Olbernhau/Pfaffroda, St. Georg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Organ index
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
K
Zeile 14: Zeile 14:
 
|GEHÄUSE        = Prospektfassung: Johann Christian Bucaeus, Dresden
 
|GEHÄUSE        = Prospektfassung: Johann Christian Bucaeus, Dresden
  
1966 Restaurierung durch Werner Pitzschler, Crimmitschau
+
1966: Restaurierung durch Werner Pitzschler, Crimmitschau
  
2005 Restaurierung durch Roland Flachmann, Dresden
+
2015: Restaurierung durch Roland Flachmann, Dresden
 
|GESCHICHTE      = 1928: Tieferstimmung mittels Trakturumhängung und Hinzufügung einer Aeoline 8' durch Alfred Schmeisser, Rochlitz  
 
|GESCHICHTE      = 1928: Tieferstimmung mittels Trakturumhängung und Hinzufügung einer Aeoline 8' durch Alfred Schmeisser, Rochlitz  
  

Version vom 18. August 2020, 14:26 Uhr


Silbermann-Orgel in Pfaffroda
Kirche St Georg Pfaffroda Silbermannorgel 12.jpg
Kirche St Georg Pfaffroda Silbermannorgel 08.jpg
Kirche St Georg Pfaffroda Silbermannorgel 07.jpg
Orgelbauer: Gottfried Silbermann, Freiberg
Baujahr: 1715
Geschichte der Orgel: 1928: Tieferstimmung mittels Trakturumhängung und Hinzufügung einer Aeoline 8' durch Alfred Schmeisser, Rochlitz

1967: Arbeiten durch Wilhelm Rühle, Moritzburg: Rekonstruktion der Spieltraktur, Entfernung der Aeoline, Einrichtung einer ungleichstufigen Stimmung

1983 / 1992/93: weitere Instandsetzungen (u.a. Balganlage, Windladen und Pfeifenwerk) durch Wieland Rühle, Moritzburg

2015: Generalsanierung durch Christoph Rühle, Moritzburg

Gehäuse: Prospektfassung: Johann Christian Bucaeus, Dresden

1966: Restaurierung durch Werner Pitzschler, Crimmitschau

2015: Restaurierung durch Roland Flachmann, Dresden

Stimmtonhöhe: a1= 465 Hz (18 °C)
Temperatur (Stimmung): Silbermann 1/6 pythagoreisches Komma
Windladen: Schleifladen
Winddruck 70 mm WS
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 14
Manuale: 1, CD–c3
Pedal: CD-c1
Spielhilfen, Koppeln: Pedal fest gekoppelt

Tremulant

Balgtretanlage

Calcantenklingel





Disposition

Manual Pedal
Principal 8′ [1]

Gedackt 8′ [2]

Quintadena 8′ [1]

Octava 4′ [1]

Rohrflöte 4′ [3]

Nassat 3′ [4]

Octava 2′ [1]

Quinta 1 1/2' [1]

Sufflöte 1′ [1]

Cornett 5f ab c1 [1] [5]

Mixtur 3f [1] [6]

Cymbel 2f [1]

Subbaß 16′ [7]

Posaunenbaß 16′ [8]


Anmerkungen
  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 englisches Zinn
  2. C-c Fichte, ab cis Metall
  3. Metall, ab cis2 konisch, Zinn
  4. gedeckt mit Röhrchen, ab fis1 offen, weit, Zinn
  5. c1-c3, 8'-Chor gedeckt mit Röhrchen, aufgebänkt, Verführung durch Bleikondukten
  6. C: 11/3'  1'  2/3'
    c: 2'  11/3'  1'
    c1: 22/3'  2'  11/3'
    c2: 4'  22/3'  2'
  7. Weichholz gedeckt
  8. Stiefel Eiche, Kehlen Metall, Zungen Messing, Krücken Messing, Körper Weichholz




Bibliographie

Anmerkungen: Zur Generalsanierung 2015 schreibt der Orgelbauer (Quelle):
Am 27. Januar 2015 haben wir die Silbermannorgel in Pfaffroda zur Restaurierung weitgehend abgebaut. Vor Ort verblieben das Gehäuse, Teile der Registratur, die Prospektpfeifen der Seitentürme, die Wellenbretter, die Windanlage. Folgende Arbeiten wurden ausgeführt:
1.Grundhafte Restaurierung der Windladen mit Rekonstruktion der Ventile, Federleisten und Federn in der Bauart Silbermanns.
2. Restaurierung des gesamten Pfeifenwerkes. Die offenen Metallpfeifen sind leider bei den oben schon erwähnten Arbeiten 1928 verschnitten worden. Der Zustand der Pfeifen ist nicht gut. Hauptprobleme werden durch die sehr geringen Materialstärken, die Silbermann bei dieser Orgel noch durchgängig verwendet hat, verursacht – bei späteren Orgeln war er bei der Materialstärke dann geringfügig großzügiger, was eine deutlich höhere Stabilität der Pfeifen mit sich bringt. Das zweite Problem bei den Metallpfeifen ist in den gedeckten Registern zu finden. Bei den Arbeiten in der Vergangenheit wurden viele Hüte neu beledert. Dabei ist vermutlich bei den Arbeiten um 1965 Leder verwendet worden, welches nicht gründlich genug gespült war und dementsprechend noch salzhaltig blieb – in der Folge begann durch Reaktion der Salze mit der Feuchtigkeit aus der Umgebung ein starker Oxidationsprozess des Zinns, wodurch an den Pfeifenmündungen zahlreiche kleine Löcher entstanden, welche nun zugelötet werden müssen. Erstaunlicherweise ist dieser Lochfraß an den Hüten kaum zu finden, hauptsächlich befinden sich die Schäden an den Pfeifenmündungen. An der Manualklaviatur wurden teilweise Tastenfronten ergänzt und die zu stark ausgespielten Beläge ersetzt. Die Orgel besitzt wieder das Klangbild von Gottfried Silbermann. Roland Flachmann aus Dresden restaurierte das Gehäuse. Dabei wurden defekte Teile erneuert und farbliche Reparaturen ausgeführt. Der Zustand des Orgelgehäuses ist nun in der Ausführung von 1715 gesichert.
Die Orgel hat drei Keilbälge mit einer Falte. Der Betrieb ist durch Kalkanten oder einen Elektroventilator möglich, an den alle Bälge angeschlossen sind. Der Winddruck beträgt 70 mm WS. Nach Messungen an den original gedeckten Registern wurde die Stimmhöhe mit 465 Hz bei 18 °C festgelegt. Gestimmt ist das Instrument nach Silbermann 1/6 pythagoreischen Komma, eine gemilderte mitteltönige Stimmung, die den Messungen an den historischen Pfeifen am nächsten kommt.
Literatur: siehe orgbase.nl
Discographie: siehe orgbase.nl
Weblinks: Seite des Kirchspiels, Kirchenführer, PDF 5,5 MB, Flyer Silbermann-Orgel, PDF 0,7 MB

Wikipedia-Eintrag

Projektseite bei Rühle

Eintrag auf silbermann.org

Eintrag bei orgbase.nl

Private Seite über die Orgel


Zeitungsartikel: Überraschender Fund in Silbermann-Orgel