Dürrröhrsdorf-Dittersbach/Stürza, Dorfkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23. November 2024, 09:57 Uhr


Orgelbauer: Gebrüder Jehmlich (Bruno&Emil) aus Dresden, op.468
Baujahr: 1933
Geschichte der Orgel: 1346 erfolgte der Bau der Kirche.

1703 wurde in den Kirchenakten der Bau einer neuen Orgel erwähnt, aber nicht der Name des Erbauers und Einzelheiten zur Orgel.

1742 erbauten Andreas Mager und Johann Christian Pfützner aus Pulsnitz eine neue Orgel für die Stürzaer Kirche mit 16 Registern auf einem Manual und Pedal. Am 5. Juli 1742 kam es in Pulsnitz zu einem Stadtbrand, dem die Stadtkirche und benachbarte Häuser zum Opfer fielen. Der Orgelbauer Andreas Mager hatte diesen Brand durch Unachtsamkeit beim Kochen von Leim bei der Reparatur der Orgelbälge in der Kirche ausgelöst. Er wurde daraufhin der Stadt verwiesen. Die Orgel in Stürza baute J. Chr. Pfützner allein weiter.

1850 erhielt die Gemeinde eine neue Orgel von Wilhelm Leberecht Herbrig mit 18 Registern auf 2 Manualen und Pedal. Am 23. Oktober 1850 wurde die fertige Herbrig-Orgel in Stürza von Carl Gustav Kirsten, Kantor und Organist in Stolpen geprüft. Sein Gutachten vom 29.10.1850 „Das Werk ist in allen seinen einzelnen Teilen nicht nur mit größter Genauigkeit gearbeitet, sondern auch aus den besten Materialien gefertigt, so dass sich das ganze Werk in jeder Beziehung als ein vorzüglich lobenswertes darstellt.“

1892 erfolgte eine Reparatur der Orgel.

1917 mussten die Prospektpfeifen aus Zinn an die Kriegsindustrie abgegeben werden.

1933 wurde die Herbrig-Orgel von 1850 durch ein Werk der Gebrüder Jehmlich, Dresden, ersetzt. Bisher ist nicht bekannt, aus welchen Gründen und von wem dieser Neubau betrieben wurde. Diese Orgel erhielt erst nur 10 Register und damit 8 Register weniger als 1850. Weitere Register waren geplant, sind aber später nicht eingebaut worden. In die neue Orgel wurde kein Pfeifenwerk von W. L. Herbrig übernommen. Die Register enthalten z.T. Zinkpfeifen. Nur die Gehäusefront, der Prospekt von 1850 blieb unverändert erhalten. An der Stelle des Spielschranks wurde der neue pneumatische Spieltisch eingefügt, der mit Rolljalousie verschlossen wird. 1965 gab es eine Generalüberholung der Orgel durch den Orgelbauer Leopold Nitzschmann (1895-um1965) aus Allenstein [Olsztyn], Schwerin.

2016 erfolgte eine Überholung und Reinigung der Orgel durch die Werkstatt von Christoph Rühle, Moritzburg.

Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 10
Manuale: 2, C-g³
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Manualkoppel II-I, Pedalkoppel I, Pedalkoppel II, Oberoktavkoppel II-I, Oberoktavkoppel II-II, Unteroktavkoppel II-I



Disposition der Jehmlich-Orgel von 1933

I.MANUAL II.MANUAL PEDAL
Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Oktave 4'

Gemshorn 4'

Quinte 2 2/3'

Oktave 2'

Gedackt 8'

Geigenprinzipal 4'

Oktave 2'

Subbaß 16'


Disposition der Herbrig-Orgel von 1850


Disposition der Mager-Pfützner-Orgel von 1742



Bibliographie

Literatur: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Wolfram Hackel, Klaus Mann: Zu den Orgeln in der Kirche Stürza. [2010]

Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.239 Andreas Mager, Stürza; S.286 Orge von Johann Christian Pfützner (1708-1770), Stürza

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Bd.2, S.31, Stürza, Orgel von Wilhelm Leberecht Herbrig.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.167 Stürza.

Weblinks: Wikipedia, Stürza

Sandstein-Musik, Stürza

Herbrig-Orgel in Stürza (Hackel und Mann 2010

Wikipedia, Wilhelm Leberecht Herbrig

Wikipedia, Jehmlich Orgelbau Dresden