Wechselburg, St. Otto: Unterschied zwischen den Versionen

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Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement, Wechselburg, Stadtkirche, 1934 erneuert durch Hermann Eule.
 
Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement, Wechselburg, Stadtkirche, 1934 erneuert durch Hermann Eule.
  
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[http://www.rochlitzer-muldental.de/region-entdecken/sehenswertes/item/113-kirchen-wechselburg Kirchbeschreibung]  [https://www.wechselburg.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=37449 Kirchbeschreibung]

Version vom 1. Juni 2025, 09:37 Uhr


Wechselburg, St. Otto, Innenraum.JPG
Wechselburg, St.Otto, Prospekt.JPG
Wechselburg, St.Otto.JPG
Orgelbauer: Johann Jacob Schramm / Mülsen St. Niclas (1724-1808)
Baujahr: 1774-81, 1934 Wiederherstellung der Orgel, 1960 und 1989 Restaurierung der Orgel durch Eule, 2023-2025 Restaurierung durch Jehmlich Orgelbau Dresden.
Geschichte der Orgel: 1793 führte Johann Caspar Hollandt aus Schmiedefeld bei Suhl eine Reinigung der Orgel durch, ebenso eine gleichmäßige Intonation. Er nahm eine Neueinstimmung in gleichschwebender Temperatur vor und stellte eine gleichmäßige Windzufuhr her, ebenso brachte er Regierwerk und Koppeln in Ordnung.

1855 setzte Wilhelm Schmeisser aus Rochlitz die Orgel instand und entfernte aus dem Oberwerk Echo, Sifflöt und Vox humana und baute Flauto traverso 8‘ ein.

1888 erfolgte eine Reparatur durch Paul Schmeisser aus Rochlitz.

1917 mussten die Prospektpfeifen an die Kriegsindustrie abgegeben werden.

1934 erfolgte die Wiederherstellung der Orgel durch den Orgelbau Hermann Eule aus Bautzen. Es wurde ein neuer Zinnprospekts eingebaut und die Stimmen Terz 1 3/5‘, Sifflöt 1 1/3‘ und Krummhorn 8‘. Flauto traverso von 1855 wurde entfernt. Das Pedal bekam anstelle von Octavbaß 8‘ eine Gedacktflöte 4‘. Der Violonbaß 8‘ wurde umintoniert und auf der nach vorn vergrößerten Lade Rauschpfeife 4fach und Principalflöte 2‘ zusätzlich eingebaut. Durch das Umhängen der Traktur konnte ein tieferer Stimmton erzeugt werden.

1960 baute Hermann Eule anstelle von Sifflöt 1 1/3‘ Cimbel 2fach 1‘ in das Oberwerk.

Der Eule Orgelbau führte weitere Restaurierungen der Orgel 1960 durch und 1989 die Rückführung der Orgel auf den Originalzustand.

Die in den Jahren 2023-2025 wurden vom Jehmlich Orgelbau Dresden Arbeiten ausgeführt, die zum Ziel hatten, sich dem Originalzustand der Orgel weiter anzunähern. Unter anderem wurde im Register „Cornet.d.Echo“ der fehlende 8‘-Chor (C-fs0 Holz, g0-d3 Metall) und die beiden hochgebänkten Echocornet-Kästen (für g0-d3 / 5fach) ergänzt. Über den rekonstruierten Registerzug „Echo variabilis“ lässt sich jetzt wieder die Lautstärke variieren – ein musikalisch effektvoll nutzbarer Zugewinn und äußerst selten an Orgeln dieser Zeit in unserer Region anzutreffen. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal ist auch das originale Register Posaune 16‘; für den Erhalt dieses seltenen Schramm-Registers wurden Maßnahmen zur Stabilisierung der sensiblen Bleikehlen und der Intonation ausgeführt. Mit der Rekonstruktion des fehlenden 3. Keilbalges kann die Orgel – neben Motorwind - jetzt auch wieder mit Wind über die Steigbügel-Tretanlage versorgt werden.

Gehäuse: Rokokostil, weiß angestrichen mit Goldverzierung
Stimmtonhöhe: 464 Hz bei 14,1°C
Temperatur (Stimmung): nach Hellmuth Wolff mit 1/9 phyt. Komma
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 26
Manuale: 2; C – d3
Pedal: C - c1
Spielhilfen, Koppeln: Manualkoppel, Schiebekoppel, Pedalkoppel

Calkant

Echo variabilis Jehmlich 2025 Reko 2 Echocornet-Kästen mit stufenlos verstellb. Deckeln, Registertraktur, Manubrie, Registerschild

Vacat 2025 Jehmlich Reko Manubrie



Disposition nach der Restaurierung 2025

I.MANUAL, HAUPTWERK II.MANUAL, OBERWERK PEDAL Klaviatur Eule 1990
Bordun 16‘ [1]

Principal 8‘ [2]

Gamba 8‘ [3]

Rohr=Flöthe 8’ [4]

Octav 4’ [5]

Spitz=Flöthe 4’ [6]

Quinta 3’ [7]

Super=Octav 2’ [8]

Cornett 4fach 4’-2/3’-2’-1 3/5‘ [9]

Flagoletto 1‘ [10]

Mixtur 4fach 1 1/3‘-1‘-2/3‘-1/2‘ [11]

Tremulant [12]

Principal 8‘ [13]

Grobgedackt 8‘ [14]

Quintade 8‘ [15]

Octav 4‘ [16]

Rohr=Flöthe 4‘ [17]

Nasat 3‘ [18]

Spitz=Flöthe 2‘ [19]

Suifflöthe 1‘ [20]

Cornet.d.Echo 5fach 8‘, 4‘-2 2/3‘-2‘-1 3/5‘, [21]

Mixtur 3fach 1‘-2/3‘-1/2‘ [22]

Vox humana 8‘ [23]

Schwebung Kanaltremulant [24]

Principal=Baß 16‘ [25]

Violon=Baß 8‘ [26]

Octav=Baß 8‘ [27]

Posaunen=Baß 16‘ [28]

  1. Original
  2. C & Cs Holz Original, ab D Zinn-Prospekt. Eule 1934
  3. C-cs1 Original, ab d1 Eule 1990
  4. Original
  5. Original
  6. Original
  7. Original
  8. Original
  9. Original
  10. Original
  11. Original
  12. Kanaltremulant (Frequenz langsam)
  13. Original
  14. Original
  15. Original
  16. Zinnprospekt Eule 1934
  17. Original
  18. Original
  19. Original
  20. Eule 1990
  21. teilw. Original Eule 1990, Jehmlich 1925 Reko 8’-Chor, C-fs° Holz ged., g°-d³ Metall ged.
  22. Original
  23. Eule 1933, Jehmlich 2025: Neuintonation
  24. (Frequenz schnell)
  25. Original
  26. Original
  27. Eule 1990
  28. Original, Jehmlich 2025 Stabilisierung Bleikehlen, Erneuerung Keile und MS-Stimmkrücken

Diposition nach Dähnert

I.MANUAL, HAUPTWERK C-d³, seit 1934 C-e³ II.MANUAL, OBERWERK C-d³, seit 1934 C-e³ PEDAL C-c1, seit 1934 C-d1
Principal 8’

Gamba 8’

Bordun 16’

Cornett 4fach

Rohrflöte 8’

Spitzflöte 4’

Octava 4’

Quinta 3’

Octava 2’

Flageolett 1’

Mixtur 4fach

Principal 8’

Octava 4’

Grobgedackt 8’

Quintaden 8’

Rohrflöte 4’

Spitzflöte 2’

Nassat 3’

Sifflöt 1’ [1]

Echo [2]

Mixtur 3fach

Vox humana 8‘, [3]

Rauschpfeife 4fach 2 2/3‘

Principalflöte 2‘

Octavbaß 8‘, [4]

Violonbaß 8‘

Posaune 16‘

Offen Subbaß 16‘

Tremulant; Schwebung für das Oberwerk; Manualschiebekoppel (seit 1934 zusätzlich mit Registerzug); Pedalkoppel.

  1. (oder 1 1/3’), seit 1960 Cimbel 2fach 1‘
  2. (Beschaffenheit des Registers nicht mehr feststellbar), seit 1934 Tertia 1 3/5‘
  3. seit 1934 Krummhorn 8‘
  4. seit 1934 Gedacktflöte 4‘

Disposition

I.MANUAL, HAUPTWERK II.MANUAL, OBERWERK PEDAL



Bibliographie

Literatur: Christoph Krummacher: Wege zur Orgel (Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1987) S. 64

Dr. Felix Friedrich: Der Orgelbauer Heinrich Gottfried Trost (Leipzig, 1989)

Friedrich Gille: Festschrift zur Weihe der Trost-Orgel in der Walpurgiskirche zu Großengottern am 14. September 1997 (Boschüre) Verlag Ausbildung + Wissen, 1997 (56 Seiten)

Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen, VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig, 1980. S.270-271 Wechselburg, St. Otto, Orgel von Johann Jacob Schramm, 1774-81, II/26.

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH

Junge, Erhard: Johann Jacob Schramm (1724-1808) – ein kaum bekannter sächsischer Orgelbauer. In: Sächsische Heimatblätter 4/2029, S.353-356.

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.351, Schramm, Johann Jacob aus Mülsen St. Niclas, Wechselburg, Stadtkirche 1774-1781, II/24.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978. Bd.2, S.212-213, Wechselburg, Stadtkirche, Orgel von Johann Jakob Schramm aus Mülsen St. Niclas.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement, Wechselburg, Stadtkirche, 1934 erneuert durch Hermann Eule.

Weblinks: Wikipedia, St. Otto

Wikipedia, Johann Jacob Schramm

Wikipedia, Paul Schmeisser

Jehmlich Orgelbau Dresden

Kirchbeschreibung Kirchbeschreibung