Wilsdruff/Grumbach, Dorfkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Anfänge der Grumbacher Kirche lassen sich nicht nachweisen. Die Kirchengründung erfolgte vermutlich im letzten Drittel der 12. Jahrhunderts.  
 
Die Anfänge der Grumbacher Kirche lassen sich nicht nachweisen. Die Kirchengründung erfolgte vermutlich im letzten Drittel der 12. Jahrhunderts.  
 
Die Dorfkirche in Grumbach ist eine im Kern romanische, 1609/10 umgebaute Einstützenhalle. Restaurierungen am Kirchgebäude erfolgten 1889, 1921-23, 1947-49 und 1952/53.
 
Die Dorfkirche in Grumbach ist eine im Kern romanische, 1609/10 umgebaute Einstützenhalle. Restaurierungen am Kirchgebäude erfolgten 1889, 1921-23, 1947-49 und 1952/53.
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Eine erste Orgel gab es vermutlich im 18. Jahrhundert. Dazu gibt es keine Archivalien
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Die Vorgängerorgel bekannt isst das Orgelwerk aus dem Jahr 1865, erbaut von Friedrich Jahn (1798-1875) aus Dresden.
  
Die Vorgängerorgel aus dem Jahr 1865 erbaute Friedrich Jahn (1798-1875) aus Dresden.
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1935 erfolgte ein Erneuerungsumbau auf Anraten des Orgelsachverständigen Schnorr von Carolsfeld. Die Ausführung übernahm die Firma Barth und Boscher, Dippoldiswalde. Die Orgel rückte nach hinten, wurde breiter und erhielt eine andere Traktur. Die Probleme mit der Orgel häuften sich. 1950 und 1953 erfolgten Reparaturen durch die Firma Hermann, Bautzen. 1960 fand eine umfangreiche Überholung mit Umdisponierung durch die Firma Reinhard Schmeisser auss Rochlitz statt.
1938 erfolgte ein Umbau dieser Orgel durch Barth und Boscher, Dippoldiswalde.
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Im Abnahmebericht stellte der Orgelsachverständige Hanss-Heinrich Albrecht fest, dass die mit der pneumatischen Traktur zusammenhängenden Mängel und Schwächen der Orgel nicht beseitigt werden konnten.
Reinhard Schmeisser (1909-1978), Rochlitz, nahm 1960 eine Umdisponierung vor.
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1990 stellte der Orgelsachverständige Joachim Ludwig fest: "Zu einer generellen und langfristigen sowohl technisch als auch klanglich befriedigenden Lösung kann letztendlich nur ein Neubau führen."
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Dafür fehlte das Geld und die Orgel wurde 1991 vom Orgelpfleger Volker Buchheim überholt.
  
 
Das Instrument wurde 2024 von der Orgelwerkstatt Wegscheider erneuert. Das Gehäuse und einige Teile der Jahn Orgel konnten wieder verwendet werden. Der Orgelneubau besitzt 28 Register auf 2 Manualen und Pedal.
 
Das Instrument wurde 2024 von der Orgelwerkstatt Wegscheider erneuert. Das Gehäuse und einige Teile der Jahn Orgel konnten wieder verwendet werden. Der Orgelneubau besitzt 28 Register auf 2 Manualen und Pedal.

Version vom 9. November 2025, 17:03 Uhr


Wilsdruff/Grumbach, Dorfkirche.
Alternativer Name: Kreuzkirche
Orgelbauer: Orgelwerkstatt Wegscheider, Dresden, op.122
Baujahr: 2025
Geschichte der Orgel: Die Anfänge der Grumbacher Kirche lassen sich nicht nachweisen. Die Kirchengründung erfolgte vermutlich im letzten Drittel der 12. Jahrhunderts.

Die Dorfkirche in Grumbach ist eine im Kern romanische, 1609/10 umgebaute Einstützenhalle. Restaurierungen am Kirchgebäude erfolgten 1889, 1921-23, 1947-49 und 1952/53. Eine erste Orgel gab es vermutlich im 18. Jahrhundert. Dazu gibt es keine Archivalien Die Vorgängerorgel bekannt isst das Orgelwerk aus dem Jahr 1865, erbaut von Friedrich Jahn (1798-1875) aus Dresden.

1935 erfolgte ein Erneuerungsumbau auf Anraten des Orgelsachverständigen Schnorr von Carolsfeld. Die Ausführung übernahm die Firma Barth und Boscher, Dippoldiswalde. Die Orgel rückte nach hinten, wurde breiter und erhielt eine andere Traktur. Die Probleme mit der Orgel häuften sich. 1950 und 1953 erfolgten Reparaturen durch die Firma Hermann, Bautzen. 1960 fand eine umfangreiche Überholung mit Umdisponierung durch die Firma Reinhard Schmeisser auss Rochlitz statt. Im Abnahmebericht stellte der Orgelsachverständige Hanss-Heinrich Albrecht fest, dass die mit der pneumatischen Traktur zusammenhängenden Mängel und Schwächen der Orgel nicht beseitigt werden konnten. 1990 stellte der Orgelsachverständige Joachim Ludwig fest: "Zu einer generellen und langfristigen sowohl technisch als auch klanglich befriedigenden Lösung kann letztendlich nur ein Neubau führen." Dafür fehlte das Geld und die Orgel wurde 1991 vom Orgelpfleger Volker Buchheim überholt.

Das Instrument wurde 2024 von der Orgelwerkstatt Wegscheider erneuert. Das Gehäuse und einige Teile der Jahn Orgel konnten wieder verwendet werden. Der Orgelneubau besitzt 28 Register auf 2 Manualen und Pedal. Am 15.09.2024 fand die feierliche Orgelweihe des ersten Bauabschnitts (Hauptwerk und Pedalkoppel) statt. Am 05.01.2025 wurde in Grumbach ein Förderverein für Orgel gegründet und der 2. Bauabschnitt (Oberwerk und Pedal) konnte beginnen. Bis Juni 2025 waren die Tontrakturen für Haupt- und Oberwerk fertiggestellt worden und alle 11 Register des Hauptwerks intoniert. Die Intonation erfolgte durch Markus Zoitl und Elisabeth Eick. Am 09.11.2025 fand die Orgelweihe statt.

Gehäuse: Werkstatt Auerbach und Hahn GmbH (Tischlerei und Zimmerei), Grumbach. Sie bauten das alte Orgelgehäuse ab und haben es restauriert wieder aufgebaut.

Farbfassung wurde im August 2024 unter Leitung des Restaurators Veit Müller (Dresden) fertig gestellt.

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 28
Manuale: 2, C-f³
Pedal: C-d1
Spielhilfen, Koppeln: Manualkoppel, Pedalkoppel I/P

Tremulant




Disposition

I.MANUAL, HAUPTWERK II.MANUAL, OBERWERK PEDAL
Principal 8‘

Bordun 16′

Rohrflöte 8′

Gambe 8′

Octave 4′

Gemshorn 4′

Quinte 3′

Octave 2′

Cornett 3fach

Mixtur 3-4fach

Trompete 8′

Principal 4′

Gedackt 8′

Flöte 8′

Salicional 8′

Viola d'amour 4′

Nasat 2 2/3′

Octave 2′

Terz 1 3/5‘

Mixtur 2-3fach

Oboe 8′

Violonbass 16′ von Jahn

Subbass 16′ von Jahn

Principalbass 8′

Cello 8′

Posaunenbass 16′

Trompetenbass 8′


Die Orgel von 1865

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Johann Friedrich Nikolaus Jahn (1798-1875), Dresden
Baujahr: 1865
Gehäuse: Gehäuse im romanischen Stil von Tischlermeister Döhnert aus Grumbach.
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 24
Manuale: 2, C-e³
Pedal: C-d1
Spielhilfen, Koppeln: Manualkoppel – (Verschiebung des Obermanuals)

Pedalkoppel

Klingel





Disposition

I.MANUAL, HAUPTWERK II.MANUAL, OBERWERK PEDAL
Prinzipal 8′

Bordun 16′

Rohrflöte 8′

Gambe 8′

Oktave 4′

Gemshorn 4′

Quinte 3′

Octave 2′

Terz 1 3/5′

Mixtur 4fach

Prinzipal 4′

Gedackt 8′

Flöte 8′

Clarinette 8′

Fugara 8′

Salicional 4′

Quinte 3′

Octave 2′

Mixtur 3fach

Violonbass 16′

Subbass 16′

Octavbass 8′

Cello 8′

Posaunenbass 16′



Bibliographie

Quellen/Sichtungen: Orgelwerkstatt Wegscheider
Literatur: Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.164 Grumbach, Friedrich Jahn, 1865, II/24.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978. Bd.1, S.66/67 Grumbach, Friedrich Jahn, 1865, II/24.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.132 Grumbach, Friedrich Jahn, 1865, II/24, Umbau 1938 Barth und Boscher, 1960 Umdisponierung durch Reinhard Schmeisser.

Weblinks: Wikipedia, Dorfkirche Grumbach

Kirche-Wilsdruffer Land, Grumbach

Wegscheider, Wilsdruff-Grumbach, op.122

Wikipedia, Orgelwerkstatt Wegscheider

Wikipedia, Friedrich Jahn