Mölln, St. Nicolai
Adresse: Am Markt, 23879 Mölln
Gebäude: Evangelisch-Lutherische Kirche St. Nicolai
Orgelbauer: | Jacob Scherer, Hamburg und Christoph Julius Bünting, Lübeck |
Baujahr: | 1555-58 und 1754-66 |
Geschichte der Orgel: | Nach Wikipedia, der Website der Orgelbauer Flentrop und Seggermann/Weidenbach geht die Orgel auf folgende wichtige Arbeiten zurück:
1436 – Bereits um diese Zeit muss es eine Orgel gegeben haben, die wahrscheinlich ein Blockwerk war. ca. 1500 – Die Pfeifenreihen des Blockwerks werden durch einen unbekannten Orgelbauer durch Einrichtung von Schleifen auf der Windlade einzeln ansteuerbar gemacht. 1555/58 –Jacob Scherer konzipiert ein neues Instrument, in das er jedoch die vorhandenen Register offensichtlich weitgehend übernimmt: 7 Register erhält das Hauptwerk, 6 das Pedal, außerdem wird ein Brustwerk angelegt, das aber wahrscheinlich noch nicht von einem eigenen Manual angespielt wird. 1567 – Reparatur durch den Orgelbauer Hans Köster, nachdem ein Blitzschlag der Orgel Schaden zugefügt hatte. Er fügt ein Rückpositiv hinzu, das lt. Wikipedia 10 Register umfasst. Dort wird nun eine Größe von II/24 genannt. 1637-41 – Friedrich Stellwagen baut ein neues Brustwerk mit 5 Registern und ergänzt die anderen Werke nach Seggermann/Weidenbach wie folgt: RP + 1 Stimme, HW + 4 Stimmen, Pedal + 3 Stimmen. Erstmals ist die Orgel dreimanualig. 1754-66 - Reparatur durch Christoph Julius Bünting, der einen neuen Prospekt mit barockem Schnitzwerk baute, der bis heute erhalten ist. Auch fügt er weitere Register hinzu, die Orgel verfügt nun über III/38. Dazwischen und danach werden noch weitere Arbeiten an der Orgel durchgeführt, u. a. 1854/55 durch Marcussen, wobei das Rückpositiv zu einem schwellbaren Oberwerk umgebaut wird. Die Registerzahl wird auf 33 reduziert. Eine Restaurierung wurde 1954 durch Eberhard Tolle, Preetz, begonnen und in verschiedenen Abschnitten ausgeführt. Die bei der unten aufgeführten Dispositionssammlung nach Musik und Kirche wiedergegebene Disposition bietet den Zustand nach dem ersten Bauabschnitt, in dem das Rückpositiv noch nicht wieder hergestellt war und das Brustwerk und das Pedal noch eine abweichende Gestalt von der nach Abschluss dieser Arbeiten durch Eberhard Tolle in den Jahren 1972/75 bestehenden Disposition hatten. Seggermann/Weidenbach stellen die Disposition seit 1972 dar, auch diese wird untern wiedergegeben. 2018-22 – Die Orgelbauwerkstatt Flentrop aus Zaandam (Niederlande) restauriert die Orgel nach streng denkmalpflegerischen Gesichtspunkten, wobei die Disposition nach den Arbeiten von Bünting als Ausgangspunkt der Arbeiten gesetzt wird. Nach den Angaben auf der Website von Flentrop Orgelbau war die Fertigstellung im Jahr 2021 geplant, wurde jedoch noch einmal verschoben. Die Wiedereinweihung fand im Mai 2022 statt. |
Umbauten: | siehe oben |
Gehäuse: | Das heutige Gehäuse wurde im Rahmen der in den Jahren 1754 bis 1766 durchgeführten Reparatur durch den Orgelbauer Christoph Julius Bünting angefertigt. |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch[1] |
Registeranzahl: | 40 Register[2] |
Manuale: | 3 Manuale, Tonumfang: CD-d³[3] |
Pedal: | Tonumfang: CD-d¹[4] |
Spielhilfen, Koppeln: | 2 Zimbelsterne
Bock-Tremulant Normalkoppeln: RP/HW, BW/HW¹[5], RP/Ped, HW/Ped Sperrventile zu jedem Werk Spielhilfen zwischen 1972 und 2018: Schellenspiel, Zimbelstern, Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/Ped, II/Ped, III/Ped, 5 freie Kombinationen, Tutti, Zungeneinzelabsteller |
Disposition seit 2021
II Rückpositiv | I Hauptwerk | III Brustwerk | Pedalwerk |
Prinzipal 8'
Gedact 8' Quintadena 8‘ Octava 4' Blokflöit 4' Octava 2' Siffflöit 1 1/3‘ Sesquialter II Mixtur IV Cimbel II Trechterregal 8' |
Quintadena 16'
Prinzipal 8' Spitzflöit 8' Holpipen 8‘ Octava 4' Holflöit 4' Quinta 3' Nasat 3‘ Octava 2' Mixtur IV Cymbel III Trommet 16' Vox humana 8' |
Gedact 8'
Quintaden 4' Waldflöit 2' Sifflöit 1' Sesquialtera II Trichterregal 8' |
Prinzipal 16'
Subbass 16' Octava 8' Gedackt 8' Octava 4' Quint 3' Mixtur IV Posaune 16' Trommet 8' Trommet 4' |
- Anmerkungen
Disposition seit 1972
Hauptwerk (I) | Rückpositiv (II) | Brustwerk (III) | Pedalwerk |
Quintadena 16'
Prinzipal 8' Spitzflöte 8' Gedackt 8' Oktave 4' Rohrflöte 4' Quinte 2 2/3' Superoktave 2' Terz 1 3/5' Sifflöte 1' Mixtur IV [2'] Zimbel III [1/2'] Schalmey 8'
|
Prinzipal 8'
Gedackt 8' Oktave 4' Blockflöte 4' Oktave 2' Sesquialter II Scharff IV Dulzian 16' Krummhorn 8'
|
Gedackt 8'
Flöte 4' Prinzipal 2' Waldflöte 2' Quinte 1 1/3' Scharfzimbel III Regal 8'
|
Prinzipal 16'
Subbaß 16' Offenbaß 8' Gedackt 8' Choralbaß 4' Flöte (Quintade) 4' Flöte 2' Rauschpfeife IV [2 2/3'] Posaune 16' Trompete 8' Cornett 2' |
- Anmerkungen
Disposition 1954
II Hauptwerk | III Brustwerk | I Oberwerk | Pedalwerk |
Quintadena 16'
Prinzipal 8' Spitzflöte 8' Gedackt 8' Oktave 4' Rohrflöte 4' Quinte 2 2/3' Superoktave 2' Terz 1 3/5' Sifflöte 1' Mixtur IV 2' Zimbel III 1/2' Schalmei 8'
|
Gedackt 8'
Flöte 4' Waldflöte 2' Zimbel II 1/2'+1/4' Regal 8' Singend Regal 4'
|
Quintadena 8'
Lieblich Gedackt 8' Prinzipal 4' Blockflöte 4' Oktave 2' Kleinflöte 2' Quinte 1 1/3' Sesquialtera II 2 2/3' Scharf IV 1' Dulzian 16' Krummhorn 8'
|
Prinzipal 16'
Subbaß 16' Offenbaß 8' Gedacktbaß 8' Oktavbaß 4' Rauschpfeife V 2 2/3' Posaune 16' Trompete 8' Kornett 2' |
Bibliographie
Anmerkungen: | Berichtigungen der aktuellen Disposition Lukas B. und Bilder von Lukas B. |
Literatur: | Musik und Kirche 6/1958, S. 287
Seggermann/Weidenbach, Denkmalorgeln zwischen Nord- und Ostsee, S. 82 |
Weblinks: | Website der Gemeinde
Website des Orgelbauvereins Mölln Kirche und Orgel auf Wikipedia.de Die Orgel auf der Website von Flentrop Orgelbau Beschreibung und Bilddokumentation auf den Seiten von Thomas W. Koppermann |