Ganderkesee, St. Cyprian und Cornelius: Unterschied zwischen den Versionen

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1760 – Zubau eines selbständigen Pedals mit 6 Registern in zwei Seitentürmen durch Johann Hinrich Klapmeyer aus Oldenburg, dabei hatte das Pedal keinen labialen 16‘!
 
1760 – Zubau eines selbständigen Pedals mit 6 Registern in zwei Seitentürmen durch Johann Hinrich Klapmeyer aus Oldenburg, dabei hatte das Pedal keinen labialen 16‘!
  
1820 – Der Orgelbauer Schmid I aus Oldenburg tauscht die Mixtur des Pedals gegen einen Subbass 16‘
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1819/20 – Der Orgelbauer Schmid I aus Oldenburg tauscht die Mixtur des Pedals gegen einen Subbass 16‘
  
1889 – Erneuter Umbau der Orgel, nun durch den Orgelbauer Schmid III aus Oldenburg
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1889/90 – Erneuter Umbau der Orgel, nun durch den Orgelbauer Schmid III aus Oldenburg
  
1934 – Erste Restaurierung der Orgel durch Alfred Führer, Wilhelmshaven, wobei die Disposition verändert wurde.
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1917 - keine Abgabe der Zinn-Prospektpfeifen für die Rüstung, sie sind vollständig original erhalten.
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1934/35 – Erste Restaurierung der Orgel durch Alfred Führer, Wilhelmshaven, wobei die Disposition verändert wurde.
  
 
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1958 – Umbau der Orgel durch Gustav Brönstrup, Hude, mit weiterer Dispositionsänderung
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Seggermann/Weidenbach, Denkmalorgeln zwischen Weser u. Ems, S. 55
 
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„Orgelkalender 2007 – Orgeln von Arp Schnitger“
  
 
"Die schönsten Orgeln" - Orgelkalender 2019 (St. Benno-Verlag Leipzig)
 
"Die schönsten Orgeln" - Orgelkalender 2019 (St. Benno-Verlag Leipzig)

Version vom 19. Januar 2021, 18:44 Uhr


Arp Schnitger-Orgel der evangelischen Kirche St. Cyprian und Cornelius Ganderkesee
Ganderkesee, St. Cyprian und Cornelius (49).jpg
Ganderkesee, St. Cyprian und Cornelius, Orgel (10).jpg
Ganderkesee, St. Cyprian und Cornelius, Orgel (7).jpg
Orgelbauer: Arp Schnitger, Stade
Baujahr: 1699
Umbauten: Nach nomine.net wurden folgende Arbeiten an der Orgel durchgeführt:

1699 – Errichtung der Orgel durch Arp Schnitger mit II/16 und angehängtem Pedal

1760 – Zubau eines selbständigen Pedals mit 6 Registern in zwei Seitentürmen durch Johann Hinrich Klapmeyer aus Oldenburg, dabei hatte das Pedal keinen labialen 16‘!

1819/20 – Der Orgelbauer Schmid I aus Oldenburg tauscht die Mixtur des Pedals gegen einen Subbass 16‘

1889/90 – Erneuter Umbau der Orgel, nun durch den Orgelbauer Schmid III aus Oldenburg

1917 - keine Abgabe der Zinn-Prospektpfeifen für die Rüstung, sie sind vollständig original erhalten.

1934/35 – Erste Restaurierung der Orgel durch Alfred Führer, Wilhelmshaven, wobei die Disposition verändert wurde.

1958 – Umbau der Orgel durch Gustav Brönstrup, Hude, mit weiterer Dispositionsänderung

1966 – Restaurierung durch Alfred Führer mit Wiederherstellung der originalen Disposition im Zustand von 1766, wobei allerdings statt der Pedalmixtur der Subbass 16‘ erhalten blieb.

2003-2005 – Vollständige Restaurierung durch Heiko Lorenz, Wilhelmshaven, dabei Erneuerung der zwischenzeitlich nicht stilecht eingebauten Teile im Stile Schnitgers, u.a. Tastaturen nach dem Vorbild der Schnitger-Orgel Dedesdorf

Stimmtonhöhe: 458 Hz bei 15°C, ca. ein Halbton über a1= 440 Hz
Temperatur (Stimmung): modifiziert mitteltönig (nach St. Cosmae Stade)
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 22 Register
Manuale: 2 Manuale, Tonumfang: CDEFGA-c3
Pedal: Tonumfang: CDE-d1
Spielhilfen, Koppeln: II/I (Schiebekoppel), Pedal-Koppel, Bocktremulant



Disposition seit 2005 n. Beschriftung am Spielschrank

I Hauptwerk II Brustwerk [1] Pedal
Quintaden 16' [2]

Principal 8' [2] [3]

Rohrfloit 8' [2]

Octave 4' [2]

Octave 2' [2]

Waltfloit 2' [4]

Quinte 11/2' [4]

Sexquialter 2f [5]

Mixtur 4f [4]

Trompete 8' [4]

Gedact 8' [2]

Floit 4' [2]

Octav 2' [4]

Spitzfloit 2' [2]

Siffloit 11/2' [4]

Scharff 3f [4]

Subbaß 16' [4]

Principalbaß 8' [6]

Octavbaß 4' [6]

Posaune 16' [7]

Trompete 8' [4]

Trompete 4' [4]


Anmerkungen
  1. seltene Konstruktion als Bohlenlade; die Kanzellenrahmen bestehen aus einem dicken Eichenbrett, in das die Kanzellen eingesägt und gestemmt sind.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 Register von Arp Schnitger
  3. Prospekt, original, foliiert, Legierung mit ca. 23% Zinn, angerissene halbrunde Labien. Wegen des hohen Bleigehalts entgingen die Pfeifen der Abgabe zu Kriegszwecken.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 4,7 4,8 4,9 Register von Heiko Lorenz
  5. Register teilweise von Schnitger und von Lorenz
  6. 6,0 6,1 Register von Klapmeyer
  7. Register teilweise von Klapmeyer und Schmid


Disposition seit 2005 n. Arp-Schnitger-Orgel-Datenbank (u.a.)

I Hauptwerk II Brustwerk Pedal
Quintadena 16'

Principal 8'

Rohrflöte 8'

Octave 4'

Super Octave 2'

Wald Flöte 2'

Quinte 11/2'

Sesquialtera 2f

Mixtur 4f

Trompete 8'

Gedackt 8'

Blockflöte 4'

Octave 2'

Spitzflöte 2'

Sifflöte 11/3'

Scharff 3f

Subbass 16'

Principal 8'

Octave 4'

Posaune 16'

Trompete 8'

Trompete 4'




Bibliographie

Anmerkungen: Die Manualklaviaturen sind erhalten, rekonstruiert wurden 2005 deren Untertastenbeläge (abgerundet, Vorbild Dedesdorf), die Pedalklaviatur und die drei Keilbälge.

OSV: Harald Vogel

Zitat Prof. Dr. h.c. mult. Harald Vogel (Quelle):
Die im 20. Jahrhundert ausgeführten Arbeiten an der Orgel in Ganderkesee zeigen eine schrittweise Annäherung an die Klangästhetik Schnitgers und die Bauweise seiner Werkstatt. Die letzte Restaurierung durch Heiko Lorenz repräsentiert den hohen Stand der Restaurierungspraxis und hat dem Instrument den ursprünglichen Glanz, die klangliche Fülle und Farbigkeit sowie eine singende (vokale) Qualität in den Einzelstimmen zurückgegeben. Die Klangwirkung ist für die Zuhörer in besonderer Weise attraktiv, da hier eine ausgezeichnete Akustik besteht, die bei den anderen norddeutschen Kirchen mit Schnitger-Orgeln nur in Ausnahmefällen vorhanden ist. Im Zusammenwirken von Raum und Instrument kann Ganderkesee einen Platz in der ersten Reihe der erhaltenen Schnitger-Orgeln einnehmen.

Literatur: siehe orgbase.nl

Groninger Orgelagenda 2002, S. 22

Seggermann/Weidenbach, Denkmalorgeln zwischen Weser u. Ems, S. 55

„Orgelkalender 2007 – Orgeln von Arp Schnitger“

"Die schönsten Orgeln" - Orgelkalender 2019 (St. Benno-Verlag Leipzig)

Discographie: Lieblingsstücke Folge 3 - Orgelwerke des Barock. Werke von Scheidemann, Praetorius, Schildt, Lübeck, Leyding, Weckmann, Tunder, Böhm und Buxtehude. Thorsten Ahlrichs. NOMINE 4245093, 2016, CD

The Art of Organ Sound - Orgel-Portrait. Werke von Scheidt, Scheidemann, Lorentz und Buxtehude. Harald Vogel. Edition Falkenberg / Organeum 9783954940967, 2016, CD

Arp Schnitger in Niedersachsen - Wege zu Schnitger. Darin: Werke von Buxtehude, Lübeck und Scheidt. Eudald Danti. Arp Schnitger Gesellschaft CD437 / NOMINE, erweiterte Neuauflage 2014, CD

Die Arp-Schnitger-Orgel in Ganderkesee. Werke von Peter Hasse d.Ä., van den Kerkhoven, Speth, Scheidemann, Ritter, Hanff, Buxtehude, Lüken, Bruhns. Peter Elgeti. D. und W. Schmidt, Ganderkesee ZN9709, 1997, CD

Die Arp-Schnitger-Orgel zu Ganderkesee. Werke von Franz Tunder, Johann Nikolaus Hanff, Andreas Kneller, Vincent Lübeck, John Stanley, Johann Pachelbel, Dirk Lüken. Peter Elgeti. Ev.-luth. Kirchengemeinde Ganderkesee ZN 86 123, 1986, LP

The Golden Age Of The Organ. Edward Power Biggs. Columbia Masterworks M2L 297, 1964, LP

Historische Orgeln Aus Norddeutschland II. Darin: Werke von Reincken und Anonymous. Albert de Klerk, Piet Kee. Telefunken 6.35265 DX, 1961+63, LP

Barock-Orgeln in Nordeutschland. Darin: Werke von Reincken und Anonymous. Albert de Klerk, Piet Kee. Telefunken "Das Alte Werk" ‎SAWT 9436-B, 1963, LP

Bach: The Eight Little Preludes And Fugues played on eight famous European classic organs. Edward Power Biggs. Columbia Masterworks ML 5078, 1956, LP

(Vollständigkeit anstrebende Diskografie bei arpschnitger.nl)

Weblinks: Seite der Kirchengemeinde, Kirchenmusik

Website des Kantors Thorsten Ahlrichs

Youtube-Kanal "Arp-Schnitger-Orgel, Ganderkesee"


Wikipedia-Eintrag

Einträge in der Arp-Schnitger-Orgel-Datenbank, Fock-Archiv (1935/1945)

Die Orgel auf nomine.net

Eintrag auf orgbase.nl

Eintrag auf arp-schnitger-kulturerbe.de

Eintrag bei orgel-owl.de


Zeitungsartikel: 19 Organisten in 320 Jahren

Zeitungsartikel zu einem Meisterkurs: Hochmaß an vielgestaltiger Orgelkunst

Artikel zum Tag des offenen Denkmals 2020: Kirche in Ganderkesee lädt zu Konzert an Schnitger-Orgel

Konzertrezension: Klangsensible Konzertkunst

Radiobeitrag: Ein Stradivari der Orgel (7/12): Schnitgers Exportmodelle. Eine Sendung von Harald Vogel und Hans-Heinrich Raab, 28. Juli 2019 NDR Kultur.

3D-Rundgang St.-Cyprian- und Corneliuskirche Ganderkesee



Ganderkesee Arp Schnitger-Orgel - Thorsten Ahlrichs im Gespräch:


Nikolaus Bruhns Praeludium e-moll, Arp Schnitger Orgel Ganderkesee, Thorsten Ahlrichs:


Arp Schnitger Orgel, Ganderkesee / Abraham van den Kerckhoven, Fantasia in d, Thorsten Ahlrichs:


Arp Schnitger Orgel, Ganderkesee / Wie schön leuchtet der Morgenstern, B. Matter; Thorsten Ahlrichs: