Meißen, Dom (Hauptorgel): Unterschied zwischen den Versionen

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== Jehmlich-Orgel 1912-???? ==
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== Jehmlich-Orgel 1912-1972 ==
 
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{{Orgelbeschreibung/ohne_Landkarte
 
|BILD 3= 15544-Meißen-1913-Dom, Lettner und Orgel-Brück & Sohn Kunstverlag.jpg        |BILD 3-Text= Ehemalige Jehmlich-Orgel an der Nordwand auf Höhe des Lettners.
 
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|ERBAUER        = Gebr. Jehmlich
 
|ERBAUER        = Gebr. Jehmlich
 
|BAUJAHR        = 1912
 
|BAUJAHR        = 1912
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|UMBAU          =1927 Ersatz der Prospektpfeifen
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|GEHÄUSE        =''"Das braun-rot gestrichene Gehäuse im Renaissance-Stil umschließt die licht und geräumig aufgestellten Kegelladen mit dem teils alten neu-aufgearbeiteten, teils neuen Pfeifenwerk."''
 
|GESCHICHTE      = Die Jehmlich-Orgel befand sich nahezu an derselben Stelle, an der heute die Lettnerorgel der Firma Eule steht. Sie wurde unter Wiederverendung von Material aus der Kreutzbach-Orgel gebaut.
 
|GESCHICHTE      = Die Jehmlich-Orgel befand sich nahezu an derselben Stelle, an der heute die Lettnerorgel der Firma Eule steht. Sie wurde unter Wiederverendung von Material aus der Kreutzbach-Orgel gebaut.
 
Die ''Zeitschrift für Instrumentenbau'' konstatiert: "''Die Herren Jehmlich haben es verstanden, dem alten Pfeifenwerk eine klangvolle und veredelte Intonation zu geben, was bei den Mensuren und der Bauweise Kreutzbachs nicht immer einfach war. Durch die neuhinzugekommenen Register hat die Disposition sehr gewonnen, eine weitere Ergänzung durch vier Register ist in der Windladenanlage vorgesehen. Der Gesamtklang des Werkes ist von feierlicher Würde, voll und satt ohne aufdringlichen Mixturenlärm, dabei doch für das Ohr des Spielers am Spieltisch vollständig klar, während im übrigen Raume der Nachhall ziemlich beeinträchtigend wirkt."''
 
Die ''Zeitschrift für Instrumentenbau'' konstatiert: "''Die Herren Jehmlich haben es verstanden, dem alten Pfeifenwerk eine klangvolle und veredelte Intonation zu geben, was bei den Mensuren und der Bauweise Kreutzbachs nicht immer einfach war. Durch die neuhinzugekommenen Register hat die Disposition sehr gewonnen, eine weitere Ergänzung durch vier Register ist in der Windladenanlage vorgesehen. Der Gesamtklang des Werkes ist von feierlicher Würde, voll und satt ohne aufdringlichen Mixturenlärm, dabei doch für das Ohr des Spielers am Spieltisch vollständig klar, während im übrigen Raume der Nachhall ziemlich beeinträchtigend wirkt."''
  
Bis wann die Jehmlich-Orgel genau existierte, ist zur Zeit nicht bekannt.
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Reparaturen bzw. Umbauten an der Jehmlich-Orgel wurde in den Jahren 1921, 1944, 1946/47 und 1950 vorgenommen.
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Die Grundtönigkeit des Werkes, die dem später vorherrschenden Zeitgeist des Neobarock entgegen stand, führte letztendlich zum Abbau der Jehmlich-Orgel und zu dem heute noch bestehenden Neubau durch Eule.  
 
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|MANUALE        = 3 C-a<sup>3</sup>
 
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|PEDAL          = C-f<sup>1</sup>
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Spitzflöte 4'
 
Spitzflöte 4'
  
Nassat  
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Waldflöte 2'
 
Waldflöte 2'
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Geigenprinzipal 8'
 
Geigenprinzipal 8'
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Violine 8'
  
 
Liebl. Gedeckt 8'
 
Liebl. Gedeckt 8'
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|GESCHICHTE      = Die Kreutzbach-Orgel wurde 1910-1912 durch die spätere Jehmlich-Orgel ersetzt.
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|GESCHICHTE      = Die Kreutzbach-Orgel wurde 1910-1912 durch die spätere Jehmlich-Orgel ersetzt. Das Pfeifenwerk wurde dabei mitverwendet.
 
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|WERK 4          = Pedal
 
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Principalbass 16' <ref name="Appel">Diese Register gehörten zur sogenannten &bdquo;Pedal-Abtheilung I&ldquo; und konnten mittels eines Collectivtrittes, ähnlich den in Frankreich üblichen Appelltritten, eingeführt werden.</ref>
  
 
Violonbass 16' <ref name="Appel"/>
 
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== Donat-Orgel (1665-1870) ==
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== Donat-Orgel 1665-1870==
 
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|GESCHICHTE      = Die ursprüngliche Disposition von Donat ist nicht überliefert.
Standort auf der Westempore. Im Oberwerk 12 Stimmen, im Brustwerk 6 Stimmen, darunter eine Trompete (vermutlich 8', Corpora 2 2/3'), im Rückpositiv Io Stimmen, darunter 2 Zungenstimmen (vermutlich Dulcian-Regal 16' und Trichter-Regal 8'), im Pedal
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4 Stimmen (vermutlich Subbaß 16', Posaune 16', Trompete 8', Schalmei 4'.).
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(nach ''Dähnert''):
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Standort auf der Westempore. Im Oberwerk 12 Stimmen, im Brustwerk 6 Stimmen, darunter eine Trompete (vermutlich 8', Corpora 2 2/3'), im Rückpositiv 10 Stimmen, darunter 2 Zungenstimmen (vermutlich Dulcian-Regal 16' und Trichter-Regal 8'), im Pedal 4 Stimmen (vermutlich Subbaß 16', Posaune 16', Trompete 8', Schalmei 4').
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1752/53 setzt Johann Ernst Hähnel (Meißen) die wahrscheinlich bereits vordem umgestaltete Orgel instand, deren Rückpositiv vermutlich um 1700 entfernt worden war.
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Am 14.8.1752 werden 200 Taler zur Reparatur bewilligt. Am 24.1.1753 beurteilt der Organist Christian Gottlob Naumann die Arbeit als so gut, daß Hähnel »eine kleine Ergötzlichkeit gegönnt werden könnte«.
  
1752/53 setzt Johann Ernst Hähnel, Meißen, die wahrscheinlich bereits vordem umgestaltete Orgel instand, deren Rückpositiv vermutlich um 1700 entfernt
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1765 begutachtet Hähnel die Orgel. Die Reparatur wird jedoch von Jahr zu Jahr verschoben.
  
Die barocke Donat-Orgel wurde 1870 nach Engalnd verkauft und und durch die neue Kreutzbach-Orgel ersetzt.
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Die barocke Donat-Orgel wurde 1870 nach England verkauft und und durch die neue Kreutzbach-Orgel ersetzt.
 
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== Fritzsche-Orgel (1605-1638) ==
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== Fritzsche-Orgel 1605-1638 ==
 
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|GESCHICHTE      = Am 13.11.1601 gibt es Verhandlungen des Domkapitels in Wurzen, das den Kurfürsten um Überlassung von 30 oder 40 Talern für die Anschaffung eines kleinen Werkes oder Positivs bittet. Man habe sich seit 1547 mit einem Positiv beholfen, »welches der Organist gehalten, in zukunft aber es demselben zu schwehr werden will.
 
|GESCHICHTE      = Am 13.11.1601 gibt es Verhandlungen des Domkapitels in Wurzen, das den Kurfürsten um Überlassung von 30 oder 40 Talern für die Anschaffung eines kleinen Werkes oder Positivs bittet. Man habe sich seit 1547 mit einem Positiv beholfen, »welches der Organist gehalten, in zukunft aber es demselben zu schwehr werden will.
1603 baut Gottfried Fritzsche in der Nähe des Westturms in Schwalbennestform eine 7stimmige Orgel mit Rückpositiv, die Ambrosius Sachse aus Dresden im Mai 1604 erstmals spielt. Diese Orgel wird am 7.3.1638 zerstört.
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1603 baut Gottfried Fritzsche in der Nähe des Westturms in Schwalbennestform eine 7stimmige Orgel mit Rückpositiv, die Ambrosius Sachse aus Dresden im Mai 1604 erstmals spielt. Diese Orgel wird am 7.3.1638 während des 30jährigen Krieges zerstört.
 
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|GESCHICHTE      = Eine frühe gotische Orgel, die im Meißener Dom existiert haben muss, wurde am 27. April des Jahres 1547 durch Blitzeinschlag zerstört: "''Am 27.4.1547 schlägt der Blitz in die drey hohen spitzen der Thumbkirchen / zerschmeisset vnd zerschmeltzet alle Glocken / sampt der grossen Orgel von der wand herab«. Die dadurch ebenfalls in Mitleidenschaft gezogene Orgel der Begräbniskapelle der Fürsten »forn vber der thür«, das heißt über dem Eingang vom Schloßhof her, wird später als Geschenk des Kurfürsten an die Klosterkirche in Mühlberg abgegeben.
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|GESCHICHTE      = Eine frühe gotische Orgel, die im Meißener Dom existiert haben muss, wurde am 27. April des Jahres 1547 durch Blitzeinschlag zerstört: "''Am 27.4.1547 schlägt der Blitz in die drey hohen spitzen der Thumbkirchen / zerschmeisset vnd zerschmeltzet alle Glocken / sampt der grossen Orgel von der wand herab«. Die dadurch ebenfalls in Mitleidenschaft gezogene Orgel der Begräbniskapelle der Fürsten »forn vber der thür«, das heißt 'über dem Eingang vom Schloßhof her', wird später als Geschenk des Kurfürsten an die Klosterkirche in Mühlberg abgegeben.
  
 
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Aktuelle Version vom 22. Januar 2024, 13:48 Uhr


Blick zur derzeit noch leeren Westempore, auf der künftig das Kernstück der neuen Jehmlich-Weimbs-Orgel aufgestellt werden wird.
Orgelbauer: Gemeinschaftsprojekt der Firmen Jehmlich Orgelbau (Dresden) und Weimbs Orgelbau (Hellenthal)
Baujahr: 2027-2029 (geplant)
Geschichte der Orgel: Bis 2029 soll der Meißener Dom mit einer neuen Hauptorgelanlage ausgestattet werden, die als Gemeinschaftsprojekt der Firmen Weimbs und Jehmlich erbaut werden wird. Die Orgelanlage wird sich dabei auf drei Standorte verteilen: Westempore, eine als Basilikales Joch bezeichnete Seitenempore sowie der Platz hinter dem Hochaltar im Ostchor.
Windladen: Schleifladen / Einzeltonladen
Spieltraktur: elektrisch
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 60 (86)
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln: tba

Spielhilfen: tba

Nebenregister: Röhrenglocken, Schalenglocken[1], Harfe



Geplante Disposition (2029)[2]

Hauptwerk
(Westempore)
Positiv
(Westempore)
Schwellwerk 1[3]
(Basilikales Joch)
Schwellwerk 2[3]
(Basilikales Joch)
Fernwerk[4]
(Hochaltar)
Pedal
(Westempore)
Bordun 16'

Principal 8'

Hohlflöte 8'

Gedeckt 8'

Gambe 8'

Quinte 51/3'

Octave 4'

Spitzflöte 4'

Quinte 22/3'

Superoctave 2'

Mixtur 4f 11/3'

Cornett 5f 8'

Trompete 16'

Trompete 8'

Principal 8'

Gedackt 8'

Salicional 8'

Flauto amabile 8' [5]

Prinzipal 4'

Flauto dolce 4'

Nasard 22/3'

Doublette 2'

Terz 13/3'

Progressio 2-4f 2'

Clarinette 8' [6]


Solo
(Westempore)

Tuba 16'

Tuba 8' [7]

Tuba 4' [7]

Principal 16'

Violoncello 16'

Principal 8' [8]

Geigenprincipal 8'

Cello 8' [9]

Octave 4' [10]

Fugara 4' [9]

Cornopean 16'

Trompette harmonique 8'

Oboe 8'

Clarinette 8' [6]

Clairon harmonique 4'

Lieblich Gedackt 16'

Harmonic Flute 8'

Gedackt 8' [11]

Violone 8'

Vox coelestis 8' [12]

Flöte 4' [11]

Harmonic Flute 4' [10]

Flageolet 2'

Progressio 3-5f 22/3'

Euphon 16' [6]

Corno di Basetto 8' [13]

Quintatön 16'

Principal 8'

Bourdon 8'

Echo-Gambe 8'

Unda Maris 8'

Traversflöte 4'

Viola 4'

Mixtur 4f 11/3'

Horn 8'

Vox angelica 8' [6]

Physharmonika 8' [14]

Kontrabass 32'

Untersatz 32' [15]

Principalbass 16'

Violon 16' [16]

Subbass 16'

Octavbass 8' [17]

Cello 8' [16]

Gedacktbass 8' [18]

Octave 4' [17]

Kontraposaune 32'

Posaune 16' [19]

Trompetenbass 8' [10]

Clairon 4' [20]


Pedal
(Basilikales Joch)
[21]

Principal 16'

Violonbass 16'

Lieblich Gedackt 16'

Octavbass 8'

Violoncello 8'

Gedackt 8'

Principal 4'

Fugara 4'

Flöte 4

Euphon 16'

Corno di Basetto 8'


Anmerkungen:

  1. Über dem Gewölbe untergebracht! Der Klangaustritt erfolgt über das Heilig-Geist-Loch.
  2. Die Anzahl der Manuale ist bisher nicht bekannt. Möglicherweise wird eine freie Werkzuteilung zu den Manualen realisiert.
  3. 3,0 3,1 Sämtliche Register des Teilwerks im Basilikalen Joch befinden sich in einem gemeinsamen Schwellkasten!
  4. Schwellbar.
  5. Ab g0.
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Bisher nicht bekannt, ob auf- oder durchschlagend.
  7. 7,0 7,1 Extension aus der Tuba 16'.
  8. Extension aus dem Principal 16'.
  9. 9,0 9,1 Extension aus dem Violoncello 16'.
  10. 10,0 10,1 10,2 Eigenständig!
  11. 11,0 11,1 Extension aus dem Lieblich Gedackt 16'.
  12. Ab c0.
  13. Extension aus dem Euphon 16'.
  14. Durchschlagend! In einem eigenen Schwellkasten untergebracht.
  15. In der Pfeifenpatenschaftstabelle sind für den Untersatz 32' 18 Töne angegeben, also weniger als bei völliger Eigenständigkeit (30 Pfeifen), aber mehr als bei einer Extension aus dem Subbass 16' (12 Töne). Ob es sich um eine Teilakustische Lösung handelt, wie z.B. bei dem 2020 ergänzten Untersatz 32' in der Michaelskirche Ottobrunn, ist bisher unklar.
  16. 16,0 16,1 Extension aus dem Kontrabass 32'.
  17. 17,0 17,1 Extension aus dem Principalbass 16'.
  18. Extension aus dem Subbass 16'.
  19. Extension aus der Kontraposaune 32'.
  20. Extension aus dem Trompetenbass 8'.
  21. Sämtliche Pedalregister sind Transmissionen aus einem der beiden Teilwerke des Basilikalen Joches und befinden sich auf Einzeltonladen.


Eule-Orgel (seit 1972)

Orgelbeschreibung

Die Eule-Orgel von 1972 auf dem Lettner
Orgelbauer: Hermann Eule (Bautzen)
Baujahr: 1972
Geschichte der Orgel: Die 1972 erbaute Eule-Orgel erfüllt bis heute die Funktion der Hauptorgel, die sie bis 2029 an die neue Jehmlich-Weimbs-Orgel abtreten wird. Das Instrument bleibt als Zweitinstrument erhalten. Weitere Informationen im Artikel Lettnerorgel.
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 40
Manuale: 3 C-g3
Pedal: C-f1



Jehmlich-Orgel 1912-1972

Orgelbeschreibung

Ehemalige Jehmlich-Orgel an der Nordwand auf Höhe des Lettners.
15542-Meißen-1913-Kanzel, Lettner und Orgel-Brück & Sohn Kunstverlag.jpg
Orgelbauer: Gebr. Jehmlich
Baujahr: 1912
Geschichte der Orgel: Die Jehmlich-Orgel befand sich nahezu an derselben Stelle, an der heute die Lettnerorgel der Firma Eule steht. Sie wurde unter Wiederverendung von Material aus der Kreutzbach-Orgel gebaut.

Die Zeitschrift für Instrumentenbau konstatiert: "Die Herren Jehmlich haben es verstanden, dem alten Pfeifenwerk eine klangvolle und veredelte Intonation zu geben, was bei den Mensuren und der Bauweise Kreutzbachs nicht immer einfach war. Durch die neuhinzugekommenen Register hat die Disposition sehr gewonnen, eine weitere Ergänzung durch vier Register ist in der Windladenanlage vorgesehen. Der Gesamtklang des Werkes ist von feierlicher Würde, voll und satt ohne aufdringlichen Mixturenlärm, dabei doch für das Ohr des Spielers am Spieltisch vollständig klar, während im übrigen Raume der Nachhall ziemlich beeinträchtigend wirkt."

Reparaturen bzw. Umbauten an der Jehmlich-Orgel wurde in den Jahren 1921, 1944, 1946/47 und 1950 vorgenommen.

Die Grundtönigkeit des Werkes, die dem später vorherrschenden Zeitgeist des Neobarock entgegen stand, führte letztendlich zum Abbau der Jehmlich-Orgel und zu dem heute noch bestehenden Neubau durch Eule.

Umbauten: 1927 Ersatz der Prospektpfeifen
Gehäuse: "Das braun-rot gestrichene Gehäuse im Renaissance-Stil umschließt die licht und geräumig aufgestellten Kegelladen mit dem teils alten neu-aufgearbeiteten, teils neuen Pfeifenwerk."
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 45 (47)[1]
Manuale: 3 C-a3
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Normalkoppeln, Oberoktav III/II, Unteroktav III/II, Oberoktav III, 2 freie Kombinationen



Disposition

I. Manual II. Manual[2] III. Manual[3] Pedal
Prinzipal 16'

Prinzipal 8'

Viola di Gamba 8'

Hohlflöte 8'

Gemshorn 8'

Rohrflöte 8'

Oktave 4'

Salizet 4'

Quinte 22/3'

Oktave 2'

Kornett 3-4f.

Mixtur 4f.

Trompete 8'

Bordun 16'

Prinzipal 8'

Viola 8'

Gedackt 8'

Quintatön 8'

Flauto dolce 8'

Oktave 4'

Spitzflöte 4'

Nassat 22/3'

Waldflöte 2'

Mixtur 3f.

Klarinette 8'[4]

Gedackt 16'

Geigenprinzipal 8'

Violine 8'

Liebl. Gedeckt 8'

Traversflöte 8'

Salizional 8'

Voc coelestis 8'

Fugara 4'

Rohrflöte 4'

Piccolo 2'

Zymbel 3-4f.

Oboe 8'

Prinzipalbaß 16'

Subbaß 16'

Violonbaß 16'

Gedacktbaß 16' [5]

Oktavbaß 8'

Violoncello 8'

Gedecktbaß 8'

Oktavbaß 4'

Posaune 16'

Trompetenbass 8'

Anmerkungen

  1. darunter eine Transmission, sowie ein vorgesehenes Register
  2. im Schwellkasten
  3. im Schwellkasten; ausgebaut bis a4 (70 Töne)
  4. vorbereitet
  5. Transmission aus Bordun 16' (II. Manual)


Kreutzbach-Orgel 1870-1910

Orgelbeschreibung

Ehemalige Kreuzbach-Orgel auf der Westempore des Meißener Doms
Orgelbauer: Richard Kreutzbach
Baujahr: 1870
Geschichte der Orgel: Die Kreutzbach-Orgel wurde 1910-1912 durch die spätere Jehmlich-Orgel ersetzt. Das Pfeifenwerk wurde dabei mitverwendet.
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 44
Manuale: 3 C-f3
Pedal: 1 C-d3
Spielhilfen, Koppeln: II/I, I/P, II/P, Sperrventil jeweils für I und II, Einführungstritt („Collectivtritt“) für die Pedal-Abtheilung I, Calcant



Disposition

I Hauptwerk II Oberwerk III Echowerk [1] Pedal
Principal 16'

Principal 8'

Rohrflöte 8'

Gemshorn 8'

Gamba 8'

Quintflöte 51/3'

Octave 4'

Spitzflöte 4'

Quinte 22/3'

Octave 2'

Terz 13/5'

Flageolet 1'

Mixtur 4f

Cymbel 3f

Cornett 4f

Trompete 8' [2]

Bordun 16'

Principal 8'

Flauto dolce 8'

Gedackt 8'

Salicional 8'

Octave 4'

Rohrflöte 4'

Fugara 4'

Nasard 22/3'

Waldflöte 2'

Mixtur 3f

Fagott 16' [3]

Flauto traverso 8'

Gedackt 8'

Fugara 8'

Dolce 4'

Gambette 2'

Oboe 8' [2]

Principalbass 16' [4]

Violonbass 16' [4]

Subbass 16'

Quintbass 102/3' [4]

Principalbass 8'

Violoncello 8'

Gedacktbass 8'

Posaune 32' [4] [3]

Posaune 16' [4] [2]

Trompete 8' [4] [2]


Anmerkungen:

  1. Schwellbar.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Aufschlagend.
  3. 3,0 3,1 Durchschlagend.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 Diese Register gehörten zur sogenannten „Pedal-Abtheilung I“ und konnten mittels eines Collectivtrittes, ähnlich den in Frankreich üblichen Appelltritten, eingeführt werden.


Donat-Orgel 1665-1870

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Christoph Donat
Baujahr: 1665
Geschichte der Orgel: Die ursprüngliche Disposition von Donat ist nicht überliefert.

(nach Dähnert): Standort auf der Westempore. Im Oberwerk 12 Stimmen, im Brustwerk 6 Stimmen, darunter eine Trompete (vermutlich 8', Corpora 2 2/3'), im Rückpositiv 10 Stimmen, darunter 2 Zungenstimmen (vermutlich Dulcian-Regal 16' und Trichter-Regal 8'), im Pedal 4 Stimmen (vermutlich Subbaß 16', Posaune 16', Trompete 8', Schalmei 4').

1752/53 setzt Johann Ernst Hähnel (Meißen) die wahrscheinlich bereits vordem umgestaltete Orgel instand, deren Rückpositiv vermutlich um 1700 entfernt worden war.

Am 14.8.1752 werden 200 Taler zur Reparatur bewilligt. Am 24.1.1753 beurteilt der Organist Christian Gottlob Naumann die Arbeit als so gut, daß Hähnel »eine kleine Ergötzlichkeit gegönnt werden könnte«.

1765 begutachtet Hähnel die Orgel. Die Reparatur wird jedoch von Jahr zu Jahr verschoben.

Die barocke Donat-Orgel wurde 1870 nach England verkauft und und durch die neue Kreutzbach-Orgel ersetzt.

Umbauten: Umbau und Entfernung des Rückpositivs um 1700
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 32
Manuale: 3
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: »Cimpel Rad«; »Klengel«; Schwebung für das Haupt-und Unterwerk; 3 Sperrventile.



Disposition 1752/53 nach Dähnert

Hauptwerk Unterwerk Oberwerk Pedal
Bordun 16'

Principal 8'

Flaut major 8'[1]

Cornu acutum 8'[2]

Octava 4'

Flaut minor 4'[1]

Quinta 3'

Octava 2'

Sesquialter 2fach

Mixtur 4-6fach

Cimbel 

Flaut major 8'

Principal 4'

Flaut minor 4'

Octava 2'

Quinta 1½'

Mixtur 2'

Cornet 5fach

Dulcian 8'

Quintadena 8'

MittelFlaute 4'

Octava 2'

Sufflöt 1'

Trompete 8'

Subbaß 16'

Bordun 16'

Violon 16'

Violon 8'

Posaune 16'

Trompete 8'


Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 gedeckte Flöte
  2. Blockflöte

Fritzsche-Orgel 1605-1638

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Gottfried Fritzsche (auch: Frietzsch)
Baujahr: 1605
Geschichte der Orgel: Am 13.11.1601 gibt es Verhandlungen des Domkapitels in Wurzen, das den Kurfürsten um Überlassung von 30 oder 40 Talern für die Anschaffung eines kleinen Werkes oder Positivs bittet. Man habe sich seit 1547 mit einem Positiv beholfen, »welches der Organist gehalten, in zukunft aber es demselben zu schwehr werden will.

1603 baut Gottfried Fritzsche in der Nähe des Westturms in Schwalbennestform eine 7stimmige Orgel mit Rückpositiv, die Ambrosius Sachse aus Dresden im Mai 1604 erstmals spielt. Diese Orgel wird am 7.3.1638 während des 30jährigen Krieges zerstört.

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 17
Manuale: 2



Gotische Orgel vor 1547

Orgelbeschreibung

Geschichte der Orgel: Eine frühe gotische Orgel, die im Meißener Dom existiert haben muss, wurde am 27. April des Jahres 1547 durch Blitzeinschlag zerstört: "Am 27.4.1547 schlägt der Blitz in die drey hohen spitzen der Thumbkirchen / zerschmeisset vnd zerschmeltzet alle Glocken / sampt der grossen Orgel von der wand herab«. Die dadurch ebenfalls in Mitleidenschaft gezogene Orgel der Begräbniskapelle der Fürsten »forn vber der thür«, das heißt 'über dem Eingang vom Schloßhof her', wird später als Geschenk des Kurfürsten an die Klosterkirche in Mühlberg abgegeben.
Spieltraktur: mechanisch


Verweise

Bibliographie

Quellen/Sichtungen: Beschreibung der geplanten Domorgelanlage auf der Webseite des Meißener Doms (detaillierte Disposition in der Pfeifenpatenschaftstabelle)

Visualisierungen und Disposition der geplanten Domorgel auf der Webseite der Firma Weimbs

Nennung der Fritzsche-Orgel auf der Webseite Orgelpredigt.de

Literatur: - zur Donat-Orgel: Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen. Leipzig: VEB Deutscher Verlag für Musik (1980)

- zur Kreutzbach-Orgel: (a) Fritz Oehme: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreiche Sachsen. Band II. Im Selbstverlag des Verfassers (1897), S.70 [Nachdruck Ed. Peters, Leipzig (1978)]; (b) Klaus Walter, Gert Rothe, Wolfram Hackel, Jiři Kocourek: Richard Kreutzbach (1839-1903): Leben und Werk." In: Acta Organologica 34, Merseburger, Kassel 2015 (=270. Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde)

- zur Jehmlich-Orgel: Orgel-Nachrichten. Zeitschrift für Instrumentenbau 33(6) 1912/13, 21. November 1912, S.237-239