Bree/Triamant Bree, Klooster van Gerkenberg (Hauptorgel): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. Dezember 2022, 17:23 Uhr
Adresse: Gerkenberg, 3960 Bree, Belgien
Gebäude: Klooster van Gerkenberg, Klosterkirche Onze Lieve Vrouw van de Carmel
Weitere Orgeln: Hauptorgel, Fernwerk (geplant)
[[File:|thumb|right|250px|Spieltisch vor der Restauration.]] |
Orgelbauer: | Jos Stevens, Duffel (B) |
Baujahr: | 1926 |
Geschichte der Orgel: | 1925-26 Neubau der Orgel mit pneumatischen Kegelladen durch Jos Stevens (Duffel). Es handelt sich dabei um ein Werk mit freistehender Spielanlage mit Blickrichtung zum Altar mit 17 Registern auf zwei Manualen und Pedal hinter einem zweigeteilten neugotischen Gehäuse. Das heutige Orgelwerk entstand 10 Jahre nach Fertigstellung der Kirche. Dennoch sind Orgelgehäuse und fünfeinhalb Register etwas älter.
Um 1948 Ersatz der ursprünglichen Zinn-Blei- Prospektpfeifen sowie drei anderer Register durch Zinkpfeifen. Einbau von blinden Prospektpfeifen an den Innenseiten des Gehäuses.
Im Laufe der Jahre verschlechterte sich der Zustand der Orgel durch mangelnde Nutzung der Kirche und Leerstand des Klosters bis 2016. Die Orgel ist heute kaum noch spielbar, nur einige wenige Töne lassen sich ihr noch entlocken. Die Stevens-Orgel in Bree zeigt sich heute kaum noch im typischen Stil ihrer Erbauerwerkstatt. Mit ihren zwei Manualen und Pedal ist sie zwar relativ klein für den Kirchraum aber das Hauptwerk basiert trotz der wenigen Registern auf 16′, mit reichen, teilweise leicht überblasenden Grundstimmen und Streichern, welche im zweiten Manual nochmals weiter aufgefächert und durch einen 4′ sowie eine tragende Harmonieflöte und zwei Rohrwerke erweitert werden. Das Pedal übernimmt die klassische Stützfunktion mit den vier aus Holz gebauten Registern (siehe Disposition). Das Fehlen der Mixtur sowie des 2' im Hauptwerk ist allerdings zu bedauern, da diese die Orgel um einiges vielfältiger machen würden. Die Gravität und Kraft kommt aus den reichen Grundstimmen, ergänzt durch den Bourdon 16' und Principal 2′ aus dem Schwellwerk. Leider ist das Werk nicht mehr spielbar, gleichwohl sich einige Heuler hören und einige Tasten betätigen lassen. Der Zustand des Instrumentes ist, im Gegensatz zu dem der Kirche, als bedenklich zu bezeichnen. Fehlende Pfeifen des Prinzipal 4' waren durch Jonah Halfmann festzustellen. Die Erneuerung der bleichen Registerschilder sowie der teils bröseligen Schalter erweist sich als notwendig; die Rekonstruktion dieser wurde ausgeschlossen, da ein ehemaliger Organist erwähnte, dass diese nicht so gut zum schnellen Wechsel der Register geeignet sind. Deshalb werden Rühlmann-ähnliche Schalter angebracht. |
Umbauten: | Restaurierung: Jonah Halfmann
2022-2024 |
Gehäuse: | neugotisch, in zwei Teilen links und rechts des Emporenfensters sowie beiderseits ein Turm mit klingenden Prospektpfeifen in einem neugotischen spitzbögigem Flachfeld. |
Stimmtonhöhe: | a1 = 443 Hz bei 19 °C |
Temperatur (Stimmung): | gleichstufig |
Windladen: | Kegelladen |
Spieltraktur: | pneumatisch |
Registertraktur: | pneumatisch |
Registeranzahl: | 17 |
Manuale: | 2, C-g3 |
Pedal: | C-f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Koppeln: Octaves Graves II, Octave Grave II-I, Octaves Aig., Copula (II-I), Ventil (Tirasse) Hauptwerk , Ventil (Tirasse) Recit, Volles Werk (Drücker unterm Grand-Orgue-Manual) |
Disposition der Stevens Orgel ab 2023
I Hauptwerk | II Schwellwerk | Pedal |
Lieblich Gedackt 16'
Prinzipal 8' Harm. Gedackt 8' Salicional 8' Principal 4'
|
Harmonie Flöte 8'
Viola de Gambe 8' Vox Celeste 8' Salicet 4' Quinte 2 2/3' Oktave 2' Oboe 8' Trompete Harm. 8'
|
Subass 16‘
Octavbass 8‘ Flötenbass 8‘ Flöte 4‘ |
Schwelltritt: mechanisch angesteuert für Schwell- und (falls gebaut) Echowerk Das Tremolo für Hauptwerk und Schwellwerk ist als Ventiltremulant gebaut.
Chor- und Konzertorgel (geplant)
Um das musikalische Spektrum der Anlage zu erweitern, wird es eine kleine „Chor-und-Konzert-Orgel“ geben. Die klangliche Basis steht auf einer weiteren Stevens-Orgel, deren Spieltisch und einiges an Pfeifenwerk erhalten sind.
Disposition der Chor- und Konzertorgel ab 2023
I Grand Orgue | II Recit Expressiv | Pedal |
Bourdon 16‘
Montre 8‘ (va) Flute Harmonique 8’ (va) Preastant 4‘ Quinte 2 2/3‘ Tremolo |
Bourdon 8‘
Voix Céleste 8‘ (va) Salicional 8’ (va) Flutè 4‘ Flutè du Solo 1‘ Tremolo |
Soubasse 16‘
Octave bassè 8‘ (va) Tremolo = Wippfedertremulant. |
(va)= Diese Register bleiben vorerst vakant
Bibliographie
Anmerkungen: | Es ist erstaunlich, dass man in solch einem riesigen Kirchenraum eine derart kleine Orgel findet, doch füllte sie einst den Kirchenraum dank der Zungenregister und Koppeln. Die Orgel ist weitestgehend stumm und auf Grund der undichten Bälge und der seit den 50-80er Jahren nicht mehr gewarteten Pneumatik kaum mehr spielbar (siehe oben). Das Leder der Pneumatik ist hart und bröselig geworden und der Blasebalg weist diverse Undichtigkeiten auf. |
Quellen/Sichtungen: | Eigene Sichtung während der Restaurierung der Orgel. |
Weblinks: | Wikipedia (nl), Google-übersetzt
Eintrag auf orgbase.nl (diese Webseite hat allerdings falsche Angaben) Foto der Orgel (Memento 02/2020) Foto der Orgel mit Kirchaum nach der Renovierung (noch unspielbare Orgel und restaurierter Kirchraum) |