Orgeln in der kreisfreien Stadt Nürnberg

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Orgeln in der kreisfreien Stadt Nürnberg auf der Orgellandkarte
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Orgellandschaft der Stadt Nürnberg

In der Orgellandschaft Nürnbergs sind nur wenige historische Orgeln erhalten. Die Mehrzahl der Instrumente stammt aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Herausragend sind sicherlich die Orgeln der Altstadtkirchen Nürnbergs. In der erweiterten Innenstadt und den Vororten befinden sich weitere bedeutende Orgeln.

Orgeln in der Nürnberger Altstadt

Die drei Orgeln von St. Lorenz auf einem Bild, hinten die Hauptorgel

In der Lorenzkirche (Wikipedia) befindet sich eine Orgelanlage, die zu den größten der Welt gehört. Sie besteht aus der Hauptorgel (auf der Hauptempore unter der Rosette), der Laurentiusorgel (die Schwalbennestorgel im Langschiff) und der Stephanusorgel (Chororgel im oberen Hallenchorumgang). Mit 162 Registern und insgesamt über 12.000 Pfeifen beherbergt die Lorenzkirche damit die zweitgrößte Orgelanlage in Deutschland (nach der größten Orgel Deutschlands in Passau) und die größte Orgelanlage einer evangelischen Kirche in Deutschland. Alle drei Orgeln lassen sich über zwei elektronische Zentralspieltische im Kirchenschiff und auf der Westempore spielen. Die Laurentiusorgel sowie die Stephanusorgel verfügen über separate, mechanische Spieltische.

Die zweite große evangelische Kirche St. Sebald (Wikipedia) beherbergt eine für damalige Verhältnisse sehr fortschrittliche Orgel. Das Spiel an der Hauptorgel kann mit stufenlosen Winddrosseln für jedes Teilwerk beeinflusst werden, was z.B. für avantgardistische Orgelwerke von Nutzen ist. Außerdem befinden sich einige Obertonregister in der Orgel wie z.B. die Register Septnone II 1 1/7' oder Oberton II 8/11'. Die Chororgel ist ebenfalls von einem zentralen Spieltisch spielbar.

Die katholische Frauenkirche (Wikipedia) am Hauptmarkt hat eine lange Orgelgeschichte, die bis in das 14. Jahrhundert nachzuvollziehen ist. Nach der Zerstörung einer Steinmeyer-Orgel 1945 errichtete Orgelbau Klais zunächst 1958 eine Schwalbennestorgel, deren Register 1986 zu großen Teilen in der heutige dreimanualige Orgel nach französischem Klangbeispiel wiederverwendet wurden. Erwin Horn aus Würzburg beurteilte die Orgel zur Einweihung:

„Die neue Klais-Orgel der Nürnberger Frauenkirche zeichnet sich aus durch wohltuende Fülle an der Klangbasis und durch organischen Aufbau des Klangsdpektrums zur Höhe hin. Die 42 Register verbinden sich zu einer abgerundeten Einheit - nicht zuletzt dank einer vorzüglichen Intonationsleistung Das Instrument will keine „Universalorgel“ sein, auf der man zwar „alles“ spielen, letztlich aber kaum etwas stilgerecht registrieren kann. Demgegenüber ist der Orgelbauer zu loben, der den Mut hat, „Farbe“ zu bekennen. Im Falle der Orgel der Nürnberger Frauenkirche gilt dieses Bekenntnis von Besteller und Erbauer der französisch- romantischen Farbe. Die Stilrichtungen von Barock und Moderne sind durch die zahlreichen Konzertaktivitäten im Umkreis der Frauenkirche bekanntlich gut abgedeckt. Eine Orgel mittlerer Größe - soll sie wirklich „Charakter“ haben - ist mit einem der Romantik zugewandten Klanggepräge am Nürnberger Hauptmarkt just am rechten Ort, um eine noch offene „Marktlücke“ zu schließen.“

In St. Elisabeth (Wikipedia) steht die älteste, original erhaltene Orgel Nürnbergs. Sie wurde 1903 mit romantischer Klanggebung von Josef Bittner erbaut und erhielt die Bezeichnung "orgelhistorisches Kulturgut 1. Klasse" durch das Denkmalamt. Gegenüber der katholischen Elisabethkirche steht in der evangelischen Kirche St. Jakob (Wikipedia) eine dreimanualige Steinmeyer-Orgel aus dem Jahr 1968.

Die evangelisch-reformierte Kirche St. Martha (Wikipedia), oftmals Veranstaltungsort der ION sowie der Hochschule für Musik Nürnberg, besitzt eine Orgel seit 2019 der Orgelmanufaktur Lutz, nachdem die Vier-Orgel beim Kirchenbrand 2014 zerstört worden war. In der gegenüberliegenden Kirche St. Klara (Wikipedia) befindet sich eine Jann-Orgel aus dem Jahr 1986. In der einzigen Barockkirche Nürnbergs St. Egidien (Wikipedia), in der Sebalder Altstadt gelegen, erklingt eine Rieger-Orgel mit 43 Registern.

Orgeln im nördlichen Stadtgebiet Nürnbergs

In der katholischen St.- Martins-Kirche (Wikipedia) im Nürnberger Norden wurde 1991 eine hochwertige Kuhn-Orgel realisiert. Mit 46 Registern auf drei Manualen ist sie ein wichtiges Instrument im Nürnberger Konzertleben. Im nordöstlichen Vorort Mögeldorf (Kirche St. Nikolaus und St. Ulrich (Wikipedia)) hat der Orgelbauer Hermann Eule im Jahr 1998 eine neue Orgel (II/37) gebaut, die mehrfach zu den Veranstaltungsorten der Internationalen Orgelwoche Nürnberg gehörte. Eher eine Seltenheit im süddeutschen Raum sind Instrumente des Orgelbauers Rudolf von Beckerath. Im Stadtteil Thon wurde im Jahr 1959 ein solches norddeutsch geprägtes Instrument (II/27) für die evangelische Kirche St. Andreas (Wikipedia) erbaut. Auch dieses Instrument war zu Anfangszeiten intensiv an der ION beteiligt. Hier konzertierten u.a. Prof. Helmut Walcha und Maurice Duruflé. Die Friedenskirche (Wikipedia) im nordwestlichen Stadtteil St. Johannis beheimatet eine große Steinmeyer-Orgel (III/48) aus dem Jahr 1956.


Orgeln im südlichen Stadtgebiet Nürnbergs

Drei große Steinmeyer-Orgeln finden sich in südlichen Stadtteilen Nürnbergs: Die Orgel (III/55) der katholischen Kirche St. Ludwig in Gibitzenhof wurde 1950 erbaut und 2010 von der Orgelbauwerkstatt Scheffler instandgesetzt. Nicht weit entfernt in Steinbühl wurde bis 2010 die Steinmeyer-Orgel (III/49) der evangelischen Christuskirche restauriert. Die Restaurierung zog sich über vier Jahre hin, da zwischenzeitlich alle Metallpfeifen der Orgel gestohlen worden waren. Eine Besonderheit dieser Orgel ist ihre Aufteilung und Positionierung im Raum der Kirche. Steinmeyer errichtete auch die Konzertorgel (IV/86) mit Freipfeifenprospekt für die Meistersingerhalle (Wikipedia), welche somit die zweitgrößte Orgel Nürnbergs darstellt.

Internationale Orgelwoche Nürnberg

Die Internationale Orgelwoche Nürnberg (Wikipedia) ist ein Festival geistlicher Musik, welches jährlich in Nürnberg stattfindet. Die seit 1951 veranstaltete Konzertreihe ist eines der größten und ältesten Musikfeste dieser Art in Europa. Neben den großen Orgeln der Altstadtkirchen St. Lorenz, St. Sebald und der Frauenkirche gehören immer wieder auch weitere Nürnberger Kirchen mit ihren Orgeln zu den Veranstaltungsorten. (siehe Homepage der ION)

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