Wilsdruff/Grumbach, Dorfkirche

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Wilsdruff Grumbach, Dorfkirche Wegscheider-Orgel im Raum
v
Wilsdruff/Grumbach, Wegscheider-Orgel, Spieltisch.
Alternativer Name: Kreuzkirche
Orgelbauer: Orgelwerkstatt Wegscheider, Dresden, op.122
Baujahr: 2025
Geschichte der Orgel: Die Anfänge der Grumbacher Kirche lassen sich nicht nachweisen. Die Kirchengründung erfolgte vermutlich im letzten Drittel der 12. Jahrhunderts.

Die Dorfkirche in Grumbach ist eine im Kern romanische, 1609/10 umgebaute Einstützenhalle. Restaurierungen am Kirchgebäude erfolgten 1889, 1921-23, 1947-49 und 1952/53. Eine erste Orgel gab es vermutlich im 18. Jahrhundert. Dazu gibt es keine Archivalien Die Vorgängerorgel bekannt isst das Orgelwerk aus dem Jahr 1865, erbaut von Friedrich Jahn (1798-1875) aus Dresden.

1935 erfolgte ein Erneuerungsumbau auf Anraten des Orgelsachverständigen Schnorr von Carolsfeld. Die Ausführung übernahm die Firma Barth und Boscher, Dippoldiswalde. Die Orgel rückte nach hinten, wurde breiter und erhielt eine andere Traktur. Die Probleme mit der Orgel häuften sich. 1950 und 1953 erfolgten Reparaturen durch die Firma Hermann Eule, Bautzen. 1960 fand eine umfangreiche Überholung mit Umdisponierung durch die Firma Reinhard Schmeisser aus Rochlitz statt. Im Abnahmebericht stellte der Orgelsachverständige Hans-Heinrich Albrecht fest, dass die mit der pneumatischen Traktur zusammenhängenden Mängel und Schwächen der Orgel nicht beseitigt werden konnten. 1990 stellte der Orgelsachverständige Joachim Ludwig fest: "Zu einer generellen und langfristigen sowohl technisch als auch klanglich befriedigenden Lösung kann letztendlich nur ein Neubau führen." Dafür fehlte das Geld und die Orgel wurde 1991 vom Orgelpfleger Volker Buchheim überholt.

2014 stellte der Orgelsachverständige Reimund Böhmig-Weißgerber wieder zahlreiche verschleißbedingte Störungen in der Traktur fest, kritisierte die Beengtheit und Unzulänglichkeit der Orgel. Ein 2017 erwogener Neubau wurde abermals aus Kostengründen verworfen und eine Reparatur geplant.

2023 konnte durch eine größere Privatspende das Orgelneubauprojekt wieder aufgenommen werden. Kreuzorganist Holger Gehring hatte als Orgelsachverständiger der Landeskirche das Gutachten für die Baugenehmigung erstellt.

Das Instrument wurde 2024 von der Orgelwerkstatt Wegscheider erneuert. Das Gehäuse und einige Teile der Jahn Orgel konnten wieder verwendet werden. Der Orgelneubau besitzt 28 Register auf 2 Manualen und Pedal. Am 15.09.2024 fand die feierliche Orgelweihe des ersten Bauabschnitts (Hauptwerk und Pedalkoppel) statt. Am 05.01.2025 wurde in Grumbach ein Förderverein für Orgel gegründet und der 2. Bauabschnitt (Oberwerk und Pedal) konnte beginnen. Bis Juni 2025 waren die Tontrakturen für Haupt- und Oberwerk fertiggestellt worden und alle 11 Register des Hauptwerks intoniert. Die Intonation erfolgte durch Markus Zoitl und Elisabeth Eick. Am 09.11.2025 fand die Orgelweihe statt.

Gehäuse: Werkstatt Auerbach und Hahn GmbH (Tischlerei und Zimmerei), Grumbach. Sie bauten das alte Orgelgehäuse ab und haben es restauriert wieder aufgebaut.

Farbfassung wurde im August 2024 unter Leitung des Restaurators Veit Müller (Dresden) fertig gestellt.

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 28
Manuale: 2, C-f³
Pedal: C-d1
Spielhilfen, Koppeln: Manualkoppel, Pedalkoppel I/P

Tremulant



2025 Wegscheider

I.MANUAL, HAUPTWERK II.MANUAL, OBERWERK PEDAL
Principal 8‘

Bordun 16′

Rohrflöte 8′

Gambe 8′

Octave 4′

Gemshorn 4′

Quinte 3′

Octave 2′

Cornett 3fach

Mixtur 3-4fach

Trompete 8′

Principal 4′

Gedackt 8′

Flöte 8′

Salicional 8′

Viola d'amour 4′

Nasat 2 2/3′

Octave 2′

Terz 1 3/5‘

Mixtur 2-3fach

Oboe 8′

Violonbass 16′ von Jahn

Subbass 16′ von Jahn

Principalbass 8′

Cello 8′

Posaunenbass 16′

Trompetenbass 8′


Die Orgel von 1935-2023 Jahn-Barth&Boscher-Schmeisser

Orgelbeschreibung

Wilsdruff/Grumbach, Dorfkirche, Jahn-Barth & Boscher-Schmeisser-Orgel.
Prospekt
Orgelbauer: Jahn-Barth&Boscher-Schmeisser
Geschichte der Orgel: 1935 erfolgte ein Erneuerungsumbau auf Anraten des Orgelsachverständigen Schnorr von Carolsfeld. Die Ausführung übernahm die Firma Barth und Boscher, Dippoldiswalde. Die Orgel rückte nach hinten, wurde breiter und erhielt eine andere Traktur. Die Probleme mit der Orgel häuften sich. 1950 und 1953 erfolgten Reparaturen durch die Firma Hermann Eule, Bautzen. 1960 fand eine umfangreiche Überholung mit Umdisponierung durch die Firma Reinhard Schmeisser aus Rochlitz statt.

Im Abnahmebericht stellte der Orgelsachverständige Hans-Heinrich Albrecht fest, dass die mit der pneumatischen Traktur zusammenhängenden Mängel und Schwächen der Orgel nicht beseitigt werden konnten. 1990 stellte der Orgelsachverständige Joachim Ludwig fest: "Zu einer generellen und langfristigen sowohl technisch als auch klanglich befriedigenden Lösung kann letztendlich nur ein Neubau führen." Dafür fehlte das Geld und die Orgel wurde 1991 vom Orgelpfleger Volker Buchheim überholt.

2014 stellte der Orgelsachverständige Reimund Böhmig-Weißgerber wieder zahlreiche verschleißbedingte Störungen in der Traktur fest, kritisierte die Beengtheit und Unzulänglichkeit der Orgel. Ein 2017 erwogener Neubau wurde abermals aus Kostengründen verworfen und eine Reparatur geplant.

Umbauten: 1935
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 25+1Tr.
Manuale: 2, C-g³
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Manualkoppel II-I, Pedalkoppel I, Pedalkoppel II

Oberoktavkoppel II-I, Oberoktavkoppel II-II, Unteroktavkoppel II-I

Freie Vorbereitungen 2

Automat. Pedalumschaltung

Crescendo ab, Handregister ab

Schwelltritt, Walze



Disposition

I.MANUAL, HAUPTWERK II.MANUAL, SCHWELLWERK PEDAL
Quintade 16'

Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Oktave 4'

Gemshorn 4'

Quinte 2 2/3'

Oktave 2'

Terz 1 3/5'

Mixtur 1 1/3' 4fach, [1]

Trompete 8'

Lieblich Gedackt 8'

Weidenpfeife 8'

Prinzipal 4'

Rohrflöte 4'

Waldflöte 2'

Quinte 1 1/3'

Oktave 1'

"Sesquialtera II: 1/3‘, 1/5‘;[2]

Mixtur 2fach

Oboe 8'

Prinzipalbaß 16'

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

Gedacktbaß 8' (Tr.)

Choralbaß 4'

Rauschpfeife 2 2/3' 3fach

Posaunenbaß 16'

  1. 1962 neu
  2. Metall, repetiert auf c, c‘, c‘‘‘ Farbzimbelcharakter, kaum einsetzbar, nicht mischend" Gutachten von Joachim Ludwig. Müßte dann folgendermaßen gewesen ein: C 1/3' 1/5', c° 2/3' 2/5', c' 1 1/3' 4/5', c 2 2/3' 1 3/5'

Die Orgel von 1865 Jahn

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Johann Friedrich Nikolaus Jahn (1798-1875), Dresden
Baujahr: 1865
Gehäuse: Gehäuse im romanischen Stil von Tischlermeister Döhnert aus Grumbach.
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 24
Manuale: 2, C-e³
Pedal: C-d1
Spielhilfen, Koppeln: Manualkoppel – (Verschiebung des Obermanuals)

Pedalkoppel

Klingel



Disposition

I.MANUAL, HAUPTWERK II.MANUAL, OBERWERK PEDAL
Prinzipal 8′

Bordun 16′

Rohrflöte 8′

Gambe 8′

Oktave 4′

Gemshorn 4′

Quinte 3′

Octave 2′

Terz 1 3/5′

Mixtur 4fach

Prinzipal 4′

Gedackt 8′

Flöte 8′

Clarinette 8′

Fugara 8′

Salicional 4′

Quinte 3′

Octave 2′

Mixtur 3fach

Violonbass 16′

Subbass 16′

Octavbass 8′

Cello 8′

Posaunenbass 16′



Bibliographie

Quellen/Sichtungen: Orgelwerkstatt Wegscheider; Kirchgemeinde Grumbach (Geschichts-Tafeln zur Orgelweihe)

Hartmut Schütz, Orgelbauer bei Wegscheider

Literatur: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.164 Grumbach, Friedrich Jahn, 1865, II/24.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978. Bd.1, S.66/67 Grumbach, Friedrich Jahn, 1865, II/24.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.132 Grumbach, Friedrich Jahn, 1865, II/24, Umbau 1938 Barth und Boscher, 1960 Umdisponierung durch Reinhard Schmeisser.

Festschrift zur Weihe der Wegscheider-Orgel in der Kirche zu Grumbach. 9. November 2025. Herausgeber: Förderverein Wegscheider-Orgel Grumbach e.V.

Weblinks: Wikipedia, Dorfkirche Grumbach

Kirche-Wilsdruffer Land, Grumbach

Wegscheider, Wilsdruff-Grumbach, op.122

Wikipedia, Orgelwerkstatt Wegscheider

Wikipedia, Friedrich Jahn