Wiener Neustadt, Neuklosterkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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|ERBAUER        = Johann Blaszewitz, Wiener Neustadt
 
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Version vom 5. März 2018, 18:26 Uhr


Datei:Wiener Neustadt Neuklosterkirche Prospekt.JPG
Prospekt Blaszewitz-Orgel aus 1736
Datei:Wiener Neustadt Neukloster Tatstatur.jpg
Detailansicht Tastatur mit "gebrochenen" Tasten
Orgelbauer: Johann Blaszewitz, Wiener Neustadt
Baujahr: 1736
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 19
Manuale: 2, C-
Pedal: gebrochenes Pedal, 18 Töne, C-a°
Spielhilfen, Koppeln: Manual-Schiebekoppel



Disposition

Hauptwerk Positiv Pedal
Principal 8'

Flötten 8'

Copula 8'

Quintadena 8'

Salicional 8'

Octav 4'

Dulciana 4'

Quinta 3'

Super-Octav 2'

Mixtur 6fach

Copula Major 8'

Copula Minor 4'

Principal 2'

Quinta 1 1/2'

Cimbel 3fach

Subbaß 16'

Octavbaß 8'

Quinta 6'

Super-Octav 4'



Bibliographie

Anmerkungen: Die erste Nachricht über den Bau einer Orgel im Neukloster stammt aus der Zeit des Abtes Gregorius (1525-1538), eine größere Arbeit an der Orgel wird 100 Jahr später unter Abt Johannes Pettard (1622-1640) gemeldet. Dabei wurde die Orgel möglicherweise auf die Westempore übertragen, um der Musizierpraxis entsprechen zu können.

Wieder 100 Jahre später schloss Abt Benedikt Hell (1729-1746) einen Vertrag mit dem aus Litauen gebürtigen und in Wiener Neustadt ansässigen Johann Blasewitz, um die Orgel um 9 neue Register zu erweitern.

Diese Orgel war im "Cornettton" (ca. eine Terz höher als heutiger Stimmton) gestimmt, Blasewitz musste die Pfeifen um einen Halbton zurücksetzen und erreichte so die "hohe Kirchenstimmung", die sich bis ca. 1930 erhalten hat und immer noch über der heutigen Stimmtonhöhe lag.

Um der damaligen Musizierpraxis zu entsprechen, erhielt die Orgel einen freistehenden Spieltisch mit Manualschiebekoppel, dessen Klaviaturen eine "gebrochene" tiefe Oktave aufwies, also je eine gebrochene Taste für D/FIS und E/GIS.

In den Jahren 1929/30 baute die Fa. Dreher um das alte Hauptwerk zwei weitere Manualwerke, räumte das Brüstungspositiv aus und vergrößerte das Pedalwerk. Anstatt der teils schwergängigen Schleifladen erhielt die Orgel "moderne" Kegelladen", die vom Spieltisch elektrisch angesteuert wurden. Aufgrund der Verschleißanfälligkeit der elektrischen Teile war der Spieltisch bald verbraucht, 1970 wurde er durch den freigewordenen Spieltisch der Orgel in Feldbach ersetzt. Das war nur eine kurzfristige Besserung.

Bereits 1981 wurde festgestellt, dass eine Sanierung aus wirtschaftlichen und musikalischen Gründen nicht mehr in Frage kommt, weshalb man sich aufgrund noch vorhandener wesentlicher Teile der alten Blaszewitz-Orgel (großer Teil des Pfeifenmaterials, Hauptwerks- und Pedalwindlade, Manualklaviaturen, Vertrag von 1736 mit genauer Beschreibung der Orgel) zum Versuch einer Rekonstruktion des alten Werkes entschloss. Der Auftrag wurde an Helmut Allgäuer (Grünbach) erteilt, der mit den Arbeiten noch Ende des Jahres 1983 begann, welche 1985 abgeschlossen werden konnten.

Weblinks: http://neukloster.dieschraube.at/de/musik-und-kunst/kunstwerke/get/page/orgel/