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Fronhausen (Lahn)/Sicherthausen, evangelische Dorfkirche


Orgel der Dorfkirche Sichertshausen, Ansicht aus dem Kirchenraum
Orgel der Dorfkirche Sichertshausen, Ansicht aus vom Altarraum her
Orgel der Dorfkirche Sichertshausen, Gesamtansicht des Kirchenraums
Orgel der Dorfkirche Sichertshausen, Ansicht von der Seitenempore aus
Orgelbauer: Johann Georg Dreuth oder Friedrich Dreuth
Baujahr: ca. 1750 (Einschätzung Hermann Fischer)
Geschichte der Orgel: Die Orgel wurde ursprünglich für die evangelische Kirche in Lützellinden (bei Gießen) errichtet. Der Erbauer - die Orgelbauerfamilie Dreuth - wurde durch einen Prospektvergleich ermittelt und mittlerweile durch den Organologen Hermann Fischer bestätigt. Kennzeichen sind vor allem: das trapezförmige Mittelfed \__/, die beiden aus den Flachfeldern ohne Abgrenzung hervorspringenden Spitztürme --\/--, der Schmuck der Lisenen in Form einer falsch herum aufgehängten Kordel. Ein identischer Prospekt findet sich in Griedel, dem Wohn- und Wirkungsort der Familie. Sehr ähnliche Prospekte mit dem trapezförmigen Mittelturm und dem Lisenenschmuck, aber seitlich angeordneten Spitztürmen in Altenburg, mit richtig herumhängenden Kordeln als Lisenenschmuck in Albshausen[1], offensichtlich ohne den Lisenenschmuck in Burg-Gräfenrode[2] (1784, Orgelbauer "Draudt aus Griedel", das ist sicher eine andere Lesart des Namens Dreuth, zumal es in Griedel nur diese und in den vorangegangenen Generationen die Familie Grieb als Orgelbauer gab) und Kröffelbach[3]. Die Erbaungszeit der Sichertshäuser Orgel wird durch den Organologen Hermann Fischer auf etwa 1750 geschätzt.

Offenbar im Jahr 1800 fand eine Reparatur durch den Gießener Orgelbauer Rühl statt[4].

1893 wurde die Orgel verkauft, da die Kirche in Lützellinden deutlich vergrößert wurde. Die Überführung nach Sichertshausen und die Aufstellung der Orgel übernahm der Weilmünsterer Orgelbauer Eichhorn[5]. Nach Einschätzung Fischers könnten das Untergehäuse und die seitliche Spielanlage von dieser Umstellung stammen.

In der Chronik der Sichertshäuser Gemeinde findet sich die Anmerkung "1981 wurde eine kostspielige Orgelrestaurierung beendet". Diese Maßnahme wurde durch die Werkstatt Wolfgang Böttner in Frankenberg durchgeführt[6].

Umbauten: 1800, 1893, 1981
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 10 Register, davon 1 vacant
Manuale: 1 Manual, Tonumfang: CD-c³, die Taste Cis ist vorhanden, jedoch nicht an die Traktur angeschlossen.
Pedal: Tonumfang: C-f° (mit Cis!)
Spielhilfen, Koppeln: Pedalkoppel, Ventil





Disposition

Manualwerk Pedalwerk
Gedackt 8'

Gambe 8'

Prinzipal 4'

Gedackt 4'

Quinte 2 2/3'

Oktave 2'

Terz 1 3/5' [7]

Mixtur III 1' [8]

vacant

Subbaß 16'


Anmerkungen
  1. Website der Kirchengemeinde Solms-Albshausen (ganz nach unten scrollen, älterer Zeitungsartikel)
  2. Zeitungsartikel über ein Konzert
  3. Foto der Kröffelbacher Orgel auf der Website des Prortals "Alt-Erhalt"
  4. nach Bösken, Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins, Band 2, Seite 601
  5. Mitteilung des Orgelsachverständigen der EKKW
  6. Mitteilung des Orgelsachverständigen der EKKW
  7. beginnt bei H als 4/5', ab c¹ 1 3/5'
  8. repetiert bei c¹ nach 2'



Bibliographie

Galerie