Stolpen/Altstadt, St. Lorenz: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. September 2019, 12:42 Uhr


Orgelansicht Stolpen-Altstadt
Orgelbauer: Herbrig, Wilhelm Leberecht (1840-?)
Baujahr: 1856
Geschichte der Orgel: Um 1100 kommen erste Siedler aus Franken. Die Kirche (wahrscheinlich auch aus Holz) wurde dem hl. Laurentius gewidmet.1429 fallen die Hussiten ein und verbrennen den Ort aus Rache wegen der Verbrennung von Jan Hus in Konstanz 1415. Der Wiederaufbau des Ortes und der Kirche begann nach dem Rückzug der Hussitten. Die Lorenzkirche wird als Saalbau errichtet . 1559 wird das Amt Stolpen mit 20 Jahren Verspätung lutherisch.

1815 können aufgrund von Bauschäden die Gottesdienste nicht mehr abgehalten werden. Das Geld fehlt für eine Sanierung. Um 1832 wird die Kirchensanierung mit einem Umbau abgeschlossen. 1854-1856 erbaut Wilhelm Leberecht Herbrig die neue Orgel. Um 1970 wird die Kirche innen erneuert und um 1992 außen.

Umbauten: 1914 müssen die Prospektpfeifen aus Zinn zu Kriegszwecken abgeliefert werden und können erst 1921 ersetzt werden (Zinklegierung, silbern angestrichen).

Die Orgel wurde nur wenig verändert und ist deshalb fast im Originalzustand erhalten geblieben.

2006 Mai bis September Restaurierung des Instruments durch Johannes Lindner, Radebeul (Orgelwerk) und Schirmer & Ander, Dresden (Gehäuse). Es erfolgt der Einbau neuer Prospektpfeifen aus Zinn.

Stimmtonhöhe: 449 Hz
Temperatur (Stimmung): gleichstufig temperiert
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 11
Manuale: 1
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: Pedalkoppel original Herbrig





Disposition

1. Manual (C-d) Pedal (C-c')
1. Principal 8‘ Holz ab G Zinn, rekonstruiert durch OB Wegscheider (Hartmut Schütz)

2. Gedackt 8‘ Holz, ab c° Metall, original Herbrig

3. Viola da Gamba 8‘ Holz, ab c° Zinn, original Herbrig

4. Octave 4‘ Probezinn, original Herbrig

5. Flauto 4‘ Metall, gedeckt, original Herbrig

6. Octave 2‘ Probezinn, original Herbrig

7. Quinta 3‘ Zinn, rekonstruiert Laukhuff

8. Cornet 3fach, Zinn, ab c‘, rekonstruiert Laukhuff

9. Mixtur 3fach, Probezinn, original Herbrig

10. Principalbass 8‘ Holz, offen, original Herbrig

11. Subbass 16‘ Holz, gedeckt, original Herbrig



Bibliographie

Literatur: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Mann, Klaus: Die Wilhelm-Leberecht-Herbrig-Orgel 1856-2006 in der St. Lorenz-Kirche zu Stolpen-Altstadt. Stolpen: Kulturwerkstatt 2006

Die Rettung eines Kulturdenkmals in einer Dorfkirche : zur Geschichte der Wilhelm-Leberecht-Herbrig-Orgel von 1856 in der St.-Lorenz-Kirche zu Stolpen-Altstadt / Klaus Mann In: Sächsische Heimatblätter : Zeitschrift für sächsische Geschichte, Landeskunde, Natur und Umwelt . - Niederjahna : Zentrum für Kultur, Geschichte ; Dresden : Sächsisches Druck- und Verlagshaus. - Bd. 53 (2007), 1, S. 40-51

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012

Weblinks: Stolpen-Altstadt St. Lorenz Kirche

Wikipedia, Stolpen

Stolpen, Orgelbauerfamilie Herbrig