Berlin, Neue Synagoge

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Innenansicht der Synagoge um 1866 noch vor dem Einbau der Walcker-Orgel
Rückwärtige Ansicht des Innenraums um 1866 hin zu den Emporen, wo sich mutmaßlich ab 1910 das Fernwerk der Walcker-Orgel befunden haben muss.
Innenansicht der 1943 ausgebrannten Synagoge. Dort, wo auf dem Bild auf Höhe der Empore die Lücke klafft, war die Orgelkammer mitsamt der Walcker-Orgel untergebracht.
Orgelbauer: E. F. Walcker & Cie. (Opus: 1526)
Baujahr: 1910
Geschichte der Orgel: Bei der hier beschriebenen Walcker-Orgel handelte es sich um die größte jemals gebaute Synagogenorgel in Deutschland. Das Werk befand sich ohne sichtbaren Prospekt in einer mit Ziergittern verblendeten Orgelkammer vorne rechts. Das Fernwerk dagegen war am anderen Ende der Synagoge über dem Eingang aufgestellt.

Die Synagoge an der Oranienburgerstraße entging 1938 nur knapp der Zerstörung, was dem engagierten Einsatz des Polizeirevierleiters Wilhelm Krützfeld (1880-1953) zu verdanken ist. Gebäude und Orgel wurden allerdings bei Luftangriffen in der Nacht vom 22. auf den 23. November 1943 vollständig zerstört.

Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch (Fernwerk: elektropneumatisch)
Registertraktur: pneumatisch (Fernwerk: elektropneumatisch)
Registeranzahl: 91
Manuale: 4 C-a3
Pedal: 1 C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln:

Normalkoppeln: II/I, III/I, IV/I, III/II, IV/II, IV/III, I/P, II/P, III/P, IV/P

Suboktavkoppeln: III/I, IV/IV

Superoktavkoppeln: III/I, IV/IV, P/P


Spielhilfen: Generalkoppel; Feste Kombinationen jeweils einzeln für jede Klaviatur: Piano, Mezzoforte, Forte; Feste Kombinationen auf die gesamte Orgel: Piano, Mezzoforte, Forte, Tutti; Automatisches Pianopedal, Crescendowalze; Walze An, Handregister An, Zungen Ab, Auslöser



Disposition

I Manual II Manual [1] III Manual [1] IV Manual [2] Pedal
Prinzipal 16'

Bourdon 16'

Prinzipal 8'

Synthematophon 8'

Doppelflöte 8'

Flauto Dolce 8'

Bourdon 8'

Gemshorn 8'

Viola di Gamba 8'

Quinte 51/3'

Oktav 4'

Gemshorn 4'

Rohrflöte 4'

Quinte 22/3'

Oktav 2'

Mixtur 4-6f 22/3'

Cymbel 4f 11/3'

Kornett 3-5f 8'

Trompete 16'

Trompete 8'

Clairon 4'

Lieblich Gedeckt 16'

Geigenprinzipal 8'

Konzertflöte 8'

Lieblich Gedeckt 8'

Fugara 8'

Salicional 8'

Aeoline 8'

Voix céleste 8'

Prinzipal 4'

Flauto Dolce 4'

Fugara 4'

Flautino 2'

Mixtur 4f 22/3'

Trompete 8'

Klarinette 8'

Bourdon 16'

Viola di Gamba 8'

Hornprinzipal 8'

Flûte Harmonique 8'

Rohrflöte 8'

Violoncello 8'

Dulciana 8'

Quintatön 8'

Geigenprinzipal 4'

Flûte octaviante 4'

Viola d'Amour 4'

Pikkolo 2'

Scharf 5f 2'

Sesquialtera 2f 22/3'

Groß-Kornett 3-7f 8'

Bombarde 16'

Trompette harmonique 8'

Orchester-Oboe 8'

Clairon harmonique 4'

Quintatön 16'

Prinzipal 8'

Hohlflöte 8'

Nachthorn 8'

Bourdon Doux 8'

Echo-Gambe 8'

Voix céleste 8'

Prinzipal 4'

Spitzflöte 4'

Quinte 22/3'

Oktave 2'

Mixtur 5f 22/3'

Trompete 8'

Vox Humana 8'

Tremolo

Glockenspiel

Prinzipal 32'

Prinzipalbaß 16'

Kontrabaß 16'

Harmonikabaß 16'

Subbaß 16'

Quintbaß 102/3'

Oktavbaß 8'

Flötenbaß 8'

Terzbaß 62/5'

Oktavbaß 4'

Kornettbaß 3f 8'

Posaune 32'

Posaune 16'

Trompete 8'

Clairon 4'


Schwellpedal

Gambabaß 16'

Gedacktbaß 16'

Flötenbaß 8'

Sanftbaß 8'

Cello 8'

Basson 16'


Anmerkungen:

  1. 1,0 1,1 Schwellbar.
  2. Fernwerk, schwellbar.



Buchholz-Orgel 1866-1909

Orgelbeschreibung

Innenansicht der Synagoge: Auf der Höhe der rechten Empore ist das Ziergitter zu erkennen, hinter welchem sich die Orgelkammer befunden haben muss.
F 6899.jpg
Orgelbauer: Carl August Buchholz
Baujahr: 1866
Geschichte der Orgel: Die erste Orgel der Neuen Synagoge zu Berlin wurde zeitgleich mit dem Gebäude am 5. September 1866 feierlich eingeweiht. Wie die spätere Walcker-Orgel, so war auch die Buchholz-Orgel ohne sichtbaren Prospekt vorne rechts in einer Orgelkammer hinter einem Ziergitter untergebracht. Zu diesem Anlass komponierte der Organist Hugo Schwantzer ein Stück mit dem Titel: Praeludium zur Einweihung der neuen Synagoge zu Berlin, Op. 19.

Die Buchholz-Orgel wurde 1910 durch die deutlich größere Walcker-Orgel ersetzt.

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 44
Manuale: 3 C-f3
Pedal: 1 C-d1
Spielhilfen, Koppeln: I/II, III/II, II/P, Sperrventil für jedes Werk



Disposition

I Manual II Manual III Manual Pedal
Gedackt 16'

Vox angelica 16'

Praestant 8'

Doppelflöte 8'

Hohlflöte 8'

Viola di Gamba 8'

Aeoline 8'

Flauto traverso 4'

Fugara 4'

Principal 16'

Quintatön 16'

Principal 8'

Rohrflöte 8'

Gemshorn 8'

Octave 4'

Spitzflöte 4'

Quinta 22/3'

Superoktave 2'

Scharf 5f

Cymbel 3f

Cornett 4f

Trompete 8'

Bourdon 16'

Principal 8'

Flauto traverso 4'

Gedackt 8'

Salicional 8'

Octava 4'

Rohrflöte 4'

Nasard 22/3'

Superoctave 2'

Mixtur 5f

Hautbois 8'

Untersatz 32'

Violone 16'

Subbaß 16'

Nasard 102/3'

Principalbaß 8'

Baßflöte 8'

Violone 8'

Octava 4'

Posaune 16'

Trompete 8'

Clairon 4'




Bibliographie

Quellen/Sichtungen: Hans Hirschberg: Die Orgelwerke der Neuen Synagoge zu Berlin - In: Ars Organi 1996 Heft 3,