Ganderkesee, St. Cyprian und Cornelius

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Arp Schnitger-Orgel der evangelischen Kirche St. Cyprian und Cornelius Ganderkesee
Ganderkesee, St. Cyprian und Cornelius (49).jpg
Ganderkesee, St. Cyprian und Cornelius, Orgel (10).jpg
Orgelbauer: Arp Schnitger, Stade
Baujahr: 1699
Umbauten: Nach nomine.net wurden folgende Arbeiten an der Orgel durchgeführt:

1699 – Errichtung der Orgel durch Arp Schnitger mit II/16 und angehängtem Pedal

1760 – Zubau eines selbständigen Pedals mit 6 Registern in zwei Seitentürmen durch Johann Hinrich Klapmeyer aus Oldenburg, dabei hatte das Pedal keinen labialen 16‘!

1820 – Der Orgelbauer Schmid I aus Oldenburg tauscht die Mixtur des Pedals gegen einen Subbass 16‘

1889 – Erneuter Umbau der Orgel, nun durch den Orgelbauer Schmid III aus Oldenburg

1934 – Erste Restaurierung der Orgel durch Alfred Führer, Wilhelmshaven, wobei die Disposition verändert wurde.

1958 – Umbau der Orgel durch Gustav Brönstrup, Hude, mit weiterer Dispositionsänderung

1966 – Restaurierung durch Alfred Führer mit Wiederherstellung der originalen Disposition im Zustand von 1766, wobei allerdings statt der Pedalmixtur der Subbass 16‘ erhalten blieb.

2003-2005 – Vollständige Restaurierung durch Heiko Lorenz, Wilhelmshaven, dabei Erneuerung der zwischenzeitlich nicht stilecht eingebauten Teile im Stile Schnitgers.

Stimmtonhöhe: ca. ein Halbton über a1= 440 Hz
Temperatur (Stimmung): modifiziert mitteltönig
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 22 Register
Manuale: 2 Manuale, Tonumfang: CDEFGA-c3
Pedal: Tonumfang: CDE-d1
Spielhilfen, Koppeln: II/I (Schiebekoppel), Bocktremulant



Disposition seit 2005 n. Beschriftung am Spielschrank

I Hauptwerk II Brustwerk [1] Pedal
Quintaden 16' [2]

Principal 8' [2] [3]

Rohrfloit 8' [2]

Octave 4' [2]

Octave 2' [2]

Waltfloit 2' [4]

Quinte 11/2' [4]

Sexquialter 2f [5]

Mixtur 4f [4]

Trompete 8' [4]

Gedact 8' [2]

Floit 4' [2]

Octav 2' [4]

Spitzfloit 2' [2]

Siffloit 11/2' [4]

Scharff 3f [4]

Subbaß 16' [4]

Principalbaß 8' [6]

Octavbaß 4' [6]

Posaune 16' [7]

Trompete 8' [4]

Trompete 4' [4]


Anmerkungen
  1. seltene Konstruktion als Bohlenlade; die Kanzellenrahmen bestehen aus einem dicken Eichenbrett, in das die Kanzellen eingesägt und gestemmt sind.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 Register von Arp Schnitger
  3. Prospekt, original, foliiert, Legierung mit ca. 23% Zinn, angerissene halbrunde Labien. Wegen des hohen Bleigehalts entgingen die Pfeifen der Abgabe zu Kriegszwecken.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 4,7 4,8 4,9 Register von Heiko Lorenz
  5. Register teilweise von Schnitger und von Lorenz
  6. 6,0 6,1 Register von Klapmeyer
  7. Register teilweise von Klapmeyer und Schmid



Disposition seit 2005 n. Arp-Schnitger-Orgel-Datenbank (u.a.)

I Hauptwerk II Brustwerk Pedal
Quintadena 16'

Principal 8'

Rohrflöte 8'

Octave 4'

Super Octave 2'

Wald Flöte 2'

Quinte 11/2'

Sesquialtera 2f

Mixtur 4f

Trompete 8'

Gedackt 8'

Blockflöte 4'

Octave 2'

Spitzflöte 2'

Sifflöte 11/3'

Scharff 3f

Subbass 16'

Principal 8'

Octave 4'

Posaune 16'

Trompete 8'

Trompete 4'





Bibliographie

Anmerkungen: Die Windladen der Manualwerke, die des zugebauten Pedalwerks sowie die Manualklaviaturen sind erhalten, rekonstruiert wurden 2005 deren Untertastenbeläge (abgerundet, Vorbild Dedesdorf), die Pedalklaviatur und die drei Keilbälge.

OSV: Harald Vogel


Zitat Prof. Dr. h.c. mult. Harald Vogel (Quelle):
Die im 20. Jahrhundert ausgeführten Arbeiten an der Orgel in Ganderkesee zeigen eine schrittweise Annäherung an die Klangästhetik Schnitgers und die Bauweise seiner Werkstatt. Die letzte Restaurierung durch Heiko Lorenz repräsentiert den hohen Stand der Restaurierungspraxis und hat dem Instrument den ursprünglichen Glanz, die klangliche Fülle und Farbigkeit sowie eine singende (vokale) Qualität in den Einzelstimmen zurückgegeben. Die Klangwirkung ist für die Zuhörer in besonderer Weise attraktiv, da hier eine ausgezeichnete Akustik besteht, die bei den anderen norddeutschen Kirchen mit Schnitger-Orgeln nur in Ausnahmefällen vorhanden ist. Im Zusammenwirken von Raum und Instrument kann Ganderkesee einen Platz in der ersten Reihe der erhaltenen Schnitger-Orgeln einnehmen.

Literatur: siehe orgbase.nl

Groninger Orgelagenda 2002, S. 22

Seggermann/Weidenbach, Denkmalorgeln zwischen Weser u. Ems, S. 55

Discographie: Vollständigkeit anstrebende Diskografie bei arpschnitger.nl
Weblinks: Seite der Kirchengemeinde, Kirchenmusik

Website des Kantors Thorsten Ahlrichs

Youtube-Kanal "Arp-Schnitger-Orgel, Ganderkesee"


Die Orgel auf Wikipedia.de

Einträge in der Arp-Schnitger-Orgel-Datenbank, Fock-Archiv: Orgeldokumentation Ganderkesee (1935/1945)

Die Orgel auf nomine.net

Eintrag auf orgbase.nl

Eintrag auf arp-schnitger-kulturerbe.de

Eintrag bei orgel-owl.de


Zeitungsartikel: 19 Organisten in 320 Jahren

Zeitungsartikel zu einem Meisterkurs: Hochmaß an vielgestaltiger Orgelkunst

Konzertrezension: Klangsensible Konzertkunst

Radiobeitrag: Ein Stradivari der Orgel (7/12): Schnitgers Exportmodelle. Eine Sendung von Harald Vogel und Hans-Heinrich Raab, 28. Juli 2019 NDR Kultur.

3D-Rundgang St.-Cyprian- und Corneliuskirche Ganderkesee



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