Gelnhausen, Marienkirche (Hauptorgel)

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Prospekt seit 2018 vom Lettner aus gesehen
Prospekt seit 2018
Generalspieltisch (im Hintergrund Chororgel von 2015)
Haupt- und Chororgel
Orgelbauer: Claudius Winterhalter Orgelbau, Oberharmersbach
Baujahr: 2018
Geschichte der Orgel: Die Disposition wurde von Sascha André Heberling (Organist), Klaus Vogt (OSV), Alois Schwingshandl und Claudius Winterhalter (beide Winterhalter Orgelbau) entworfen. Alois Schwingshandl hat auch die Intonation durchgeführt, die Entwicklung der Mensuren und der Klanggestaltung lagen in den Händen von Alois Schwingshandl und Claudius Winterhalter. Bei der Konzeption der Orgel konnte auf einen Bestand von 12 Registern aus der Werkstatt von Willibald Siemann aus der Zeit um 1890/1900 zurückgegriffen werden.

Die Einweihung der Hauptorgel fand am 20. Mai 2018 statt.

Gehäuse: Prospekt im neugotischen Stil von Wilhelm August Ratzmann 1876 (evtl. auch 1871?, nach Wikipedia 1878/79), nach Umgestaltung 1967 durch erneute Umgestaltung der ursprünglichen Form wieder angenähert[1].
Stimmtonhöhe: a¹ = 440Hz bei 16°C, Winddrücke: Hauptwerk und Schwellwerk: 90 mm WS, Pedalwerk: 100 mm WS
Temperatur (Stimmung): modifiziert gleichstufig
Windladen: Schleifladen, teilweise Einzeltonladen zur technischen Umsetzung der Extensionen
Spieltraktur: am Generalspieltisch im Schwalbennest: Hauptwerk und Schwellwerk mechanisch, Pedal elektropneumatisch, am fahrbaren Generalspieltisch in der Vierung: elektropneumatisch[2]
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 40, davon 3 Vorauszüge, 4 Extensionen, 4 Transmissionen und 1 Sammelzug
Manuale: 3 Manuale, Tonumfang C-a³
Pedal: C-f¹
Spielhilfen, Koppeln: Chimes

Normalkoppeln: SW/I, HW/III, SW/III, HW/Ped, SW/Ped

Suboktavkoppeln: SW/I, SW/II

Superoktavkoppeln: SW/Ped

Setzeranlage (gemeinsam für Haupt- und Chororgel) mit jeweils 10.000 Kombinationen in 11 Gruppen

Crescendowalze mit 4 freien Programmiermöglichkeiten

Schwelltritte für Schwellwerk und Récit der Chororgel mit Piano-Progression

Midi in/out



nach Aufzeichnung des Users Jrbecker vom 4. Oktober 2018 in der Schreibweise am Spieltisch

Hauptwerk (I) Schwellwerk (II) III. Manual Pedalwerk
Principal 16'

Principal 8'[3]

Hohlflöte 8'[3]

Gamba 8'[3]

Gedeckt 8'[3]

Salicional 8'[3]

Octave 4'[3]

Rohrflöte 4'[3]

Quinte 2 2/3'[4]

Octave 2'[4]

Terz 1 3/5'[4]

Cornett III-V 2 2/3'[3][5]

Mixtur V 2'

Trompete 8'

Quintaton 16'[3]

Geigenprincipal 8'[3]

Doppelgedeckt 8'

Viola 8'

Vox coelestis 8'[6]

Fugara 4'

Traversflöte 4'[7]

Quintflöte 2 2/3'[8]

Flautino 2'[8]

Terzflöte 1 3/5'[8]

Cornet harm. V 8'[9]

Mixtur IV-V 1 1/3'

Trompette harm. 8'

Oboe 8'

Clairon harm. 4'


Tremulant

ohne eigene Register,

hier können die beiden

Werke der Chororgel

angekoppelt werden[10]

Bourdon 32'[11]

Prinzipal 16'[12]

Contrabass 16'[3]

Subbass 16'[3]

Octavbass 8'[13]

Violoncello 8'[14]

Bassflöte 8'[15]

Bassoctave 4'[16]

Contraposaune 32'[17]

Posaune 16'

Trompete 8'[18]


Anmerkungen
  1. Ein Foto der ursprünglichen Gestalt findet sich auf der Website des Orgelbauers Andreas Schmidt, Linsengericht-Altenhaßlau.
  2. Von Winterhalter im Flyer über die Orgel so bezeichnet. Die Orgel verfügt in bestimmten Lagen über kleine Bälge, die ähnlich wie Barkerhebel bei Betätigung einer Taste von den Tonmagneten geöffnet werden und dann ihrerseits die Tonventile öffnen. Hierdurch wird die Geschwindigkeit der Ventilöffnung - die bei rein magnetischer Betätigung sehr schnell aufgerissen würden - ein wenig abgemildert. Intonatorische Gründe waren für diese Bauweise ausschlaggebend.
  3. 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 Register von Willibald Siemann aus der Zeit um 1890/1900
  4. 4,0 4,1 4,2 Vorauszug aus Cornett III-V 2 2/3'
  5. beginnt bei C mit den Chören 2 2/3', 2' und 1 3/5', ab c° tritt ein 4'-Chor hinzu, ab c¹ ein 8'-Chor
  6. ruhig schwebend
  7. im Diskant überblasend
  8. 8,0 8,1 8,2 überblasend
  9. Sammelzug für Doppelgedeckt 8', Traversflöte 4', Quintflöte 2 2/3', Flautino 2' und Terzflöte 1 3/5'
  10. Aufgrund der elektrischen Traktur sowie der elektronischen Ansteuerung der Werke sind die beiden Werke der Chororgel über separate Koppeln jedoch auch an Hauptwerk und Schwellwerk ankoppelbar.
  11. von C-H offener 10 2/3' korrespondierend zum Subbass 16', ab c° Extension des Subbass 16'
  12. Transmission aus Prinzipal 16' des Hauptwerks
  13. Transmission aus Prinzipal 8' des Hauptwerks
  14. Extension Contrabass 16'
  15. Transmission Prinzipal 16' des Hauptwerks (= "Extension" der Transmission des Prinzipal 16')
  16. Transmission aus Octave 4' des Hauptwerks
  17. Extension in Form einer Quintschaltung der Posaune 16' (=es erklingt von C-H 16' und 10 2/3' der Posaune 16')
  18. Extension der Posaune 16'



Bibliographie

Literatur: Flyer "Die Orgeln der Marienkirche Gelnhausen", Claudius Winterhalter Orgelbau (Hrsg.), 2018
Weblinks: Webseite der Gemeinde

Die Orgeln auf der Website der Gemeinde



Die Hauptorgel von 1967 bis 2017

Orgelbeschreibung

veränderter Ratzmann-Prospekt von 1876, Zustand 1967 - 2017
Orgelbauer: Bernhard Schmidt, Gelnhausen
Baujahr: 1967
Geschichte der Orgel: Die Disposition der Orgel wurde von Prof. Hans Klotz (Köln), Pfr. Gerhard Suhre ("Weimar über Kassel") und OBM Bernhard Schmidt entworfen.

Prof. Hans Klotz entwarf auch die Mensuren dieses Instruments.

Die Orgel wurde im Mai 2017 abgebaut. In dem im mittleren Teil wieder der Ursprungsgestalt angenäherten Ratzmann-Gehäuse entstand die oben beschriebene Orgel von Claudius Winterhalter Orgelbau, die am 20. Mai 2018 eingeweiht wurde.

Gehäuse: Prospekt im neugotischen Stil von Wilhelm August Ratzmann 1876 (evtl. auch bereits 1871?, nach Wikipedia 1878/79), umgestaltet nach Plänen von Landeskonservator Dr. Hans Feldtkeller
Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch mit elektrischen Koppeln
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 37
Manuale: 3 Manuale, Tonumfang C-a³
Pedal: C-f¹
Spielhilfen, Koppeln: Normalkoppeln: SW/BW, BW/HW, SW/HW, BW/P, HW/P, SW/P

Setzeranlage mit 4 Speicherplätzen (ursprünglich 4 freie Kombinationen mit Gesamt- und Einzelschaltungen)



nach Aufzeichnung des Users Jrbecker vom 24. September 1987

Brustpositiv (I) Hauptwerk (II) Schwellwerk (III) Pedal
Holzgedackt 8'

Rohrflöte 4'

Terz 3 1/5'

Prinzipal 2'

Quinte 1 1/3'

Oktave 1'

Mixtur III 1'

Krummhorn 8'


Tremolo

Quintadena 16'

Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Gemshorn 8'

Oktave 4'

Nachthorn 4'

Nasard 2 2/3'

Offenflöte 2'

Terz 1 3/5'

Rauschwerk V 2 2/3'

Zimbel III 1/3'

Trompete 8'


Tremolo

Holzflöte 8'

Englische Gamba 8'

Prinzipal 4'

Gemshorn 4'

Oktave 2'

Scharf V 1'

Englisch Horn 16'

Trompete 8'

Klarine 4'


Tremolo

Prinzipal 16'

Subbaß 16'

Offenbaß 8'

Kammerbaß 8'

Choralbaß 4'

Pedalscharf IV 4'

Posaune 16'

Trompete 8'



Disposition nach "Musik und Kirche"[1]

Brustpositiv (I) Hauptwerk (II) Schwellwerk (III) Pedalwerk
Holzgedackt 8'

Rohrflöte 4'

Terz 3 1/5'[2]

Prinzipal 2'

Quinte 1 1/3'

Oktave 1'

Mixtur III 1'

Krummhorn 8'


Tremulant

Quintadena 16'

Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Gemshorn 8'

Oktave 4'

Nachthorn 4'

Nasard 2 2/3'

Offenflöte 2'

Terz 1 3/5'

Rauschwerk V 2'

Zimbel III 1/3'

Trompete 8'

Holzflöte 8'

Englische Gambe 8'

Prinzipal 4'

Gemshorn 4'

Oktave 2'

Scharf V 1'

Englisch Horn 16'

Trompete 8'

Klarine 4'

Prinzipal 16'

Subbaß 16'

Offenbaß 8'

Kammerbaß 8'

Choralbaß 4'

Pedalscharf IV 4'

Posaune 16'

Trompete 8'


Anmerkungen
  1. In "Musik und Kirche" ist die Manualzuordnung fehlerhaft dargestellt (HW = I, SW = II, BPos = III), dies wurde hier bereits korrigiert.
  2. In "Musik und Kirche" als 1 3/5' aufgeführt, dies ist jedoch nicht korrekt. Die Terz stand im Prospekt des Brustpositivs und hatte 3 1/5'-Länge.



Bibliographie

Anmerkungen: Eigene Aufzeichnung des Users Jrbecker vom 24. September 1987, Mitteilung des Organisten Sascha André Heberling vom 7. Oktober 2018
Literatur: Musik und Kirche, Heft 1/1970, S. 55