Groitzsch/Pödelwitz, Evangelisch-Lutherische-Kirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Saalkirche stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. 1703 wurde sie umgebaut.
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Seit Anfang des 17. Jahrhunderts befand sich auf dem „Singe-Chor“ hinter dem Altar ein von einer Person namens Glaser gebautes pedalloses Orgelwerk mit 6 Stimmen.
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Ende 1746 erbot sich Schulmeister und Kantor Johann Christoph Treutler, für 18 Taler die Bälge vom Singechor auf den Kirchboden zu verlegen, das Werk zu reparieren und für weitere 12 Taler erheblich zu verbessern und zu verstärken.
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Anschlag vom 18.4.1747 mit Nachtrag über den Transport der Orgel auf die obere Empore dem Altar gegenüber.
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„Am 25.7.1747 Besprechung mit Superintendent M. Carl August Huth, Pegau, in der Pödelwitzer Kirche. Die Orgel soll mit Spielschrank vorn auf die untere Westempore kommen und von Treutler verfertigt werden unter Beibehaltung der alten Register und Zufügen von Subbaß, Posaunenbaß und Mixtur, wofür Treutler 50 Taler verlangt, außerdem Einbau eines Tremulanten, Calcantenzuges und Sternzugs (Zimbelstern), so daß auf beide Seiten 6 Registerzüge kommen. Durchführung der Arbeiten im Herbst und Winter 1747/48. Seit Ostern 1748 spielt Treutler die von ihm gebaute Orgel. Die Gemeinde ist im Mai 1748 bereit, die Kosten für ein Oberwerk „von 5 hübschen Stimmen“ aufzubringen. Über den Zeitpunkt von dessen Einbau ist nichts bekannt.“ Dähnert
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1791 Neubau einer mechanischen Orgel durch Johann Gottlob Häcker (1766-1817) aus Pegau. Die Orgel hatte 18 Register auf 2 Manualen und Pedal. Der Name des Orgelbauers war bei Dähnert noch unbekannt.
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1954 Instandsetzung der Orgel durch Reinhard Schmeisser aus Rochlitz.
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„Jahrzehntelang war Pödelwitz vom Braunkohle-Tagebau geprägt – erst als Arbeitsplatz und später als Bedrohung durch Abbaggerung und der damit einhergehenden Absiedlung. Der Braunkohletagebau hat nicht nur die Erde aufgerissen, sondern auch die Dorfgemeinschaft erodiert und verweht. Mit dem Kohleausstieg und der Bewahrung vor der Abbaggerung muss sich Pödelwitz nun neu erfinden.“ Gemeinde Pödelwitz
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Die meisten Häuser stehen leer. Die Mibrag (bis 2023 Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft) hat sie den Eigentümern einst abgekauft, um an die Kohle zu kommen. Mit der Restaurierung der Orgel in der Evangelischen Kirche will Pfarrerin Friederike Kaltofen ein Zeichen für den Neuanfang setzen. Die Orgel von Johann Gottlob Häcker aus dem Jahr 1791 ist ein Denkmal von historischem Wert und wird im Rahmen der Bemühungen zur Revitalisierung des Dorfes restauriert. Seit Jahren ist das Instrument nicht mehr spielbar. Das 2-manualige Instrument mit 19 Registern weist einen hohen Anteil originaler Substanz auf, inklusive der Prospektpfeifen aus Zinn. Nun wird die Orgel durch den Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH seit 2023 restauriert. Das nicht mehr vorhandene Zungenregisters Posaune 16‘ und das Glockenspiels sollen dabei rekonstruiert werden. Dafür hat die Pfarrerin 200.000 EUR aus Bundesmitteln aufgetrieben. Gemeindenachrichten
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Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen, VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig, 1980. S. 226-227 Pödelwitz, II/18.
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Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA
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Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH
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Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.112 Pödelwitz, Glaser (Lebensdaten unbekannt) baute Anfang des 17. Jahrhunderts eine Orgel I/6; S.128 Pödelwitz, 1791, Häcker, Johann Gottlob (1766-1817) II/18; S.402 Pödelwitz, Treutler, Johann Christoph, Pödelwitz (1720-1751) Orgelbauer, Schulmeister, Kantor und Organist, 1747-1748 Umbau der Glaser-Orgel in Pödelwitz.
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Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978. Bd.2, S.87 Pödelwitz (Pötelwitz) bei Kieritzsch, Orgelbauer nicht genannt, II/18.
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Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.157 Pödelwitz bei Borna, Erbauer unbekannt, erbaut ca. 1750, Orgel erhalten.
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[https://www.kirchgemeinde-groitzsch.de/dorfkirche-zu-poedelwitz/ Dorfkirche zu Pödelwitz]
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[https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/poedelwitz-wiederaufbau-bundesmittel-aufgetrieben-100.html MDR Wiederaufbau von Pödelwitz]
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Version vom 18. Juni 2025, 08:47 Uhr


Orgelbauer: Häcker, Johann Gottlob (1766-1817)
Baujahr: 1791, Restaurierung 2023-2025 Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH
Geschichte der Orgel: Die Saalkirche stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. 1703 wurde sie umgebaut.

Seit Anfang des 17. Jahrhunderts befand sich auf dem „Singe-Chor“ hinter dem Altar ein von einer Person namens Glaser gebautes pedalloses Orgelwerk mit 6 Stimmen.

Ende 1746 erbot sich Schulmeister und Kantor Johann Christoph Treutler, für 18 Taler die Bälge vom Singechor auf den Kirchboden zu verlegen, das Werk zu reparieren und für weitere 12 Taler erheblich zu verbessern und zu verstärken. Anschlag vom 18.4.1747 mit Nachtrag über den Transport der Orgel auf die obere Empore dem Altar gegenüber.

„Am 25.7.1747 Besprechung mit Superintendent M. Carl August Huth, Pegau, in der Pödelwitzer Kirche. Die Orgel soll mit Spielschrank vorn auf die untere Westempore kommen und von Treutler verfertigt werden unter Beibehaltung der alten Register und Zufügen von Subbaß, Posaunenbaß und Mixtur, wofür Treutler 50 Taler verlangt, außerdem Einbau eines Tremulanten, Calcantenzuges und Sternzugs (Zimbelstern), so daß auf beide Seiten 6 Registerzüge kommen. Durchführung der Arbeiten im Herbst und Winter 1747/48. Seit Ostern 1748 spielt Treutler die von ihm gebaute Orgel. Die Gemeinde ist im Mai 1748 bereit, die Kosten für ein Oberwerk „von 5 hübschen Stimmen“ aufzubringen. Über den Zeitpunkt von dessen Einbau ist nichts bekannt.“ Dähnert

1791 Neubau einer mechanischen Orgel durch Johann Gottlob Häcker (1766-1817) aus Pegau. Die Orgel hatte 18 Register auf 2 Manualen und Pedal. Der Name des Orgelbauers war bei Dähnert noch unbekannt.

1954 Instandsetzung der Orgel durch Reinhard Schmeisser aus Rochlitz.

Weitere Reparaturen oder Umbauten an der Orgel sind nicht bekannt.

„Jahrzehntelang war Pödelwitz vom Braunkohle-Tagebau geprägt – erst als Arbeitsplatz und später als Bedrohung durch Abbaggerung und der damit einhergehenden Absiedlung. Der Braunkohletagebau hat nicht nur die Erde aufgerissen, sondern auch die Dorfgemeinschaft erodiert und verweht. Mit dem Kohleausstieg und der Bewahrung vor der Abbaggerung muss sich Pödelwitz nun neu erfinden.“ Gemeinde Pödelwitz

Die meisten Häuser stehen leer. Die Mibrag (bis 2023 Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft) hat sie den Eigentümern einst abgekauft, um an die Kohle zu kommen. Mit der Restaurierung der Orgel in der Evangelischen Kirche will Pfarrerin Friederike Kaltofen ein Zeichen für den Neuanfang setzen. Die Orgel von Johann Gottlob Häcker aus dem Jahr 1791 ist ein Denkmal von historischem Wert und wird im Rahmen der Bemühungen zur Revitalisierung des Dorfes restauriert. Seit Jahren ist das Instrument nicht mehr spielbar. Das 2-manualige Instrument mit 19 Registern weist einen hohen Anteil originaler Substanz auf, inklusive der Prospektpfeifen aus Zinn. Nun wird die Orgel durch den Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH seit 2023 restauriert. Das nicht mehr vorhandene Zungenregisters Posaune 16‘ und das Glockenspiels sollen dabei rekonstruiert werden. Dafür hat die Pfarrerin 200.000 EUR aus Bundesmitteln aufgetrieben. Gemeindenachrichten

Gehäuse: Orgel mit spätbarocken Prospekt
Stimmtonhöhe: 478 Hz bei 18°C
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 19
Manuale: 2, C,D-c³
Pedal: C, D-c1
Spielhilfen, Koppeln: Manualkoppel, Schiebekoppel, zusätzlich über Registerzug zu betätigen

Pedalkoppel

Sperrventile: HW, OW, Pedal

Schwebung



Disposition


Disposition


Disposition



Bibliographie

Literatur: Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen, VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig, 1980. S. 226-227 Pödelwitz, II/18.

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.112 Pödelwitz, Glaser (Lebensdaten unbekannt) baute Anfang des 17. Jahrhunderts eine Orgel I/6; S.128 Pödelwitz, 1791, Häcker, Johann Gottlob (1766-1817) II/18; S.402 Pödelwitz, Treutler, Johann Christoph, Pödelwitz (1720-1751) Orgelbauer, Schulmeister, Kantor und Organist, 1747-1748 Umbau der Glaser-Orgel in Pödelwitz.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978. Bd.2, S.87 Pödelwitz (Pötelwitz) bei Kieritzsch, Orgelbauer nicht genannt, II/18.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.157 Pödelwitz bei Borna, Erbauer unbekannt, erbaut ca. 1750, Orgel erhalten.

Weblinks: Wikipedia, Kirche Pödelwitz

Pödelwitz, ein Modelldorf der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit

Kirchgemeinde Groitzsch-Pödelwitz, Informationen

Dorfkirche zu Pödelwitz

MDR Wiederaufbau von Pödelwitz

Pödelwitz, Facebook, Jehmlich Orgelbau

Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH