Dresden/Striesen, Versöhnungskirche

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Orgelansicht Versöhnungskirche Dresden
Orgelbauer: Julius Jahn & Sohn, Dresden
Baujahr: 1909
Geschichte der Orgel: Die Kirche wurde als Saalkirche mit einem funktional verbundenen Gemeindesaalgebäude einschließlich weiterer Funktionsräume 1902 von Gustav Rumpel und Arthur Krutzsch entworfen und in den Jahren 1905 bis 1909 von Krutzsch und Rumpels Sohn Fritz errichtet.

Für die Orgel fanden die Architekten eine ungewöhnliche und technisch progressive Lösung. Eine Orgel mit drei Manualen und Pedal wurde so eingeordnet, dass das Pfeifenwerk des dritten Manuals in einem Verbindungsraum zum benachbarten Gemeindehaus Platz fand. Dieses Teilwerk erhielt auf der Bühne des großen Saals einen eigenen Spieltisch mit zwei Manualen und Pedal. Die Schallöffnungen zur Kirche und zum Saal waren mit Schwelljalousien versehen, so dass sich die Klangstärke stufenlos regeln ließ. Somit besaß die Hauptorgel der Kirche ein schwellbares Fernwerk, während mit dem gleichen Pfeifenbestand ein selbständiges Orgelwerk im Saal verfügbar war. Die Hauptorgel hatte eine pneumatische Traktur, das dritte Manual und die Doppelspielanlage im Gemeindehaus-Saal wurden elektro-pneumatisch gesteuert.

Umbauten: 1939 Umbau und elektrischer Spieltisch durch Orgelbau Hermann Eule Bautzen.

1969 Einbau einiger Zungenregister durch Gebrüder Jehmlich (Otto & Rudolf).

Orgelwerkstatt Scheffler 2009/2010, Dresden-Striesen, Versöhnungskirche, Rekonstruktion der Jahn Orgel und Erweiterung von 45 auf 49 Register und 2 Transmissionen auf drei Manualen und Pedal

Der gegenwärtige Scheffler Spieltisch ist keine Rekonstruktion des Jahn-Spieltischs, sondern die Nachbildung eines älteren Sauer-Spieltischs. Das Schwellwerk wurde von Scheffler nicht mit elektropneumatischer Traktur versehen wie bei Jahn 1909, sondern rein pneumatisch (nach Frank-Harald Greß).

Windladen: Taschenladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 49 Register und 2 Transmissionen
Manuale: 3
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: Normalkoppeln: I/P, II/P, III/P, III/I, II/I, III/II

Superkoppeln: I z. I, II z.II, III z. III

Flötenchor, Gambenchor, Principalchor, Rohrwerke

Schwelltritt

Walze



Disposition nach der Restaurierung durch die Orgelbauwerkstatt Scheffler 2009/10 (Firmenwebseite)

I. Manual C – a’’’ II. Manual C – a’’’ III. Manual C – a’’’ Pedal C – f’
1. Principal 16'

2. Principal 8'

3. Konzertflöte 8'

4. Doppelflöte 8'

5. Viola da gamba 8'

6. Octave 4'

7. Fugara 4'

8. Gemshorn 4'

9. Quinte 2 2/3'

10. Octave 2'

11. Cornett 3-5f.

12. Mixtur 4-5f.

13. Fagott 16'

14. Trompete 8'

15. Bordun 16'

16. Principal 8'

17. Hohlflöte 8'

18. Gedackt 8'

19. Salicional 8'

20. Dolce 8'

21. Octave 4'

22. Traversflöte 4'

23. Rohrflöte 4'

24. Nasat 2 2/3'

25. Octave 2'

26. Clarinette au 8'fschl.

27. Scharff 3f.

28. Gedackt 16'

29. Geigenpricipal 8'

30. Wienerflöte 8'

31. Rohrflöte 8'

32. Violine 8'

33. Aeoline 8'

34. Voix cel. 8'

35. Principal 4'

36. Zartflöte 4'

37. Piccolo 2'

38. Harmonia aeth. 3f.

39.Oboe 8'

40. Untersatz 32'

41. Principal 16'

42. Violonbaß 16'

43. Aeolinenbaß 16'

44. Subbaß 16'

45. Quintbaß 10 2/3'

46. Oktavbaß 8'

47. Violoncello 8' Tr.

48. Oktavbaß 4'

49. Posaune 16'

50. Trompete 8'

51. Zartbaß 16' Tr.


  • gemeinsam mit Untersatz 32'


Disposition nach dem Umbau durch Orgelbau Hermann Eule Bautzen, 1939


Disposition von Julius Jahn & Sohn 1909, nach Frank-Harald Greß

I. Manual C – a’’’ II. Manual C – a’’’ III. Manual C – a’’’

28. Gedackt 16’

29. Geigenprinzipal 8’

30. Wienerflöte 8’

31. Rohrflöte 8’

32. Violine 8’

33. Aeoline 8’

34. Vox coelestis 8’ ab c0

35. Prinzipal 4’

36. Zartflöte 4’

37. Piccolo 2’ ab c1 überbl.

38. Harmonia aeth. 3fach 2’

39. Oboe 8’

Pedal C – f’
1. Prinzipal 16’
 2. Prinzipal	8’	
 3. Konzertflöte	8’	
 4. Doppelflöte	8’	ab c0 doppelt lab.
 5. Viola da gamba	8’	
 6. Oktave	4’
 7. Fugara	4’	
 8. Gemshorn	4’	
 9. Quinte	2 2/3’

10. Oktave 2’

11. Cornett 3 – 5fach 2’

12. Mixtur 4 – 5fach 2 2/3’

13. Fagott 16’

14. Trompete 8’

15. Bordun 16’

16. Prinzipal 8’

17. Hohlflöte 8’

18. Gedackt 8’

19. Salicional 8’

20. Dolce 8’ Trichterförmig

21. Oktave 4’

22. Traversflöte 4’ ab c1 überbl.

23. Rohrflöte 4’

24. Nasat 2 2/3’ ged., ab c2 offen

25. Oktave 2’

26. Scharf 3 – 4fach 2’

27. Klarinette 8’

40. Untersatz 32’

41. Prinzipal 16’

42. Subbass 16’ im Schweller

43. Violonbass 16’

44. Aeolinenbass 16’

45. Quintbass 10 2/3’

46. Oktavbass 8’

47. Violoncello 8’ im Schweller

48. Oktavbass 4’

49. Posaune 16’

50. Trompete 8’



Bibliographie

Literatur: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.164

100 Jahre Versöhnungskirche Dresden-Striesen: Festschrift; Hasse, Hans-Peter […]. Dresden: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Dresden-Blasewitz, 2009.Orgel, S.40-47

Weblinks: Wikipedia, Dresden/Striesen, Versöhnungskirche

Dresdner Stadtteile, Dresden/Striesen, Versöhnungskirche

SLUB, Deutsche Fotothek, Dresden-Striesen. Versöhnungskirche (1905-1909; G.A. Rumpel, A. Krutzsch); Foto: Walter Möbius, Gebäudeansicht 1937

Wikipedia, Julius Jahn & Sohn

Jahn-Orgel in der Versöhnungskirche Dresden-Striesen