Friedberg (Hessen), Stadtkirche Unserer Lieben Frau: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. Mai 2024, 16:39 Uhr
Adresse: Engelsgasse, 61169 Friedberg (Hessen)
Gebäude: evangelische Stadtkirche Unserer Lieben Frau
Orgelbauer: | Werner Bosch, Niestetal |
Baujahr: | 1964/65 |
Geschichte der Orgel: | Die Disposition wurde von Kantor W. Jahr in Absprache mit dem Erbauer entworfen. |
Umbauten: | 2021/22 Generalüberholung und Erweiterung um zwei romantisch geprägte Schwellwerke auf den Seitenemporen mit insgesamt elf neuen Pfeifenreihen. Dabei wurde auch die Spieltraktur erneuert und eine neue Spielanlage durch Martin Bosch erstellt. Die Arbeiten wurden in Zusammenarbeit mit dem Orgelbauer Kilian Gottwald, Kirchhain durchgeführt.[1] Der OSV Thomas Wilhelm berichtet in den KiMuNa (s. Literatur) über diese Erweiterung: "Nach intensiven Überlegungen wurde einem Konzept der Erbauerwerkstatt in Zusammenarbeit mit dem Orgelbaumeister Kilian Gottwald aus Amöneburg der Zuschlag erteilt. (...) Unter Verwendung von Elementen des Multiplexsystems werden aus 11 Reihen 21 Register ausgezogen, die sowohl vom vierten Manual als auch unabhängig auf jedem anderen Werk gespielt werden können, im Pedal in einer sinnvollen Auswahl."
Demzufolge wurden sowohl die Anlage wie auch der Klang der ursprünglichen Orgel von 1964/65 nicht verändert, da sich die Orgel diesem Breicht nach musikalisch "in der reichen Akustik der gotischen Hallenkirche durchaus bewährt" habe.[1] Lediglich die beiden gemischten Stimmen Rauschquinte II (Hauptwerk) und Terznone II (BW) wurden auf einzelne Schleifen gestellt. |
Gehäuse: | Das Gehäuse wurde von Dipl.-Ing. Theo Kellner, Frankfurt/Main, entworfen. |
Stimmtonhöhe: | a¹ = 440 Hz |
Temperatur (Stimmung): | gleichstufig |
Windladen: | Schleifladen, Einzeltonladen für IV. Manual und die großen Labialregister des Pedals (ursprünglich nur Schleifladen) |
Spieltraktur: | mechanisch/elektrisch |
Registertraktur: | elektrisch |
Registeranzahl: | 77 Register, davon 11 Extensionen und 9 Transmissionen, also 57 klingende Register (ursprünglich 44 Register) |
Manuale: | 4 C-g3 (ursprünglich 3) |
Pedal: | C-f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Normalkoppeln: III/I, IV/I, I/II, III/II, IV/II, IV/III, I/Ped, II/Ped, III/Ped, IV/Ped; Suboktavkoppel III/II 16'
2021/22: Setzeranlage (1964/65: 3 freie Vorbereitungen; 2 feste Kombinationen: Prinzipalchöre Manuale - Prinzipalchor Pedal, Organo Pleno Handregister ab Handregister zu den freien Kombinationen 8 Zungenabsteller). 3 Schwelltritte und Anzeiger |
Disposition seit 2022[2]
Rückpositiv (I) | Hauptwerk (II) | Brustwerk (III) (SW)[3] | Schwellwerk I links[4] | Schwellwerk II rechts[4] | Pedalwerk |
Bleigedackt 8'[5]
Quintade 8' Praestant 4' Koppelflöte 4' Spitzflöte 2' Quinte 1 1/3' Sesquialtera II 2 2/3' Scharf IV-V 1' Dulzian 16'
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Pommer 16'[6]
Principal 8' Rohrflöte 8' Octave 4' Gedackt 4'[5] Quinte 2 2/3' Octave 2' Blockflöte 2' Mixtur IV-V 2' Zimbel II 1/2'[8] Trompete 8' |
Quintade 16'[9]
Gedackt 8'[5] Violflöte 8' Offenflöte 4'[6] Nasat 2 2/3' Principal 2' Flachflöte 2' Terz 1 3/5' Nachthorn 1' None 8/9' Zimbel III-IV 2/3' Oboe 8'[10] Helltrompete 4'
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Bordun 16´
Diapason 8´ * Bordun 8' Konzertflöte 8' * Diapason 4' * Konzertflöte 4' * Piccolo 2' Cornett III-IV 8' Progressio IV-V 2 2/3' Tuba 16' * Tuba 8' * Tuba 4´' |
Gambe 16´
* Gambe 8´ Vox coelestis 8' Lieblich Gedackt 8'[11] * Lieblich Gedackt* 4' * Gambe* 4' * Vox coelestis* 4' Harmonia aetheria III 2 2/3' Klarinette 8'[12] Tremulant |
Contrabaß 32'[13]
Principalbaß 16' Subbaß 16' Bourdon 16'[14] Salicetbaß 16'[14] Quintbaß 10 2/3' Octavbaß 8' Spitzflöte 8' Flötbaß 8'[14] Salicetbaß 8'[14] * Quintbaß 5 1/3'[15] Octavbaß 4'[14] Gemshorn 4' Nachthorn 2' Baßzink III 3 1/5'[16] Pedalmixtur IV-VI 2' Posaune 16' Tuba 16'[14] Trompete 8' Tuba 8'[14] Clarine 4' Tuba 4'[14] |
- Anmerkungen
- ↑ Hochspringen nach: 1,0 1,1 s. Literatur, Kirchenmusikaliche Nachrichten, S. 37.
- ↑ nach den Angaben in KiMuNa (s. Literatur) und auf der Seite der Fa. Bosch (s.u.)
- ↑ ehemaliges "Schwellwerk" der Orgel von 1965
- ↑ Hochspringen nach: 4,0 4,1 2021/22 neu; jedem Manual zuschaltbar (Registerwippen auf jedem Manual vorhanden); Register mit *) aus Extensionsreihen
- ↑ Hochspringen nach: 5,0 5,1 5,2 Register von Johannes Mayer aus dem Jahr 1756
- ↑ Hochspringen nach: 6,0 6,1 6,2 Register von G. F. Steinmeyer aus dem Jahr 1908
- ↑ In dem unter den Literaturquellen genannten Artikel von Thomas Wilhelm wird auf die Besonderheit dieses Registers aus dem Jahr 1908 hingewiesen und mitgeteilt, dass es in "Drehkegelbauweise" ausgeführt sei.
- ↑ Enthält einen Terzchor.
- ↑ Register teilweise von Johannes Mayer aus dem Jahr 1756, teilweise von G. F. Steinmeyer aus dem Jahr 1908.
- ↑ Register teilweise von G. F. Steinmeyer aus dem Jahr 1908 und teilweise aus 2022
- ↑ doppelt labiiert
- ↑ aufschlagend
- ↑ In der Dispositionszusammenstellung der KiMuNa als Transmission gekennzeichnet, allerdings ist die Herkunft nicht genannt, vermutlich handelt es sich um ein akustisches Register, das aus einem der beiden Pedal-16'-Register under der Quinte 10 2/3' erzeugt wird, die im Rahmen der Überholung auf Einzeltonladen gestellt wurden.
- ↑ Hochspringen nach: 14,0 14,1 14,2 14,3 14,4 14,5 14,6 14,7 Transmission aus dem IV. Manual
- ↑ Extension aus Quintbaß 10 2/3'
- ↑ besteht aus den Chören 3 1/5'+2 2/7'+1 7/9'
Die ursprüngliche Disposition von 1964/65
Disposition 1965-2021
Rückpositiv (I) | Hauptwerk (II) | Schwellwerk (III) | Pedalwerk |
Bleigedackt 8'[1]
Quintade 8' Praestant 4' Koppelflöte 4' Spitzflöte 2' Quinte 1 1/3' Sesquialtera II 2 2/3' Scharf IV-V 1' Dulzian 16' Vox humana 8'[1]
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Pommer 16'[1]
Prinzipal 8' Rohrflöte 8' Oktave 4' Gedackt 4'[1] Blockflöte 2' Rauschpfeife II 2 2/3' Mixtur IV-VI 2' Zimbel II 1/2' Trompete 8' |
Quintade 16'[1]
Gedackt 8'[1] Violflöte 8' Offenflöte 4'[1] Nasat 2 2/3' Prinzipal 2' Flachflöte 2' Nachthorn 1' Terznone II 1 3/5'+8/9' Zimbel III-IV 2/3' Oboe 8'[1] Helltrompete 4'
|
Prinzipalbaß 16'
Subbaß 16' Quintbaß 10 2/3'[1] Oktavbaß 8' Spitzflöte 8' Gemshorn 4' Nachthorn 2' Baßzink III 3 1/5'[2] Pedalmixtur IV-VI 2' Posaune 16' Trompete 8'[1] Clarine 4' |
- Anmerkungen
Verweise
Bibliographie
Literatur: | Musik und Kirche 3/1966, S. 149
Thomas Wilhelm: Die Orgel der evangelischen Stadtkirche Unserer Lieben Frau zu Friedberg, in: Kirchenmusikalische Nachrichten der EKHN, Heft 74/2, November 2023 - April 2024, S. 36ff., Hrsg: Die Landekirchenmusikdirektorin der EKHN |
Weblinks: | Die Kirche auf Wikipedia.de
Angaben 2021: Disposition und Bilder auf den Seiten der Firma Bosch |