Falkenstein (Vogtland), Zum Heiligen Kreuz

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Falkenstein (Vogtland), Kirche Zum Heiligen Kreuz 2021
Orgelbauer: Eule, Hermann, op.389
Baujahr: 1970
Geschichte der Orgel: Vorgängerorgeln:

1678 (?) erbaute Tobias Dressel aus Falkenstein eine Orgel. Die Disposition ist unbekannt.

Um 1755 entstand ein Orgelneubau durch Johann Christian Faust aus Falkenstein (III / P, 32 Register).

Johann Gottlob Trampeli aus Adorf schloss am 4. Juli 1796 einen Orgelvertrag ab für ein Instrument mit 2 Manualen und Pedal. Diese Orgel wurde 1859 durch einen Stadtbrand vernichtet.

Zwischenzeitlich diente als Interimsinstrument ein in Hartenstein erworbenes kleines Orgelwerk mit 7 Stimmen.

1869 entstand ein Orgelneubau durch Urban Kreutzbach aus Borna (II/P, 35 Register). Die Weihe der Kirche und der Orgel erfolgte am 3. Oktober 1869. 1894 renovierte und erweiterte die Orgel Richard Kreutzbach aus Borna auf 38 Stimmen.

1907 wurde die Kirche renoviert und die Orgel nochmals erweitert und umgebaut (II/P, 50) durch die Orgelbaufirma Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil) aus Dresden. Es erfolgte die Umstellung der Orgel auf pneumatisches System nach Vorgaben von Paul Gerhardt (Zwickau). Bis auf die platzintensive Posaune 32‘ wurde das gesamte Pfeifenwerk nach gründlicher Umarbeitung wieder verwendet. Die Orgel erhielt einen freistehenden Spieltisch. Die Abnahme der Orgel erfolgte am 3. Februar 1908. Das Orgelweihekonzert fand am 9. Februar 1908 statt. Damals war diese Orgel die stimmlich größte Orgel im Vogtland.

Orgelneubau:

1970 erhielt die Kirche ein neues Orgelwerk von der Orgelbaufirma Hermann Eule in Bautzen (III/P, 39 Register). Die Weihe der Orgel erfolgte am 31.05.1970. Innerhalb der Disposition werden die Oktavlagen betont. Das Brustwerk ist in einem sehr harmonisch wirkenden Prospekt schwellbar. Die Orgel steht gegenüber dem Altar. 1981 wurde nach einem Brand im Inneren der Kirche die Brandschäden an der Orgel im Rahmen der Möglichkeiten beseitigt. Die Arbeiten erledigte der VEB Orgelbau Bautzen. 2008 erfolgte eine Generalüberholung der Orgel durch die Hermann Eule Orgelbau GmbH.

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 39
Manuale: 3, C-g³
Pedal: 1, C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln:

Manualkoppel II-I, III-I

Pedalkoppel I-P,II-P, III-P

Spielhilfen:

5 freie Vorbereitungen

Handregister ab

Pleno

Rohrwerke ab



Eule-Orgel von 1970 nach Buchholz

HAUPTWERK OBERWERK BRUSTWERK PEDAL
Quintadena 16‘

Prinzipal 8‘

Rohrflöte 8‘

Oktave 4‘

Spitzflöte 4‘

Flachflöte 2‘

Hintersatz 3fach 2 2/3‘

Mixtur 4-5fach 1 1/3‘

Trompete 8‘

Holzflöte 8‘

Quintadena 8‘

Prinzipal 4‘

Koppelflöte 4‘

Nasat 2 2/3‘

Oktave 2‘

Nachthorn 2‘

Quinte 1 ½‘

Scharff 5fach 1‘

Terzzimbel 3fach 1/3‘

Dulzian 16‘

Krummhorn 8‘

Tremulant

Gedackt 8‘

Viola di Gamba 8‘

Rohrflöte 4‘

Prinzipal 2‘

Oktave 1‘

Sesquialter 2fach 4/5‘

Zimbel 2fach 2/3‘

Regal 8‘

Trompete 8‘

Clarine 4‘

Tremulant

Prinzipalbaß 16‘

Subbaß 16‘

Oktave 8‘

Gemshorn 8‘

Dolkan 4‘

Bauernpfeife 2‘

Mixtur 4fach 2 2/3‘

Posaune 16‘


Die Orgel von 1907

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil), Dresden, op.253a
Baujahr: 1907
Geschichte der Orgel: 1907 wurde die Kirche renoviert und die Orgel nochmals erweitert und umgebaut (II/P, 50) durch die Orgelbaufirma Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil) aus Dresden. Es erfolgte die Umstellung der Orgel auf pneumatisches System nach Vorgaben von Paul Gerhardt (Zwickau). Bis auf die platzintensive Posaune 32‘ wurde das gesamte Pfeifenwerk nach gründlicher Umarbeitung wieder verwendet. Die Orgel erhielt einen freistehenden Spieltisch. Die Abnahme der Orgel erfolgte am 3. Februar 1908. Das Orgelweihekonzert fand am 9. Februar 1908 statt. Damals war diese Orgel die stimmlich größte Orgel im Vogtland.
Gehäuse: Das Gehäuse wurde 1907 beidseitig gering erweitert.
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 50+1 Transmission
Manuale: 2, I.Manual, C-a4; II.Manual, C-a³
Pedal: 1, C-f1
Spielhilfen, Koppeln: KOPPELN und andere SPIELHILFEN

Manualkoppel II:I, Pedalkoppel I, Pedalkoppel II, Pedaloktavkoppel

Superoktavkoppel I:I (Melodiekoppel), Superoktavkoppel II:I, Suboktavkoppel II:I


FF, F, MF, P, Flötenchor, Streicherchor=6 feste Gruppen für jedes Manual mit entsprechenden Pedalmischungen, eingerichtet als Stecher.

FFF, FF, F=3 feste Gruppen für das ganze Werk als Tritte (links unten).

FF, F, MF=3 feste Gruppen für das Pedal als Tritte (rechts unten).

Zwei freie Vorbereitungen für sämtliche Register, Koppeln, Ein- und Ausschaltungen. Jalousieschweller für das II. Manual.

Crescendo für das ganze Werk als Rollwalze und Handhebel.

Gruppen- und Vorbereitungsschalter, Druckregisterausschalter, Crescendoausschalter, Rohrwerk- und Koppelausschalter (mechanisch).

Vorrichtung zur gleichzeitigen Auslösung jeder ganzen Reihe von Registern und Vorbereitungen.

Windanzeiger, Crescendoanzeiger, Ventilatorgebläse, Elektromotor.



Disposition nach Katalog Jehmlich 1910

I.MANUAL II.MANUAL PEDAL
Dolce 8‘

Rohrflöte 8‘

Quintatön 8‘

Gemshorn 8‘

Flüte harmonique 8‘

Fugara 8‘

Prinzipal 8‘

Clarinette 8‘

Trompete 8‘

Gedackt 16‘

Prinzipal 16‘

Spitzflöte 4‘

Traversflöte 4‘

Oktave 2‘

Quinte 2 2/3‘

Oktave 2‘

Cymbel 3 fach

Cornett 3-4 fach

Mixtur 3-5 fach

Aeoline 8‘

Fernflöte 8‘

Lieblich Gedackt 8‘

Salicional 8‘

Vox cölestis 8‘

Violine 8‘

Konzertflöte 8‘

Gambe 8‘

Prinzipal 8‘

Oboe 8‘

Bordun 16‘

Viola 4‘

Quintatön 4‘

Rohrflöte 4‘

Geigenprinzipal 4‘

Nassat 2 2/3‘

Oktave 2‘

Sifflöte 1‘

Progressio 2-3 fach

Scharf 4 fach

Gedacktbass 16‘ (im Schweller)

Subbass 16‘

Violon 16‘

Prinzipalbass 16‘

Posaune 16‘

Dolcebass 8‘

Violoncello 8‘ (im Schweller)

Prinzipalbass 8‘

Trompetenbass 8‘

Oktavbass 4‘

Quintenbass 10 2/3‘


Die Orgel von 1869

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Kreutzbach, Urban
Baujahr: 1869
Geschichte der Orgel: 1869 entstand ein Orgelneubau durch Urban Kreutzbach aus Borna (II/P, 35 Register). Die Weihe der Kirche und der Orgel erfolgte am 3. Oktober 1869. 1894 renovierte und erweiterte die Orgel Richard Kreutzbach aus Borna auf 38 Stimmen. Standort der Orgel war die Westempore.
Gehäuse: Neugotisches Gehäuse mit Eiche-Maserung und Vergoldungen.
Temperatur (Stimmung): Stimmung gleichschwebend im Kammerton.
Windladen: Schleifladen mit Wellenbrettmechanik
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanissch
Registeranzahl: 35
Manuale: 2, C-e³
Pedal: 1, C-e1



Disposition nach Walter-Kreutzbach

HAUPTWERK OBERWERK PEDAL
Principal 16‘

Principal 8‘

Gemshorn 8‘

Viola di Gamba 8‘

Rohrflöte 8‘

Octave 4‘

Spitzflöte 4‘

Quinte 2 2/3‘

Octave 2‘

Terz 1 3/5‘

Flageolot 1‘

Mixtur 4fach 2‘

Cymbel 3fach 1 1/3‘

Cornett 4fach

Trompete (einschl.) 16‘

Trompete 8‘

Lieblich Gedackt 16‘

Principal 8‘

Flauto amabile 8‘

Quintatön 8‘

Gedackt 8‘

Salicional 8‘

Viola 4‘

Rohrflöte 4‘

Nassat 2 2/3‘

Octave 2‘

Quinte 1 1/3‘

Sifflöte 1‘

Mixtur 3fach 2‘

Principal 16‘

Violonbaß 16‘

Quintbaß 10 2/3‘

Posaune (einschl.) 32‘

Posaune 16‘

Trompete 8‘



Bibliographie

Literatur: Buchholz, Albin: Orgeln im sächsischen Vogtland. Eine Dokumentation zu einer eindrucksvollen Orgellandschaft, Sitz Lichtenstein/Sa. Herausgeber: Sächsische Orgelakademie e.V., Institut für Orgelbau und Orgelmusik in Europa. Altenburg, Verlag Klaus-Jürgen Kamprad, 2005. S.58-59 Falkenstein (Vogtland), Kirche zum Heiligen Kreuz.

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Gebrüder Jehmlich, Königl. Sächs. Hoforgelbauer-N, Dresden 1910. S.115, Disposition der Orgel in der Stadtkirche zu Falkenstein (Vogtland).

Hermann Eule Orgelbau Bautzen GmbH

Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.80 Neubau Hermann Eule Orgelbau, III/39.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978. Bd.1, S.188-189, Orgelneubau durch Urban Kreutzbach 1869. Bd.3, S.101-102 Renovierung der Orgel durch Richard Kreutzbach 1894.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.127.

Klaus Walter (+) / Gert Rothe (*) / Wolfram Hackel / Jiri Koucourek. Richard Kreutzbach (1839-1903). Leben und Werk. In: Acta organologica 34 (2015), S.172-173 (Falkenstein, Kirche zum Heiligen Kreuz).

Weblinks: Vogtland-Tourismus, Kirche zum Heiligen Kreuz, Falkenstein

Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Falkenstein-Grünbach, Chronik

Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Falkenstein-Grünbach, Eule-Orgel

Wikipedia, Falkenstein (Vogtland)