Müglitztal/Burkhardswalde, Dorfkirche
Adresse: Dorfkirche Burkhardswalde, 13, Burkhardswalder Straße, Burkhardswalde, Müglitztal, Dohna-Müglitztal, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen, 01809, Deutschland
Gebäude: Burkhardswalde (Müglitztal), Dorfkirche, Evangelisch-Lutherische Kirche
Orgelbauer: | Ranft, Johann Daniel (1736-1804), Geising |
Baujahr: | 1764 |
Geschichte der Orgel: | Die ursprüngliche Kirche entstand um 1523.
Zu Beginn des 16 Jh. wurde Rudolf II. von Bünau auch Kirchenpatron von Burkhardswalde. Er ließ hinter dem Altarraum eine Begräbniskapelle (mit Gruft anbauen. Im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) entstanden starke Schäden an der Kirche. Sie wurde zu Kriegsende, 1764, im spätbarocken Stil wieder aufgebaut. 1914 wurde der gesamte Innenraum übermalt, Fenster und Türen erneuert, neues Gestühl angeschafft, ein Mittelgang eingerichtet, Elektrik und Ofenheizung eingebaut und ein neues Orgelgebläse angeschafft. Im Februar 1945 fiel eine Bombe auf das Gotteshaus und hinterließ große Schäden. Von 1967 bis 1973 wurden der Kirchturm und das Dach erneuert, eine neue Lichtanlage und Kirchenheizung eingebaut. Die Barockmalerei von 1764 an Altar, Orgel und Emporen, die bei der Renovierung 1914 überstrichen, worden war, wurde vom Restaurator Kurt Weber, Dresden, wieder frei gelegt. In den Jahren 2008-2009 gelang es unter strengen Auflagen des Denkmalsschutzes den gesamten Dachstuhl und die Dacheindeckung zu erneuern. 2016 wurden umfangreiche Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen an der Bünau-Gruft vorgenommen. Zu Beginn des 16 Jh. wurde Rudolf II. von Bünau auch Kirchenpatron von Burkhardswalde. Er ließ hinter dem Altarraum eine Begräbniskapelle (mit Gruft anbauen. Im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) entstanden starke Schäden an der Kirche. Sie wurde zu Kriegsende, 1764, im spätbarocken Stil wieder aufgebaut. 1914 wurde der gesamte Innenraum übermalt, Fenster und Türen erneuert, neues Gestühl angeschafft, ein Mittelgang eingerichtet, Elektrik und Ofenheizung eingebaut und ein neues Orgelgebläse angeschafft. Im Februar 1945 fiel eine Bombe auf das Gotteshaus und hinterließ große Schäden. Von 1967 bis 1973 wurden der Kirchturm und das Dach erneuert, eine neue Lichtanlage und Kirchenheizung eingebaut. Die Barockmalerei von 1764 an Altar, Orgel und Emporen, die bei der Renovierung 1914 überstrichen, worden war, wurde vom Restaurator Kurt Weber, Dresden, wieder frei gelegt. In den Jahren 2008-2009 gelang es unter strengen Auflagen des Denkmalsschutzes den gesamten Dachstuhl und die Dacheindeckung zu erneuern. 2016 wurden umfangreiche Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen an der Bünau-Gruft vorgenommen. Orgelgeschichte: In der Kirche befand sich ein Positiv, welches 1702 von Herrn Lindner, Orgelmacher in Dresden, repariert wurde. 1764 erbaute Johann Daniel Ranft (1736-1804) eine neue Orgel für die Dorfkirche in Burkhardswalde. Die Orgel besaß 15 Register auf 2 Manualen und Pedal. Der Standort der Orgel ist auf der Westempore. Das Gehäuse ist im Rokokostil, oben geschlossen. Der Prospekt enthält im flach vorgewölbten Mittelturm mit 11 größeren und in 2 Seitenfeldern mit je 10 kleineren Pfeifen Principal 8‘ von F-g1 und 3 blinde Pfeifen. Die geschwungene Rahmung des sich nach oben verjüngendem Prospekt mit beiderseits je einer Volute deutet auf Hähnel-Schule hin. Der Mittelturm trägt oben eine ovale Kartusche mit den Majuskeln S./D.G. Fassung weiß mit Gold, erneuert, Leisten vergoldet, Ornamente weiß mit Vergoldungen. Die Windladenrahmen des Haupt- und Oberwerks sind aus Ahorn, des Pedals aus Rotbuche, Schleifen und Dämme sind aus Eiche. Wellenbrettermechaniken sind mit Holzwellen. Pedalmechanik ist wie bei den Silbermann-Orgeln, ebenso die Pedalkoppelmechanik. Reparaturen und Veränderungen: 1798 und 1824 Die Orgelbauer Venzky, Dresden, und Kunath, Krietzschwitz, führen Überholungen und Reinigungen durch. 1844 Samuel Heinrich Herold, Dresden, erhält für eine Reparatur 45 Reichstaler „accord-Lohn“ und 3 Reichstaler für 3 neue Pfeifen. 1886/87 Carl Eduard Jehmlich, Dresden, überholt das Werk. Er entfernt den Posaunenbaß, den er als „grundfalsch konstruiert“ bezeichnet, und die Unda maris, an deren Stelle Octavbaß 8‘ und Fugura 8‘ treten. Stimmtonänderung auf a1=435 Hz durch Kürzen der Pfeifen. Erneuerung der Pedalobertasten und vermutlich der Registerschilder aus Porzellan. Kantor und Organist Bruno Hellriegel, Dippoldiswalde, befindet bei der Abnahme am 22.10.1887 die durchgeführten Arbeiten für gut. 1914 Reparatur durch Gebrüder Jehmlich (Bruno &Emil), Dresden. 1917 Abgabe der Prospektpfeifen an die Kriegsindustrie. 1961 Untersuchung der Orgel durch den Organologen Ulrich Dähnert. 1974 Erneuerung der Gehäusefassung. Die Fassung des Spielschrank-Inneren wurde dem Gehäuse angepasst. 1978 Die Orgelbaufirma Wilhelm Rühle und Sohn, Moritzburg, restaurierte das Instrument. Die Orgel erhielt einen neuen Zinnprospekt und einen neuen Posaunenbaß 16‘ anstelle von Principalbaß 8‘. Unda Maris 8‘ wurde in den Mensuren von Flaute major 8‘ neu hergestellt und anstelle von Fugara 8‘ eingebaut, Mixtur 4fach ergänzt, das sehr dünnwendige Metallpfeifenwerk unter weitgehender Erhaltung der Körper und Kerne instandgesetzt. Einige unbrauchbare Pfeifenfüße wurden durch neue ersetzt. Die Registerbeschriftungen wurden nach originalem Vorbild neu angefertigt. Die Beendigung der Arbeiten erfolgte am 20.10.1978 durch die Abnahme der Orgel von KMD Albrecht aus Pirna. Erhaltungszustand sehr gut. Klang kräftig, hell und schlank, bedingt durch einige Principale und die erst auf c² repetierende Mixtur. 2005 Generalüberholung durch Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 15 |
Manuale: | 2, C, D-d³ |
Pedal: | C, D-d1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Manualschiebekoppel, Copula Koppel I-P
Calcant |
Disposition 2005
I.MANUAL, HAUPTWERK | II.MANUAL, OBERWERK | PEDAL |
Principal 8'
Quinta Viola 8' Octava 4' Quinta 3' Octava 2' Cornett 3fach 2 2/3 ab c1 Mixtur 4fach 1 1/3 Repatition nur auf c² um 1 Oktave |
Flauto major 8'
Undamaris 8' Principal 4' Flauto minor 4' Octava 2' |
Subbass 16'
Violonbass 8' Posaunenbass 16' |
Disposition 1978
I.MANUAL, HAUPTWERK (CD-c³) | II.MANUAL, OBERWERK (CD-c³) | PEDAL (CD.c1) |
Prinzipal 8‘
Quintatön 8‘ Oktave 4‘ Quinte 3‘ Oktave 2‘ Cornett 3fach ab c1 Mixtur 3fach |
Gedeckt 8‘
Unda Maris 8‘ Prinzipal 4‘ Gedeckt 4‘ Oktave 2‘ |
Subbaß 16‘
Violonbaß 8‘ Posaune 16‘ |
Disposition 1764
I.MANUAL, HAUPTWERK (C.D-d³) | II.MANUAL, OBERWERK (C.D-d³) | PEDAL (C.D-d1) |
Principal 8‘ [1]
Prästanta 4‘ [2] Cornet 3fach [3] Quinta Viola 8‘ [4] Quinta 3‘ [5] Octava 2‘ [6] Mixtur 4fach 1 1/8‘ [7] |
Principal 4‘ [8]
Flaute minor 4‘ [9] Octava 2‘ [10] Unda maris 8‘ [11] Flaute major 8‘ [12] |
Posaunenbaß 16‘ [13]
Subbaß 16‘ [14] |
- ↑ C-E Weichholz, ab F Zinn, im Prospekt, ab a1 innen
- ↑ Metall
- ↑ c1-d³, Metall
- ↑ Metall
- ↑ Metall
- ↑ Metall
- ↑ Metall
- ↑ Zinn oder Metall, unmittelbar hinter dem Prospekt
- ↑ gedeckt, Metall, ab c² offen, weit
- ↑ Metall
- ↑ c-d³, Metall, nicht erhalten
- ↑ gedeckt, C-H Weichholz, ab c Metall
- ↑ Kiefer, nicht erhalten
- ↑ gedeckt, Kiefer
Bibliographie
Literatur: | Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen, VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig, 1980. S.51-52 Burkhardswalde.
Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.298 Burkhardswalde, Orgel von Johann Daniel Ranft (1736-1804), 1764-67). Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.14 Nr.12 Burkhardswalde, Orgel von Johann Daniel Ranft (1736-1804). |
Weblinks: | Wikipedia, Burkhardswalde (Müglitztal) |