Greiz, St. Marien: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. Dezember 2021, 16:16 Uhr


Greiz Stadtkirche St. Marien 01.JPG
Greiz, Stadtkirche St. Marien 2015
Orgelbauer: Richard Kreuzbach aus Borna
Baujahr: 1881
Geschichte der Orgel: 1625 wird eine Orgel erwähnt. Der Name des Erbauers ist nicht bekannt.

1739 gab es einen Orgelneubau durch Gottfried Silbermann aus Freiberg. 1802 wurden Kirche und Orgel durch einen Stadtbrand zerstört.

1805 wurde eine neue Kirche eingeweiht. Interimsmäßig konnte 1810 eine kleine Orgel aus dem oberen Schloss durch den Orgelbauer Johann Christoph Valentin Holland in die neue Kirche umgesetzt werden.

Der barocke Turm der St. Marien-Kirche wurde nach dem Stadtbrand dem alten Vorbild entsprechend wieder errichtet. Das Kirchenschiff erhielt die Form einer klassizistischen Hallenkirche mit Spitztonnendecke. Der Orgelprospekt im neoklassizistischen Stil ergänzte das Gesamtbild der Kirchenausstattung zu einem gelungenen architektonischen Ensemble.

1881 Orgelneubau durch Richard Kreutzbach aus Borna (III Manuale, 40 Register). Auf Betreiben von Richard Jung, Organist in Greiz und Freund Max Regers, konnte ein Erweiterungsbau durch die Orgelbaufirma Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil) aus Dresden 1919 realisiert werden. Das Instrument wurde auf 63 Register erweitert und auf pneumatische Traktur umgebaut. Max Reger spielte selbst auf diesem Instrument. 1932/42 Reparaturen durch Gebrüder Jehmlich, geringe Umdisponierung und Erweiterung um Trompete 4‘ im Hauptwerk.

1980 und später elektropneumatischer Umbau und geringe Umdisponierungen durch die Orgelbaufirma Hartmut Schüssler aus Greiz. Dabei wurde der angebaute pneumatische Spieltisch entfernt und dafür eine zeittypische elektrische Konsole auf fahrbarem Podest installiert.

Inzwischen ist die Orgel nur noch stark eingeschränkt spielbar und muss umfassend saniert werden.

2012 fand die Kirchensanierung ihren Abschluss. Die Instandsetzung der Orgel sollte folgen. Den Auftrag für die Restaurierung der Orgel hat der Freiburger Orgelbau Hartwig und Tilmann Späth erhalten. Die Arbeiten haben 2021 begonnen und werden bis 2022 andauern.

Umbauten: 1919 Umbau durch die Dresdner Orgelbaufirma Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil).

1980 Elektropneumatischer Umbau durch die Orgelbaufirma Schüssler aus Greiz.

2021/22 Restaurierung durch den Freiburger Orgelbau Hartwig & Tilmann Späth.

Gehäuse: Westempore,Prospekt und Gehäuse: klassizistischer Giebel, Kannelierte Halbsäulen in Kolosseumsordnung.

Fassung: elfenbein-grünlich mit Vergoldung. Inschriften: Oben MDCCCLXXXI, unten „SOLI DEO GLORIA“. Oben mit vergoldetem Posauenengel.

Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 58
Manuale: 3
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: Generalkoppel

Setzeranlage mit Touch-Display

Crescendowalze



Disposition nach der Restaurierung vom Freiburger Orgelbau

I. Hauptwerk C-a3 II. Oberwerk C-a3 III. Schwellwerk C-a4 Pedal C-f1
1.Prinzipal 16‘ Kr/Je/Sp (C-b Prospekt)

2.Prinzipal 8‘ Kr/Je/Sp (C-cs Prospekt)

3.Gamba 8‘ Je

4.Flûte harmonique 8‘ Je

5.Gemshorn 8‘ Kr

6.Bordun 8‘ Je

7.Dolce 8‘ Kr

8.Octave 4‘ Kr

9.Rohrflöte 4‘ Kr/Je

10.Quinte 2 2/3‘ Kr

11.Octave 2‘ Kr

12.Mixtur 4f. 2‘ Kr/Sp

13.Cornett 3-5f. 2 2/3‘ Kr/Sp

14.Trompete 8‘ Je

15.Trompete 4‘ Je*

II-I

Sub II-I

Super II-I

III-I

Sub III-I

Super III-I

16.Bordun 16‘ Kr

17.Prinzipal 8‘ Kr/Sp (C-d1 Prospekt)

18.Viola 8‘ Kr/Sp

19.Rohrflöte 8‘ Kr

20.Hohlflöte 8‘ Kr/Sp

21.Zartflöte 8‘ Je

Schwebeflöte (Kanzellentremulant

Zartflöte) Je

22.Quintatön 8‘ Kr

23.Salicional 8‘ Je

24.Octave 4‘ Kr

25.Salicet 4‘ Je

26.Quinte 2 2/3‘ Je/Sp

27.Waldflöte 2‘ Kr/Je

28.Mixtur 3-4f. 1 1/3‘ Kr/Sp

29.Oboe 8‘ Je


III-II

Sub III-II

Super III-II

30.Liebl. Gedackt 16’ Kr/Je

31.Dolce 16‘ Je

32.Geigenprinzipal 8‘ Je

33.Konzertflöte 8‘ Kr/Je

34.Fernflöte 8‘ Je

35.Violine 8‘ Je

36.Aeoline 8‘ Kr

37.Vox coelestis 8‘ Kr/Je

38.Viola 4‘ Kr/Sp

39.Traversflöte 4‘ Kr

40.Gemshorn 4‘ Kr/Sp

41.Rohrquinte 2 2/3‘ Kr

42.Violine 2‘ Sp

43.Terz 1 3/5‘ Kr

44.Flageolet 1‘ Kr

45.Harmonia aetherea 3-4f. 2‘ Je/Sp

46.Trompette harmonique 8‘ Je

47.Clarinette 8‘ Je

Tremulant Sp


Sub III

Super III (ausgebaut bis a4)

Aequal ab

48.Untersatz 32‘ Kr

49.Prinzipalbass 16‘ Kr

50.Violon 16‘ Kr

51.Subbass 16‘ Kr

Gedacktbass 16‘ TM III.

Dolcebass 16‘ TM III.

52.Quintbass 10 2/3‘ Sp

53.Prinzipalbass 8‘ Kr

54.Gedacktbass 8‘ Sp

Violoncello 8‘ TM III.

55.Oktavbass 4‘ Kr

56.Posaunenbass 16‘ Kr

57.Trompetenbass 8‘ Kr

58.Clarinbass 4‘ Kr


I-P

II-P

Super II-P

III-P

Super III-P

Tenorkoppel


Kr = Kreutzbach 1881

Je = Jehmlich 1919

Je* = Jehmlich/Schüßler 1931

Sp = Späth 2022 (Ganz- oder Teilrekonstruktion)


Disposition Erweiterungsbau durch Gebrüder Jehmlich 1919 nach Acta organologica

I.MANUAL C-a³ II.MANUAL C-a³ III.SCHWELLWERK C-a³ PEDAL C-f1
Principal* 16′

Principal* 8′

Gamba 8′

Gemshorn* 8′

Dulciana* 8′

Flute harmonique 8′

Bordun* 8′

Oktave* 4′

Rohrflöte* 4′

Quinte* 2 2⁄3′

Oktave* 2'

Mixtur 4fach* 2

Cornet 3-5fach*

Trompete 8′

Trompete 4′

Bordun* 16′

Prinzipal* 8′

Salicional 8′

Zartflöte 8′

Schwebeflöte 8′

Rohrflöte* 8′

Quintatön* 8′

Oktave* 4′

Blockflöte* 4′

Salicet 4′

Waldflöte* 2′

Schweizerpfeife* 2′

Superquinte 1 1⁄3'

Cymbel 3fach* 1 1/3‘

Oboe 8′

Gedackt 16′

Dolce 16′

Geigenprinzipal 8′

Konzertflöte 8′

Violine (Ext.) 8′

Fernflöte* 8′

Gedackt*? (Ext.) 8′

Aeoline 8′

Vox coelestis 8′

Gemshorn* 4′

Viola* 4‘

Traversflöte* 4′

Rohrquinte* 2 2⁄3′

Piccolo*? 2 ′

Terz* 3⁄5′

Sifflöte* 1′

Echomixtur 3fach

Clarinette 8′

Trompete harm.* 8′

Untersatz 32′

Prinzipal* 16′

Violon* 16′

Subbaß* 16′

Prinzipalbaß* 8′

Oktavbaß* 4′

Nachthorn 2′

Rauschpfeife2f. 2‘

Posaune*? 16‘

Trompete* 8‘

Pommer(Vakat) 8‘

Clarinenbaß* 4‘

Blockfl.(Vakat)4‘

Dolcebaß Tr.16‘

GedacktbaßTr.16‘

Violoncello Tr.8‘


NEBENREGISTER und SPIELHILFEN

6 Normalkoppeln

Generalkoppel

4 Super-, 1 Suboktavkoppel

Schwelltritt

Walze

4 freie Kombinationen

Pedalumschaltung

Absteller für Walze

Zungen

Koppeln


  • Register aus der Kreutzbach-Orgel


Disposition



Bibliographie

Literatur: Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.211 Greiz (Richard Kreutzbach).

Klaus Walter (+) / Gert Rothe (+) / Wolfram Hackel / Jiri Kocourek: Richard Kreutzbach (1839-1903) Leben und Werk. In: Acta organologica, 34 (2015), S.208-210.

Orgelbau-Nachrichten. Zeitschrift für Instrumentenbau 1, 1880/81, 279-281. · Greiz, Stadtkirche. Richard Kreutzbach, Borna, 1881, III/40.

Weblinks: Freiburger Orgelbau, Hartwig & Tilmann Späth, Greiz, St. Marien, Kreutzbach-Jehmlich-Orgel

Wikipedia, Greiz, Stadtkirche St. Marien

dewiki-Lexikon, Greiz, Stadtkirche, St. Marien

Kirchgemeinde Greiz, Orgelrestaurierung in der St. Marien-Kirche durch den Orgelbau Späth, Freiburg, 2019-2022

Gottfried Rudolf über die Stadtkirche St. Marien in Greiz, 2020

Wikipedia, Urban und Richard Kreutzbach

Borna und die Orgelbaufirma Kreutzbach

Vogtlandspiegel 2014, Kreutzbach-Jehmlich-Orgel, Greiz