Bad Schmiedeberg/Pretzsch (Elbe), Stadtkirche St. Nikolaus: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. September 2021, 22:55 Uhr
Adresse: 06905 Bad Schmiedberg-Pretzsch (Elbe), An der Kirche
Gebäude: Evangelische Stadtkirche St. Nikolaus
Orgelbauer: | Baumgarten, Christian Moritz, Zahna |
Baujahr: | 1846 |
Geschichte der Orgel: | 1846: Fertigstellung der Orgel, die 1.629 Thaler kostete. Außerdem gewährte man Moritz Baumgarten noch eine nächträglich beantragte Vergütung in Höhe von 168 Thalern. Nach den Angaben in der Orgeldatenbank Weisel handelt es sich offensichtlich um das zweitgrößte Instrument, das Baumgarten in seiner Wirkungszeit erbaut hat.[1] In der Datenbank Weisel ist die Orgel mit 23 Registern geführt. Dies ist jedoch nicht korrekt, da ein Befund bei der Besichtigung ergab, dass auf den Windladen 21 Schleifen (11/5/5) vorhanden sind und bezüglich der Anzahl der Regitser seit Erbauung der Orgel keine Veränderungen stattgefunden haben. Tatsächlich ist auf den Fotos erkenntlich, dass zwei Manubrien ausgebaut wurden, diese ist bei den Reparaturen im Jahr 1960 erläutert!
1917: Abgabe der Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken, dies betraf die Register Prinzipal 8' im I. Manual und Prinzipal 4' im II. Manual. 1953: Die Partnergemeinde Heuchelheim (bei Gießen) stellt Zinkplatten zur Verfügung, aus denen die ortsansässige Orgelbauwerkstatt von Eduard Fritz Köhler neue Zink-Prospektpfeifen anfertigt und einbaut. Mitte der 1950er Jahre: Durch große Schäden am Dach der Kirche erleidet die Orgel einen Wasserschaden und wird unspielbar. Vor dem Orgelspieltisch wird zu dieser Zeit ein zweimanualiges Harmonium aufgestellt. 1960: Die bereits erwähnte Werkstatt Eduard Fritz Köhlers aus Pretzsch repariert das Instrument, wobei auch einige Register gegen neue ausgetauscht werden. Bei diesen Arbeiten werden die drei Sperrventile für die einzelnen Werke stillgegt, 3 Durchlässe für diese werden im Spielschrank abgedeckt. 1. Halbjahr 2003: Reinigung und Holzwurmbehandlung durch die Orgelbauwerkstatt Rainer Wolter, Zudar. Dabei auch Ersatz des alten Gebläses durch ein neues (Laukhufff), an Stelle eines der abgedeckten ehemaligen Sperrventile wird ein Schalter für Licht und Motor integriert, außerdem erhält der Spielschrank eine neue Beleuchung des Pultes. 2021: Zum 175. Orgeljubiläum fand am 22. Juli 2021 ein Konzert mit Paolo Oreni statt. Eine Revision der Orgel ist angedacht, in diesem Zusammenhang könnte eine Stabilisierung des Prospekts, vor allem des Schleierwerks wie auch ein Ersatz der Prospektpfeifen durch neue Zinnpfeifen vorgenommen werden. Die Finanzierung ist allerdings noch nicht gesichert.[2] |
Stimmtonhöhe: | Kammerton, a1 = 440 Hz |
Temperatur (Stimmung): | gleichstufig |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 21 Register |
Manuale: | 2 Manuale, Tonumfang: C-f3 |
Pedal: | Tonumfang: C-d1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Normalkoppeln: OW/HW, HW/Ped
3 Sperrventile[3] |
Disposition nach der Beschriftung am Spieltisch am 29. Juli 2021
Hauptwerk (I) | Oberwerk (II) | Pedalwerk |
Bordun 16'
Prinzipal 8'[4] Gedackt 8' Hohlflöte 8' Gemshorn 8' Oktave 4' Spitzflöte 4' Quinte 2 2/3' Oktave 2' Cornett III[5] Mixtur IV |
Rohrflöte 8'[6]
Salizional 8' Prinzipal 4'[4] Waldflöte 2'[6] Cymbel III[6] |
Violon 16'
Subbass 16' Oktavbass 8' Choralbass 4'[6] Rauschpfeife III[6] |
Disposition vor den Arbeiten im Jahr 1960
Hauptwerk (I) | Oberwerk (II) | Pedalwerk |
Bordun 16'
Prinzipal 8'[4] Gedackt 8' Hohlflöte 8' Gemshorn 8' Oktave 4' Spitzflöte 4' Quinte 2 2/3' Oktave 2' Cornett III[7] Mixtur IV |
Flauto dolce 8'
Salizional 8' Prinzipal 4'[4] Flöte 2' Oktave 1' |
Violon 16'
Subbass 16' Oktavbass 8' Oktavbass 4' Posaune 16' |
- Anmerkungen
- ↑ Eintrag in der Datenbank von Hans-Dieter Weisel, Version 20, Stand 1. Januar 2008, abgerufen am 15. September 2021
- ↑ Sämtliche hier aufgeführten Informationen wurden beim Besuch der Kirche von einer Ausstellungstafel der Ausstellung "Orgellandschaft Elbe-Elster", die vom 1. Juli bis 30. September 2021 in der Stadtkirche St. Nikolaus zu Pretzsch gezeigt wird, aufgezeichnet sowie durch zusätzliche Erläuterungen des Organisten Jürgen Schneider ergänzt. Herr Schneider war außerdem Werkstattmitarbeiter der Orgelbauwerkstatt Eduard Fritz Köhler, Pretzsch, deren Orgelbauabteilung nach Köhlers Tod von dem Orgelbauer Fritz Edler noch bis in das Jahr 1972 weitergeführt wurde und die in dieser Zeit alle Arbeiten an der Orgel vornahm. Zur Werkstatt E. F. Köhler siehe auch unter www.orgellandschaftbrandenburg.de
- ↑ 1960 stillgelegt
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 Prospekt
- ↑ ab a0
- ↑ 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 1960 neu, nicht markierte Register stammen noch von 1846 von Christian Morit Baumgarten.
- ↑ ab a0
Bibliographie
Anmerkungen: | Besichtigung durch den User Jrbecker am 29.07.2021, weitere Informationen ergänzt nach Mitteilung per Email des Organisten der Kirche, Herrn Jürgen Schneider, Pretzsch, vom 22. September 2021. |
Weblinks: | Website der Evangelischen Kirche Bad Schmeideberg |