Erfurt, Dom St. Marien (Hauptorgel)

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Schuke-Hauptorgel im Erfurter Dom
Erfurter Dom Orgel (2).jpg
Erfurt, Dom St. Marien (Hauptorgel), Detailneu.JPG
Spieltisch
Orgelbauer: Alexander Schuke Orgelbau (Potsdam); Opus 583
Baujahr: 1992
Geschichte der Orgel: Aus der romantischen Vorgänger-Orgel 1906 von Orgelbau Klais (Bonn), in den 1950er Jahren abgerissen, wurden 8 Register in den Neubau von Schuke übernommen.
Stimmtonhöhe: a1 = 440 Hz
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 63
Manuale: 3 C-a3
Pedal: 1 C-g1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln: I/II, III/II, III/I, I/P, II/P, III/P (elektrisch), I/II (mechanisch)

Spielhilfen: 4000 Setzerkombinationen, USB-Anschluss, Tutti, Zungenabsteller, Crescendo-Tritt (Walze), Crescendo-Einstellungen: Standard (fest), A, B, C (jeweils frei programmierbar), Registerfessel, Tastenfessel, versenkbares LCD-Display mit Kameraanschluss



Disposition[1]

I Rückpositiv II Hauptwerk III Schwellwerk Pedal
70 mmWS

Principal 8'

Metallgedackt 8'[2]

Quintadena 8'

Oktave 4'

Rohrflöte 4'

Hohlquinte 22/3'

Oktave 2'

Waldflöte 2'

Terz 13/5'

Quinte 11/3'

Oktave 1'

Scharff 5f

Cromorne 8'

Vox humana 8'

Tremulant

75 mmWS

Principal 16'

Oktave 8'

Rohrflöte 8' [2]

Gambe 8'

Nassat 51/3'

Oktave 4'

Nachthorn 4'

Quinte 22/3'

Oktave 2'

Cornett 5f [3]

Großmixtur 6f

Kleinmixtur 4f

Trompete 16'

Trompete 8'

Trompete 4'

75 mmWS

Bordun 16' [4]

Geigenprincipal 8'

Flauto traverso 8' [5]

Salicional 8'

Schwebung 8' [6]

Holzgedackt 8'

Oktave 4'

Blockflöte 4'

Viola da Gamba 4'

Nassat 22/3'

Piccolo 2'

Terz 13/5'

Septime 11/7'

Mixtur 3-6f

Bombarde 16'

Trompette harmonique 8'

Hautbois 8'

Tremulant

85 mmWS

Principal 32'[7]

Principal 16'

Violon 16'[8]

Subbaß 16'

Zartbaß 16' [9]

Nassat 102/3'[8]

Oktave 8'

Cello 8'

Gedacktbaß 8' [8]

Oktave 4'

Flötenbaß 4'

Hintersatz 3f

Mixtur 5f

Fagott 32'

Posaune 16'

Trompete 8'

Clairon 4'


Anmerkungen:

  1. Die Chororgel kann ebenfalls vom Spieltisch der Hauptorgel bedient werden. Für August 2023 ist der Einbau eines fahrbaren Zentralspieltisches geplant.
  2. 2,0 2,1 C-H Holz; Pfeifenmaterial aus Klais-Vorgängerorgel.
  3. Ab f0.
  4. C-h1 Holz; aus Klais-Vorgängerorgel
  5. C-H gedackt, aus Klais-Vorgängerorgel; Holz
  6. Ab c0.
  7. C-E akustisch (16'+102/3'); bis G Holz aus Klais-Vorgängerorgel, ab Gis Zinn.
  8. 8,0 8,1 8,2 Holz; aus Klais-Vorgängerorgel
  9. Transmission aus III. Manual Bordun 16'


Klais-Orgel 1906-1945

Orgelbeschreibung

Ehemalige Klais-Orgel
Erfurt, Inneres des Domes. um 1900.jpg
Orgelbauer: Johannes Klais Orgelbau; Opus: 340
Baujahr: 1906
Geschichte der Orgel: Die Orgel ersetzte die alte Domorgel von S. Hesse, welche aufgrund ihres schlechten Zustandes schlussendlich abgetragen wurde. Die Klais-Orgel wurde 1945 durch Kriegseinwirkung schwer beschädigt und in der Folge abgetragen. Teile des Fernwerkes (IV. Manual) wurden durch Schuke in der Erfurter Brunnenkirche wiederverwendet.
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch (IV Fernwerk: elektropneumatisch)
Registertraktur: pneumatisch (IV Fernwerk: elektropneumatisch)
Registeranzahl: 81
Manuale: 4 C-g3 [1]
Pedal: 1 C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln:

Normalkoppeln: II/I, III/I, IV/I, III/I, I/P, II/P, III/P, Generalkoppel

Suboktavkoppeln: II/I, III/I,

Superoktavkoppeln: I/I, III/I, III/III, P/P

Melodiekoppeln: III/I, I/II, I/III, IV/IV (Super)

Basskoppel:[2] P/I


Spielhilfen:

Kombinationen: 3 freie Kombinationen, Pianissimo, Piano, Mezzoforte, Forte, Fortissimo, Tutti, Prinzipalchor, Flötenchor, Gambenchor, Rohrwerkchor

Registercrescendi: Generalcrescendo (Walze), Pedalmoderator

Absteller: Zungen Ab, Hochdruck Ab, Oktavkoppeln Ab

Weitere Spielhilfen: Pedaleffekt[3]


Hauptpieltisch
Spieltisch des Fernwerkes, heute in der Brunnenkirche Erfurt


Disposition[4]

I Manual II Manual III Schwellwerk IV Fernwerk [5] Pedal
Prinzipal 16'

Bordun 16'

Prinzipal 8'

Fugara 8'

Flauto major 8'

Doppel-Gedackt 8'

Flauto dolce 8'

Genshorn 8'

Oktave 4'

Hohlflöte 4'

Viola 4'

Quintatön 4'

Quinte 22/3'

Oktave 2'

Mixtur 5f

Cornett 4-5f

Fagott 16'

Trompete 8'

HD Tuba mirabilis 8' [6]

Clairon 4'

Prinzipal-Flöte 16'

Quintatön 16'

Prinzipal 8'

HD Soloflöte 8' [6]

Flauto amabile 8'

Gedackt 8'

Salicional 8'

Dolce 8'

Praestant 4'

Flûte harmonique 4'

Nasard 22/3'

Piccolo 2'

Mixtur-Cornett 3-4f

HD Horn 8' [6]

Klarinette 8' [7]

Salicional 16'

Lieblich Gedackt 16'

Geigen-Prinzipal 8'

HD Soloflöte 8' [6]

Jubalflöte 8'

Rohrflöte 8'

HD Sologamba 8' [6]

Viola 8'

Aeoline 8'

Harmonika 8'

Vox coelestis 8'

Quintatön 8'

Fugara 4'

Traversflöte 4'

Terzflöte 13/5' [8]

Progressio 2-3f

Harmonia aethera 3-4f

HD Tuba mirabilis 8' [6]

Oboe 8'

Echobordun 16'

Keraulophon 8'

Lieblich Gedackt 8'

Dulciana 8'

Melodika 8'

Vox cölestis 8'

Flöte 4'

Gemshorn 4'

Violine 2'

Schalmei 8'


IV Echo

Vox humana 8' [9]

Tremolo

Offenbass 32'

Prinzipal 16'

Violon 16'

Salicet 16'

Subbass 16'

Gedacktbass 16'

Quintbass 102/3'

Oktavbass 8'

Violoncello 8'

Bassflöte 8'

Superoktave 4'

Bombarde 32'

Posaune 16'

Basson 16'

Tromba 8'

Corno 4'


Anmerkungen:

  1. Die Superoktavkoppeln waren ausgebaut bis g4.
  2. Im Gegensatz zu einer Melodiekoppel, welche stets nur den höchsten gespielten Ton einer Klaviatur koppelt, koppelt eine Basskoppel gleichermaßen nur den jeweils tiefsten gespielten Ton. Dadurch war es möglich die Basstimme durch ankoppeln des Pedals zu verstärken.
  3. Die genaue Funktion hinter dieser Bezeichnung ist derzeit noch unklar.
  4. Die Disposition wurde unter Mitwirkung von Carl Locher, Organist an der Nyddekirche in Bern, entworfen.
  5. Das Fernwerk war unsichtbar hinter dem Hochaltar der Kirche in einem Generalschweller aufgestellt. Zudem verfügte es über einen eigenen einmanualigen elektrischen Spieltisch im Choraum, sodass es als Chororgel genutzt werden konnte. Dort konnte der Echobordun 16' als Transmission im Pedal gespielt werden.
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 6,5 Hochdruck-Register.
  7. Durchschlagend!
  8. Sic!
  9. Die ebenfalls vom IV. Manual anspielbare Vox humana 8' befand sich in einem separaten Schwellkasten im Hauptgehäuse der Orgel.

Hesse-Orgel 1835-1906

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Ernst Siegfried Hesse
Baujahr: 1835
Geschichte der Orgel: Das Vorgängerinstrument von Christoph Junge zeigte nach etwa 150 Jahren erhebliche Mängel, so dass man beschloss, eine neue Orgel (zunächst im "antikem Style"; man entschied sich jedoch später für den Neubau einer großen Orgel) zu bauen. Am 18. Oktober 1835 wurde die Orgel eingeweiht, und ab dem 12. Feburar 1906 abgebrochen. Am 14. Februar erklang sie zum letzten Mal. Das Gehäuse fand Verwendung für die nachfolgende Klais-Orgel.
Registeranzahl: 55
Manuale: 3
Pedal: 1



Junge-Orgel 1689-1835

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Christoph Junge
Baujahr: 1689
Geschichte der Orgel: Gegen Ende des 17. Jahrhunderts erwies sich die vorhandene Orgel aus unzureichend und ein Neubau wurde beschlossen. Die Wahl des Orgelbauers fiel auf den Orgelbauer Christoph Junge, dieser starb jedoch noch während den Bauarbeiten. Der Orgelbau wurde von seinem Gesellen David Merker fertig gestellt. Der Bau der Orgel kostete insgesamt 1800 Reichstaler. Im 18. Jahrhundert wurden Teile des Prospekts vergoldet.
Windladen: Springladen
Registeranzahl: 28
Manuale: 2
Pedal: 1



Disposition

Hauptmanual Unterwerk Pedal
Principal 8'

Quintatön 16'

Violdigamba 8'

Gedackt 8'

Octave 4'

Quinte 3'

Sesquialtera

Octave 2'

Mixtur

Cymbel

Fagott 16'

Principal 4'

Quintatön 8'

Stillgedackt 8'

Nachthorn 4'

Nasatgedackt 3'

Spitzflöte 2'

Quinte 1 1/2'

Cymbel

Trompete 8'

Principal 16'

Subbaß 16'

Octavenbaß 8'

Super Octave 4'

Mixtur

Posaune 16'

Trompete 8'

Cornett



Bibliographie

Quellen/Sichtungen: - Die Orgeln des Erfurter Doms auf kirchenmusik-erfurt.de

- Angaben zur ehemaligen Klais-Orgel: Faltblatt von 1910 auf der Webseite der Firma Klais

- Angaben zu den Orgeln von Hesse und Junge: "Die Orgeln des Domes St. Marien und der St. Severikirche zu Erfurt" - Broschüre (Herausgegeben von Domrendantur Erfurt St. Marien)

Literatur: Wolf Bergelt: Orgelreisen durch die Mark Brandenburg (Berlin, 2005) S. 86-87

"Die schönsten Orgeln" - Orgelkalender 2008 (St. Benno-Verlag Leipzig)

"Die Orgeln des Domes St. Marien und der St. Severikirche zu Erfurt" - Broschüre (Herausgegeben von Domrendantur Erfurt St. Marien)

Weblinks: - Homepage der Domgemeinde Erfurt

- Kirchenmusik im Bistum Erfurt

- Die Orgeln des Erfurter Doms auf kirchenmusik-erfurt.de

- Wikipedia-Artikel über den Erfurter Dom