Berlin/Tempelhof, Glaubenskirche
Adresse: Friedrich-Franz-Str. 9, 12103 Berlin
Gebäude: Evangelische Glaubenskirche
Orgelbauer: | Wilhelm Sauer Orgelbau, Inh. Paul Walcker |
Baujahr: | 1915 • op.1180 |
Geschichte der Orgel: | 1944/45 schwere Kriegsschäden. Aufgrund der Bombenschäden drang Wasser durch das Fernwerks-Schallaustrittsloch in die Apsis, sodass dieses in der Folgezeit verschlossen wurde.
1959/60 Wiederaufbau in zwei Bauabschnitten durch E.F. Walcker & Cie., dabei Umdisponierung im neobarocken Sinne und Stillegung des Fernwerks 1975 Renovierung durch Arndt Stephan 1991 Renovierung durch Alexander Schuke 2021-24 Restaurierung und Teilrekonstruktion originaler Register durch Christian Scheffler (Sieversdorf). Einweihung: Pfingstsonntag, 19. Mai 2024 |
Gehäuse: | Freipfeifen-Prospekt (stumm) aus aluminiumbronziertem Zinkblech mit Bemalung aus dem Jahr 1933. Der über zwei Meter hohe hölzerne Engel mit Harfe stand ab dem Bau der Sauer-Orgel 1915 zwischen den Prospektpfeifen. Bei der Umgestaltung des Orgelprospektes 1933 musste er verschwinden und stand seither unbeachtet im Zwischengeschoss des Kirchturmes. Im Zuge der aktuellen Orgelsanierung wurde auch seine Restaurierung beauftragt, und der Engel wieder in den Prospekt zurückgesetzt. |
Windladen: | Kegelladen |
Spieltraktur: | elektropneumatisch |
Registertraktur: | elektropneumatisch |
Registeranzahl: | 53 (55) |
Manuale: | 3 C-c4 |
Pedal: | C-f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | (1915) M.K. II/I, III/I, III/II; PK I/P, II/P, III/P; OK super II/I, super III/II, super III; sub II/I, sub III/II; Tuttikoppel, PK ab; 3 frei einstellbare Kombinationen; 6 feste Kombinationen (pp, p, mf, f, ff, Tutti), Automat. Pedalumschaltung (auf das II. u. III. Man. wirkend); Jalousieschweller für III, Rohrwerke ab; Rollschweller ab; Handregister ab; Leerlauf I. Man., Leerlauf II. Man., Leerlauf Pedal; 16'-Reg. aus Rollschweller, Koppeln aus Rollschweller, Pedal ins I. Man. (sic), Jalousieschweller für II, III, Echo. |
Disposition[1]
I. Manual | II. Manual[2] | III. Manual[2] | Pedal |
Prinzipal* 16'
Principal 8' Flûte harm.* 8' Bourdon 8' Gamba* 8' Gemshorn 8' Octave 4' Rohrflöte* 4' Cornett 3-4f* Rauschquinte 2f Mixtur 3f Trompete 8' |
Quintatön* 16'
Principal 8' Concertflöte 8' Liebl. Gedackt* 8' Schalmei* 8'[3] Salicional 8' Oboe 8' Praestant 4' Fugara 4' Flauto dolce* 4' Piccolo* 2' Mixtur 4f* Klarinette* 8' Basson* 8'
Bourdon d'echo 8' Piffra 8' Traversflöte 4' Vox humana 8' |
Liebl. Gedeckt 16'
Princ. amabile 8' Soloflöte* 8' Quintatön 8' Viola d'amour* 8' Aeoline 8' Voix celeste* 8' Violine* 4' Fernflöte 4' Flautino* 2' Oboe* 8' Tremolo |
Contrabass* 32'
Principal 16' Subbass 16' Violon* 16' Gemshorn* 16' Liebl. Gedeckt 16' [5] Quintbass 102/3' Octavbass 8' Gedacktbass* 8' Cello* 8' Flöte 8' [5] Oktave 4' Posaune* 16' Trompete 8' |
- Anmerkungen
- ↑ Ursprünglicher Zustand 1915 nach Lit.; 2024 rekonstruierte Register sind mit (*) gekennzeichnet
- ↑ 2,0 2,1 im Schwellkasten
- ↑ wie gewöhnlich bei Sauer ein labiales Register
- ↑ "vom II. Manual aus spielbar und so eingerichtet, daß beim Einstellen der Register die etwa gezogenen Register des II. Manuals selbsttätig ausgeschaltet werden."
- ↑ 5,0 5,1 Transmission a.d. III. Manual
Bildergalerie
Verweise
Bibliographie
Anmerkungen: | Die Tempelhofer Orgel wurde nach dem Vorbild von Sauers opus magnum in der Breslauer Jahrhunderthalle gebaut. Bemerkenswert ist die für die Bauzeit sehr fortschrittliche elektrische Traktur, die Sauer auch bei den Instrumenten der Kgl. Hochschule in Charlottenburg, der Kreuzkirche Görlitz, und der Stadtkirche Herrmannstadt baute.
Bilder: Wolfgang Reich |
Literatur: | Neue Orgeln. Zeitschrift für Instrumentenbau (36) 1916, 37 |
Weblinks: | Seiten der Kirchengemeinde |