundes Castrop-Rauxel Nord aufgehoben und in der neuen Pfarrei Corpus Christi zusammengefasst. Zugleich erlosch der Pastoralverbund Castrop-Rauxel Nord. Die neu gegründete Pfarrei ist die erste Gesamtpfarrei im Dekanat Emschertal. Aus der Pfarrgemeinde St. Antonius wurde, wie die anderen drei Gemeinden auch, eine Teilgemeinde der Gesamtpfarrei.
Unter Beibehaltung ihres Kirchentitels wurde aus der „Pfarrkirche St. Antonius“ eine von drei „Filialkirchen der Pfarrei Corpus Christi“. Einzige Pfarrkirche ist die St. Josef-Kirche in Habinghorst. (vgl. Wikipedia) |
| Quellen/Sichtungen: | Aktuelle Angaben: eigene Sichtung und Anfrage im Gemeindebüro (März 2025)
Angaben 1929: Historischer Zeitungsbericht Das Musikleben Castrop-Rauxels im Spiegel seiner Musikorganisationen. Stadtanzeiger für Castrop-Rauxel und Umgebung - Castroper Zeitung, Rauxeler Neueste Nachrichten, 20.08.1936 |
| Weblinks: | Seiten des Pfarrverbands |