Saarbrücken, St. Michael

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Späth-Orgel in St. Michael Saarbrücken
Saarbrücker Dom (Innen) (23).jpg
Der monumentale Kirchenraum besitzt eine sehr gute Akustik
Saarbrücken, Domorgel (St. Michael) (1).jpg
Orgelbauer: Gebr. Späth Orgelbau; Opus 312
Baujahr: 1925
Geschichte der Orgel: 1925 wurde die Orgel mit 4 Manualen und 61 Registern durch die Gebrüder Späth erbaut. Das vierte Manual diente dem Fernwerk, das nach dem Krieg beschädigt wurde. 1983 fand nach einem Gutachten des OSV Domorganist Oehms (Trier) eine tief eingreifende Umdisponierung (u.a. helle Aliquoten, neue HW-Klangkrone) durch Mayer statt, dadurch wurde der Klangcharakter des romantischen Werks beeinträchtigt. Vor allem der Verlust des Fernwerks, das aufgegeben und dessen Pfeifen verscherbelt wurden, ist zu bedauern. Der originale viermanualige Spieltisch wurde entfernt, stattdessen wurde ein optisch unpassender dreimanualiger Serien-Spieltisch eingebaut, der keinen Hinweis mehr auf den originalen Erbauer liefert und zahlreiche Spielhilfen der ursprünglichen Orgelanlage (u.a. die Subkoppeln und festen Kombinationen) nicht mehr enthält. Die neu eingefügten, eng mensurierten Stimmen fügen sich objektiv betrachtet nicht gut in das Klangbild der Orgel ein, bei ihnen ist zudem die oberste Oktave der Superoktavkoppel nicht ausgebaut, d.h. nicht mit Pfeifen besetzt. Die Pedalposaune wurde in der Lautstärke reduziert. Trotz der unpassenden Veränderungen ist die Späth-Orgel in ihrem romantischen Bestand noch immer ein sehr klangschönes Instrument.

Es gibt anscheinend seit den späten 1990er-Jahren Bestrebungen, die mittlerweile in die Kritik geratenen „Neobarockisierungen“ von 1984 wieder rückgängig zu machen und das Instrument als typisches Beispiel einer romantischen Großorgel stilgerechter zu restaurieren.

Seit 2019 haben sich diese Pläne konkretisiert. In drei Teilabschnitten wird die gesamte Orgel restauriert und klanglich durch Christian Scheffler aus Sieversdorf in den Ursprungszustand versetzt. Im ersten Bauabschnitt, der Anfang 2020 stattfand, wurde die linke Orgelkammer, bestehend aus Haupt- und Pedalwerk restauriert und in Ihrer Disposition zurückgeführt. Im zweiten Bauabschnitt 2022 passierte dasselbe mit den beiden Schwellwerken auf der rechten Seite. Im dritten Bauabschnitt soll zukünftig ein neuer viermanualiger Spieltisch in optischer Anlehnung an das Original erbaut und das Fernwerk rekonstruiert werden. Die elektrische Traktur wird im Gegensatz zum pneumatischen Ursprunszustand beibehalten.

Umbauten: - 1983 durch die Firma Hugo Mayer

- seit 2020: Schrittweise Rückführung hin zum Originalzustand durch Christian Scheffler

Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: elektropneumatisch
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 51 (52) (vormals 60 (61))
Manuale: 3 (vormals 4) C-a3
Pedal: 1 C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln:

Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P

Superoktavkoppeln: I/I , II/I, III/I, II/II, III/II, III/III, I/P, II/P, III/P


1983 stillgelegte Koppeln: Suboktavkoppeln: II/I, II/II, III/III, IV/III, IV/IV; Superoktavkoppeln: IV/IV, IV/P; Melodiekoppel: II/I


Spielhilfen: 2 freie Kombinationen, 2 freie Pedalkombinationen, Pleno, Tutti, Crescendowalze

1983 stillgelegte Spilhilfen: Pianissimo, Piano, Mezzoforte, Forte, Fortissimo, Pleno, Tutti, Flötenchor, Streicherchor, Trompetenchor, Rohrwerke + Principale, Rohrwerke + Streicher, Zungen Ab, Automatisches Pianopedal für II und III


Aktueller Mayer-Spieltisch von 1983 mit schwarzen Untertasten und irreführender Firmenbezeichnung
Korrektur der Firmenbezeichnung durch das wiederaufgetauchte originale Firmenschild (einfach vor das Mayer-Fabrikat gestellt)
Ehemaliger originaler Spieltisch (1983 ersetzt und verloren)
Originaler Spieltisch


Disposition seit 2022

I Hauptwerk II Schwellwerk 1 III Schwellwerk 2 Pedal
Bordun 16'

Principal 8'

Flöte major 8'

Flöte dolce 8'

Fugara 8'

Gemshorn 8'

Grobgedackt 8'

Dulciana 8'

Octave 4'

Rohrflöte 4'

Rauschquinte 2f 22/3' + 2'

Mixtur 5-6f 22/3'

Trompete 8'

Quintatön 16'

Holzprincipal 8'

Concertflöte 8'

Lieblich Gedeckt 8'

Gamba 8'

Salicional 8'

Dolce 8'

Unda maris 8'

Prestant 4'

Fernflöte 4'

Quinte 22/3'

Piccolo 2'

Terz 13/5'

Fagott 16'

Horn 8'

Clairon 4'

Tremulant

Lieblich Gedackt 16'

Flötenprincipal 8'

Flöte octave 8'

Nachthorn 8'

Aeoline 8'

Echogambe 8'

Vox coelestis 2f 8'

Geigenprincipal 4'

Zartflöte 4'

Harmonia ätheria 2f 22/3'

Trompete 8'

Oboe 8' [1]

Temulant

Prinzipal 16'

Violonbaß 16'

Harmonierbaß 16'

Subbaß 16'

Gedecktbaß 16' [2]

Quintbaß 102/3'

Octave 8'

Cello 8'

Choralflöte 4'

Posaune 16'

Tromba 8'


Anmerkungen:

  1. Deutsche Bauform
  2. Transmission aus dem Schwellwerk 2 (III)


Registerwippen 2022:

Das untere Schwellwerk (II. Manual) nach den ersten beiden Restaurierungsphasen 2022:

Das obere Schwellwerk (III. Manual) nach den ersten beiden Restaurierungsphasen 2022:




Disposition 1983-2020

I Hauptwerk II Schwellwerk 1 III Schwellwerk 2 Pedal
Bordun 16'

Principal 8'

Flöte major 8'

Flöte dolce 8'

Fugara 8'

Gemshorn 8'

Grobgedackt 8'

Octave 4'

Rohrflöte 4'

Quinte 22/3'

Octave 2'

Mixtur 5-6f 11/3'

Trompete 8'

Quintatön 16'

Holzprincipal 8'

Concertflöte 8'

Lieblich Gedeckt 8'

Gamba 8'

Salicional 8'

Unda maris 8'

Prestant 4'

Fernflöte 4'

Quinte 22/3'

Piccolo 2'

Terz 13/5'

Sifflet 11/3'

Fagott 16'

Horn 8'

Clairon 4'

Tremulant

Lieblich Gedackt 16'

Flötenprincipal 8'

Vox coelestis 2f 8'

Flöte octave 8'

Geigenprincipal 4'

Zartflöte 4'

Harmonia ätheria 2f

Prinzipal 2'

Terz 13/5'

Octävlein 1'

Trompete 8'

Oboe 8'

Temulant

Prinzipal 16'

Violonbaß 16'

Harmonierbaß 16'

Subbaß 16'

Gedecktbaß 16' [1]

Quintbaß 102/3'

Octave 8'

Cello 8'

Choralflöte 4'

Hintersatz 4f 22/3'[2]

Posaune 16'

Tromba 8'


Anmerkungen:

  1. Transmission aus dem Schwellwerk 2 (III)
  2. Auf elektrischer Zusatzlade von 1983; 2020 wieder entfernt


Gesamtansicht des Fernwerkes im Jahr 2019
Überreste des Fernwerks
Überreste des Fernwerks
Dieser Spieltisch befand sich für Stimmzwecke im Fernwerk
Registerzüge am Fernwerksspieltisch
Ostfenster der Kirche
Der markante Hochaltars


Disposition 1925-1983

I Hauptwerk II Schwellwerk 1 III Schwellwerk 2 IV Fernwerk [1] Pedal
Bordun 16'

Principal 8'

Flöte major 8'

Flöte dolce 8'

Fugara 8'

Gemshorn 8'

Dulciana 8'

Grobgedackt 8'

Octave 4'

Rohrflöte 4'

Rauschquinte 2f 22/3'

Mixtur 4f 22/3'

Trompete 8'

Quintatön 16'

Holzprincipal 8'

Concertflöte 8'

Lieblich Gedeckt 8'

Gamba 8'

Salicional 8'

Unda maris 8'

Prestant 4'

Fernflöte 4'

Quinte 22/3'

Piccolo 2'

Terz 13/5'

Cornett 3f 22/3'

Fagott 16'

Horn 8'

Clairon 4'

Tremulant

Lieblich Gedeckt 16'

Flötenprincipal 8'

Flöte octave 8'

Echogamba 8'

Äoline 8'

Vox coelestis 8'

Nachthorn 8'

Quintatön 8'

Geigenprincipal 4'

Zartflöte 4'

Harmonia aetheria 2f

Trompete 8'

Oboe 8'

Waldflöte 8'

Viola 8'

Vox angelica 8'

Singend Bordun 8'

Fugara 4'

Tuba 8'

Vox humana 8'

Tremulant

Principal 16'

Violonbaß 16'

Harmonikabaß 16'

Subbaß 16'

Gedacktbaß 16' [2]

Quintbaß 102/3'

Octavbaß 8'

Cellobaß 8'

Posaune 16'

Tromba 8'


Anmerkung:

  1. Schwellbar
  2. Transmission aus dem Schwellwerk 2 (III)


Bilder der Späth-Orgel:


Aufnahmen aus der Fernwerkskammer im Mai 2019:

Weitere Fotos der Kirche:




Bibliographie

Anmerkungen: Eigene Sichtung - Juni 2015
Weblinks:
Ein (Klang-)Portrait mit Thomas Kitzig

Webseite der Pfarreiengemeinschaft

Die Orgel auf der Kirchenmusik St. Michael

Festschrift zur Orgelweihe (14 MB)